Die Europäische Union (EU) unterliegt seit ihrer Gründung einem stetigen Transformationsprozess. Es kommt zu immer tieferen Überschneidungen in verschiedenen Politikfeldern, sowie zur Einbindung weiterer Staaten in die EU. Nach dem Ende des Kalten Krieges war Europa neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen gegenübergestellt, die von ihnen ein gemeinsames Vorgehen abverlangten. Darüber hinaus dehnte sie ihr Engagement als internationaler Akteur immer weiter aus, besonders durch die Implementierung einer Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) im Rahmen des Vertrags von Maastricht (1992).
Heute besteht die EU aus 27 Mitgliedsstaaten mit ca. 500 Millionen Einwohnern, welche 40% des weltweiten Bruttosozialprodukts erwirtschaften. Aber schon vor den großen Erweiterungen hat es sich die EU zur Aufgabe gemacht, Mitverantwortung für die weltweite Sicherheit zu übernehmen, denn wie schon die Europäische Sicherheitsstrategie (ESS) erläutert, wird die „erste Verteidigungslinie oftmals im Ausland liegen“ (Europa).
Das hieraus resultierende Problem besteht nun zwischen dem Anspruch Europas, ein globaler Sicherheitsakteur zu sein und den damit verbundenen Aufgaben gerecht zu werden.
Zu Beginn der Arbeit soll ein kurzer Überblick über die sich verändernde ESVP gegeben werden unter Berücksichtigung der Frage, welche entscheidenden Einschnitte zur Weiterentwicklung geführt haben. Des Weiteren sollen die Ziele, Strategie, Aufgaben und Fähigkeiten der ESVP genauer beleuchtet werden, um heraus zu finden, ob die EU ihr vorgegebenes Einsatzspektrum erfüllen kann oder wo noch Mängel bei der Umsetzung bestehen.
Um die Umsetzung besser analysieren zu können, wird diese Arbeit Beispiele untersuchen, durch die genauere Aussagen über die Fähigkeiten der EU als globaler Sicherheitsakteur getroffen werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik
- Entstehung und Weiterentwicklung der ESVP
- Die militärische Komponente
- Die zivile Komponente
- Der Vertrag über eine Verfassung für Europa
- Die Europäische Sicherheitsstrategie
- ESVP im Einsatz
- EU-Polizeimission Bosnien und Herzegovina (EUPM)
- EU-Militäroperation CONCORDIA in Mazedonien
- EU-Militäroperation ARTEMIS in der Demokratischen Republik Kongo (DRK)
- Fazit: Die ESVP- Grundstein für die EU als globaler Sicherheitsakteur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) und untersucht, inwieweit sie die EU zu einem globalen Sicherheitsakteur befähigt. Er beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der ESVP, ihre militärische und zivile Komponente sowie ihre Rolle im Einsatz.
- Entwicklung der ESVP und ihre entscheidenden Einschnitte
- Ziele, Strategie, Aufgaben und Fähigkeiten der ESVP
- Analyse der Einsatzfähigkeit der ESVP anhand von Beispielen
- Die Rolle der EU in der internationalen Sicherheitsarchitektur
- Die Herausforderungen und Chancen für die ESVP
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der ESVP und ihre Bedeutung für die EU als globaler Sicherheitsakteur ein. Sie beleuchtet die Herausforderungen, denen sich die EU gegenübersieht und die Notwendigkeit einer gemeinsamen Sicherheitspolitik.
- Kapitel 2 analysiert die Entstehung und Weiterentwicklung der ESVP. Es werden die wichtigsten Meilensteine der ESVP-Entwicklung, wie der Kosovo-Konflikt, das Helsinki Headline Goal 2003 und der Vertrag von Nizza, beleuchtet.
- Kapitel 3 befasst sich mit der Europäischen Sicherheitsstrategie, die im Kontext des Irak-Konflikts entwickelt wurde. Es werden die wichtigsten Ziele und Inhalte der Strategie erläutert.
- Kapitel 4 präsentiert Beispiele für den Einsatz der ESVP in der Praxis. Hierbei werden EU-Polizeimissionen und Militäroperationen in Bosnien und Herzegovina, Mazedonien und der Demokratischen Republik Kongo beleuchtet.
Schlüsselwörter
Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP), Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP), Europäische Sicherheitsstrategie (ESS), globale Sicherheitsakteur, Petersberg-Aufgaben, Helsinki Headline Goal 2003, European Rapid Reaction Force (ERRF), NATO, Terrorismus, Irak-Konflikt, EU-Polizeimission, EU-Militäroperation.
- Citar trabajo
- Maximilian Eibel (Autor), 2008, Befähigt die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik die EU zu einem globalen Sicherheitsakteur?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160197