Besonders im Zeitalter der Romantik, das so oft mit Schlagworten wie Emotionalität, Subjektivität, Isolation des Individuums und dem Wunsch nach Selbsterfahrung in Verbindung gebracht wird, haben sich etliche Liedkomponisten mit dem Thema Tod und Vergänglichkeit auseinandergesetzt. Johannes Brahms und Gustav Mahler sind zwei der Hauptvertreter dieses Genres – ein Komponist, der insbesondere für sein Liedschaffen bekannt und berühmt geworden ist, war jedoch Franz Schubert. Mit einem der bedeutendsten seiner Werke, die sich mit dem Thema Tod auseinandersetzen, dem Klavierlied „Der Tod und das Mädchen“, werde ich mich im Folgenden beschäftigen.
Anhand einer eingehenden Analyse und anschließender Gegenüberstellung mit dem wenig später komponierten Lied „Der Jüngling und der Tod“ möchte ich mich mit der Frage befassen, inwiefern die Musik hier einen Zugang zur Todesproblematik aufzeigt und wie Schubert damit verknüpft werden kann. Nicht nur die Einstellung Schuberts zum Thema des Todes, sondern auch die Aussagen der Gedichtvorlagen und der Zusammenhang beider Kompositionen bzw. Gedichte werden hierbei eine wichtige Rolle spielen. Abschließend hoffe ich, eine vage Antwort auf die Frage zu erhalten, ob und inwiefern es möglich ist, auch mit musikalischen Mitteln eine annähernd so verständliche Aussage zu formulieren, die uns Text und Bild tagtäglich vermitteln.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Kapitel I: „Der Tod und das Mädchen“
- 1. Entstehung - Historischer Kontext
- 2. Gedichtinterpretation
- 3. Liedinterpretation
- 4. Schuberts Interpretation des Gedichts
- Kapitel II: „Der Jüngling und der Tod“
- 1. Entstehung
- 2. Gedichtinterpretation
- 3. Liedinterpretation
- 4. Schuberts Interpretation des Gedichts
- Kapitel III: Gegenüberstellung
- 1. Musikalische Berührungspunkte
- 2. Tonartencharakteristik
- 3. Auffälligkeiten bei den Todesstrophen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Analyse und Gegenüberstellung der Schubert-Lieder „Der Tod und das Mädchen“ und „Der Jüngling und der Tod“. Ziel ist es, die musikalischen und textlichen Aussagen dieser Lieder im Kontext der Todesauffassungen im romantischen Liedgut zu beleuchten. Dabei soll insbesondere untersucht werden, wie Schubert das Thema Tod in seinen Kompositionen verarbeitet und welche Rolle die Gedichtvorlagen in diesem Zusammenhang spielen.
- Todesauffassungen im romantischen Liedgut
- Analyse der Schubert-Lieder „Der Tod und das Mädchen“ und „Der Jüngling und der Tod“
- Interpretation der Gedichtvorlagen
- Schuberts musikalische Umsetzung des Themas Tod
- Gegenüberstellung der beiden Lieder
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung gibt einen Überblick über die Relevanz des Themas Tod in Kunst und Kultur und beleuchtet die Besonderheiten der musikalischen Darstellung von Tod und Trauer. Kapitel I analysiert das Lied „Der Tod und das Mädchen“ unter Berücksichtigung des historischen Kontextes der Entstehungszeit, der Gedichtinterpretation und der musikalischen Umsetzung durch Schubert. Kapitel II widmet sich analog dem Lied „Der Jüngling und der Tod“ und beleuchtet dessen Entstehungsgeschichte, Gedichtinterpretation und Schuberts musikalische Interpretation. Kapitel III stellt die beiden Lieder musikalisch gegenüber, wobei die musikalischen Berührungspunkte, die Tonartencharakteristik und die Auffälligkeiten in den Todesstrophen im Vordergrund stehen. Die Zusammenfassung fasst die zentralen Ergebnisse der Analyse zusammen.
Schlüsselwörter
Schubert, Klavierlied, romantisches Liedgut, Todesauffassung, Todesbild, Gedichtinterpretation, Liedinterpretation, Musikalische Analyse, Gegenüberstellung, Tonartencharakteristik, „Der Tod und das Mädchen“, „Der Jüngling und der Tod“.
- Quote paper
- Uta Schmidt (Author), 2007, Todesauffassungen im romantischen Liedgut, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160422