"Der Leiermann" von Franz Schubert wurde als letztes Lied seines Zyklus "Winterreise" bereits aus vielerlei Perspektiven musikwissenschaftlich beleuchtet. Dessen eingedenk und berücksichtigend soll in den folgenden Ausführungen dennoch der Versuch unternommen werden, eine weitere Herangehensweise zu wagen.
Es gilt diesbezüglich zunächst, das zugrunde liegende Sujet, Wilhelm Müllers Gedicht "Der Leiermann", vor seinem Entstehungshintergrund zu betrachten. Von dieser Grundlage ausgehend wird es im weiteren Verlauf besser nachzuvollziehen sein, ob und wie die sich hieraus ergebenden Deutungsmöglichkeiten von der Interpretation Schuberts divergieren. Das Betrachten des künstlerischen Werdegangs Schuberts als Liedkomponist bis hin zu seinem Zyklus "Winterreise" soll dann, zusammen mit dem Sujet, das Fundament für eine eingehende Analyse des "Leiermanns" bilden. Um dies jedoch in angemessener Weise bewerkstelligen zu können, sollen ferner die Entstehungsgeschichte des Schubertschen Zyklus sowie die Tonartenproblematik mit berücksichtigt werden. Wie sich später erweisen wird, werden beide Aspekte für die Deutung des Liedes eine nicht unbedeutende Rolle spielen. In der Schlussbetrachtung sollen die zuvor gewonnenen Ergebnisse schließlich zusammengeführt werden, um die sich aufdrängende Frage nach der musikästhetischen Bedeutung des "Leiermanns" in adäquater Weise diskutieren zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Der Leiermann von Wilhelm Müller
- Entstehungshintergrund des Zyklus Die Winterreise.
- Analyse von Der Leiermann.
- Schuberts Entwicklung als Liedkomponist bis zur Winterreise op. 89.
- Der Leiermann von Franz Schubert
- Entstehungshintergrund des Zyklus und Tonartencharakteristik
- Analyse von Der Leiermann
- Vorspiel (Takte 1-8).
- Die beiden Großstrophen (Takte 9-52).
- Dritte Strophe und Nachspiel (Takte 53-61).
- Schlussbetrachtung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der musikwissenschaftlichen Analyse des Liedes "Der Leiermann" aus Franz Schuberts Zyklus "Winterreise". Das Ziel ist es, die Entstehung und Bedeutung des Liedes im Kontext von Wilhelm Müllers Gedicht und Schuberts kompositorischer Entwicklung zu beleuchten. Dabei sollen die verschiedenen Interpretationsebenen und musikästhetischen Aspekte des Liedes im Vordergrund stehen.
- Die Entstehung des Gedichtes "Der Leiermann" und die Rolle des Zyklus "Die Winterreise" im Schaffen Wilhelm Müllers.
- Die musikalische Interpretation des Gedichtes "Der Leiermann" durch Franz Schubert.
- Die Bedeutung von Tonart und musikalischer Gestaltung in Schuberts Liedkomposition.
- Die Rolle des "Leiermanns" als Symbolfigur und seine Bedeutungsdimensionen.
- Die musikästhetische Bedeutung des Liedes im Kontext der Romantik.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und erläutert die Forschungsfrage sowie die Herangehensweise an die Analyse des Liedes "Der Leiermann". Kapitel 2 befasst sich mit dem Gedicht "Der Leiermann" von Wilhelm Müller. Es untersucht die Entstehung des Zyklus "Die Winterreise" und analysiert die literarischen Besonderheiten des Gedichts "Der Leiermann". Kapitel 3 beleuchtet Schuberts Entwicklung als Liedkomponist bis zur "Winterreise" und zeigt die musikhistorischen Bezüge auf. In Kapitel 4 wird "Der Leiermann" von Franz Schubert im Detail analysiert. Es werden sowohl der Entstehungshintergrund des Zyklus, die Tonartenproblematik als auch die musikalische Struktur und Gestaltung des Liedes untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen "Winterreise", "Wilhelm Müller", "Franz Schubert", "Der Leiermann", "Lied", "Musik", "Romantische Musik", "Musikgeschichte", "Interpretation", "Tonart", "Komposition", "Symbolfigur", "Bedeutung".
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- Dirk Hausen (Author), 2008, Das Lied als inszenierte Kunstlosigkeit - "Der Leiermann" von Franz Schubert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160185