Der Artikel
aus dem Stern des Jahres 1966 dient als
Quelle der Untersuchung. Ulrich Schippke greift hier auf eine Umfrage einer
Forschungsgesellschaft zurück, die von den drei größten deutschen Pillenherstellern in
Auftrag gegeben wurde. Die Befragung war für damalige gesellschaftliche und moralische
Verhältnisse sehr intim. Des Weiteren wird auch ein Artikel aus dem Spiegel betrachtet. Er
erschien im Jahre 1970 aufgrund zahlreicher, kürzlich vorangegangener Meldungen in der
Bild und in der USA, in welchen eine 'Anti-Pillen-Propaganda' betrieben wurde. Der Spiegel
versucht diese einseitigen Darstellungen und Argumente teils subjektiver Medienberichte, zu
entkräften. Ein Beitrag von 1977 aus derselben Zeitschrift soll ebenso der Untersuchung
dienen. 16 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Pille auf dem deutschen Markt, reflektiert
der Text den damalig entstandenen Anti-Pillen-Trend. Beide Artikel geben neben ihren
eigentlichen Themen die Moralvorstellungen der Gesellschaft wieder. Das Titelbild einer
deutschen Satirezeitung unterstützt ebenfalls die Argumentation dieser Arbeit.
Beate Keldenich gibt zu bedenken, dass die Laienpresse oftmals zur allgemeinen Skepsis
gegenüber der Pille beitrug, was sich teilweise zu einer Art Pillenpanik ausweitete. Beständig
wurde versucht, mit negativen, voreiligen Sensationsmeldungen auf angeblich neue
Erkenntnisse zu verweisen, ohne von Seite der Wissenschaft Beweise zu haben.
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Aus
diesem Grund wurde in dieser Arbeit auf seriöse und fundierte Aufsätze zurückgegriffen, um
die Realität der Pillen-Rezeption wiederzugeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Pille als Antrieb für gesellschaftlichen Wandel
- 2.1. Populationswachstum
- 2.2. Die Engelmacherei
- 2.3. Karriere- und Familienplanung
- 2.4. Die Sexuelle Revolution und die neue Sexualität
- 2.4.1. Allgemeine Enthemmung
- 2.4.2. Nicht nur Vorteile
- 3. Eine Technisierung der Sexualität?
- 4. Zusammenfassung
- 5. Abbildungsverzeichnis
- 6. Bibliografie
- 6.1. Quellen
- 6.2. Forschungsliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der Pille auf den Wandel von Sexualität und Moralvorstellungen in der deutschen Gesellschaft. Sie beleuchtet, ob die Pille eine zentrale Rolle in der sexuellen Revolution spielte und wie sie als Katalysator für Veränderungen in gesellschaftlichen und individuellen Moralvorstellungen fungierte. Im Fokus stehen insbesondere die Auswirkungen der Pille in den 1960er Jahren, einer Zeit, in der die Gesellschaft ihre Moral in Bezug auf Sexualität aktiv diskutierte und umformte.
- Die Rolle der Pille in der sexuellen Revolution
- Die Auswirkungen der Pille auf gesellschaftliche und individuelle Moralvorstellungen
- Die Debatte über Populationswachstum und Familienplanung
- Die Technisierung der Sexualität im Kontext der Pille
- Die Rezeption der Pille in der Presse und die Entstehung von "Pillenpanik"
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Einführung der Pille in Deutschland und die damit einhergehenden Debatten. Es wird die Bedeutung der Pille als Katalysator für gesellschaftliche Veränderungen herausgestellt und die Forschungsfrage nach dem Einfluss der Pille auf die Moralvorstellungen der Gesellschaft eingeführt.
Das zweite Kapitel widmet sich der Analyse der Pille als Motor für gesellschaftlichen Wandel. Es werden verschiedene Aspekte beleuchtet, die im direkten oder indirekten Bezug zur Pille stehen, und deren Einfluss auf die Moral und die Vorstellung von Sexualität in der Gesellschaft. Zu diesen Aspekten zählen das Populationswachstum, die "Engelmacherei" und die Frage der Karriere- und Familienplanung.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, ob die Pille zu einer Technisierung der Sexualität beitrug. Es wird anhand von Medienberichten und Umfrageergebnissen die Rezeption der Pille in der Gesellschaft untersucht und deren Einfluss auf die Moralvorstellungen analysiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Pille, Sexualität, Moral, Gesellschaftlicher Wandel, Sexuelle Revolution, Familienplanung, Populationswachstum, Technisierung, Medienrezeption, "Pillenpanik", 1960er Jahre, Deutschland.
- Quote paper
- Anna-Luisa Becke (Author), 2010, Der Einfluss der Pille auf den Wandel von Sexualität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160499