Schon seit einiger Zeit ist die Didaktik erfolgreich dabei Möglichkeiten zu entwickeln neben dem Buch die anderen bedeutsamen „Massenmedien“ Fernsehen, Film, Zeitungen und in neuester Zeit auch das Internet in den Schulunterricht zu integrieren. Die vorliegende Arbeit soll an diese Ansätze anknüpfen und ein entsprechendes Unterrichtskonzept vorstellen. Zuvor erfolgt in diesem Abschnitt ein kurzer Blick auf den Forschungsstand der Didaktik zum Thema Medienintegration. Dabei wird unter „Medienintegration“ vor allem die Integration der oben erwähnten, neuen Medien verstanden, deren Einfluss auf alle Bevölkerungsmitglieder wird heutzutage kaum mehr bestritten wird.
Diese Tatsache hat zur Folge, dass sich auch die moderne Didaktik diesem Problem mehr und mehr zuwendet und eine stärkere Berücksichtigung der neueren Medien wie Film und Fernsehen im Schulunterricht thematisiert.1 Doch bereits in den siebziger Jahren wurde im Rahmen der aufkommenden Mediendidaktik eine kompetente Kritikfähigkeit gegenüber Fernseh-, Zeitschriften- und Radiokonsum als oberstes Lernziel formuliert.2 Heute zu Beginn des 21. Jahrhunderts, erscheint dieses Postulat höchst aktuell, zumal zu den oben genannten Medien noch das boomende Medium Internet hinzuzurechnen ist und sich gerade für die jüngere Generation erschließt.
Als Ziele eines modernen Medienunterrichts werden vor allem Medienkompetenz, sowie Ästhetische und Politische Bildung genannt.3 Laut Jutta Wermke ist unter Medienkompetenz „die Fähigkeit des Rezipienten bzw. Users zum sachgerechten und selbstbestimmten Umgang mit Medien“ zu verstehen.4 Achim Barsch versteht unter ihr ferner die Fähigkeit Medien „in sozialer Verantwortung sowie in kreativem und kollektivem Handeln zu gestalten.“5 Voraussetzung hierzu sind Kenntnisse um Form und Inhalt des Angebots an Medien und vor allem die Fähigkeit zur kritischen Beurteilung der Informationsqualität und der ästhetischen Umsetzung.6 Betrachtet man die Einflussnahme der neuen Medien Fernsehen und Internet auf die jüngere Generation, so erscheint Medienkompetenz als ein zentrales Lernziel des Faches Deutsch, das die Schüler dazu befähigen soll sich in der modernen Mediengesellschaft zurecht zu finden und diese aktiv mitgestalten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Eine didaktische Begründung des Unterrichtsgegenstandes Medien
- Vorgaben des G8-Lehrplans des Landes Bayern zur Medienintegration
- Eine didaktische Begründung des Unterrichtsgegenstandes: Geschlechterrollen in der Werbung
- Unterrichtsentwurf zum Thema Geschlechterrollenvermittlung in der Werbung
- Jahrgangsstufe
- Lernvoraussetzungen der Schüler
- Begründung der Wahl beider Werbebeispiele
- Angestrebte Unterrichtsziele
- Grobziele
- Förderung der Sachkompetenz
- Förderung der Sozialkompetenz
- Förderung der Selbstkompetenz
- Förderung der Methodenkompetenz
- Feinziele
- Grobziele
- Geplanter Unterrichtsverlauf
- Einstiegsphase
- Erarbeitungsphasen
- Erarbeitungsphase I: Probleme und Ursachen der Geschlechterrollen
- Erarbeitungsphase II: Klischees in der Werbung
- Hausaufgaben und Ausblick auf die folgenden Stunden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Integration von Medien in den Schulunterricht, insbesondere mit dem Thema Geschlechterrollen in der Werbung. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung eines Unterrichtskonzepts, das Schülern Medienkompetenz vermitteln und sie dazu befähigt, Werbeinhalte kritisch zu analysieren und zu hinterfragen.
- Medienkompetenz als zentrales Lernziel im Deutschunterricht
- Integration neuer Medien im Lehrplan
- Analyse von Geschlechterrollen in der Werbung
- Kritische Auseinandersetzung mit Manipulationsmechanismen in der Werbung
- Entwicklung von Unterrichtsmaterialien und -methoden
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die didaktische Begründung für die Integration von Medien in den Schulunterricht dargelegt. Es wird ein kurzer Blick auf den Forschungsstand der Mediendidaktik geworfen und die Bedeutung von Medienkompetenz für die heutige Gesellschaft hervorgehoben. Kapitel zwei beleuchtet die Vorgaben des G8-Lehrplans des Landes Bayern zur Medienintegration und zeigt auf, wie das Thema „Medien“ in den verschiedenen Jahrgangsstufen behandelt wird.
Das dritte Kapitel widmet sich der didaktischen Begründung des Unterrichtsgegenstandes „Geschlechterrollen in der Werbung“. Es wird die Relevanz der Werbung in der modernen Gesellschaft und die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit ihren Inhalten hervorgehoben. Hierbei wird besonders auf die Vermittlung von Geschlechterrollen durch Werbung und die möglichen Folgen dieser Vermittlung eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Medienintegration, Medienkompetenz, Geschlechterrollen, Werbung, Manipulationsmechanismen und Unterrichtskonzeption. Es werden die wichtigsten Theorien und Ansätze zur Mediendidaktik und der Analyse von Geschlechterrollen in der Werbung beleuchtet.
- Quote paper
- Jonas Kessler (Author), 2009, Werbung und Geschlechterrollenvermittlung als Unterrichtsgegenstand im Deutschunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160562