Wie auch in der Biografie zu erkennen ist, war das Leben und Denken von Thomas Hobbes einerseits durch die, sowohl in seiner Heimat England wie auch in Frankreich herrschenden Bürgerkriege als auch von der analytischen, geometrischen und mathematischen Naturwissenschaft beeinflusst. Er war überzeugt, dass die Bürgerkriege vermeidbar gewesen wären, und die Schriften der Moralphilosophen nichts (zum Frieden) beigetragen haben, da sie nicht
die für Hobbes eindeutig bessere Methode der Geometer verwendeten. Hobbes erhebt den Anspruch die politische Wissenschaft, die er als dogmatische Wissenschaft firmiert, als mathematische Wissenschaft neu zu begründen.
Um die Vermeidbarkeit der Bürgerkriege und die Notwendigkeit eines Staates bzw. von Herrschaft aufzuzeigen, beschreibt Hobbes die Konsequenzen der ungeregelten menschlichen Natur am Beispiel des Zusammenlebens in einem herrschaftslosen Naturzustand. Wichtig bei Hobbes ist die Argumentationsstruktur und der Inhalt seiner Staatstheorie, weniger die Ahndung seiner oft springenden und widersprüchlichen Anwendungen unterschiedlicher Methoden. Der grobe Ablauf skizziert das Leben im herrschaftslosen Naturzustand: ein Selbsterhaltungskampf, der Krieg jeder gegen jeden. Dann werden zunächst Verträge und Übertragungen beschrieben, die für das Verständnis, des im nächsten Abschnitt folgenden, friedlichen Ausgangs aus diesem Kriegszustand grundlegend sind. Nach der Abhandlung des Friedenschlusses, folgen der Staatsvertrag und dessen Praktische Umsetzung im/in der Staat/Bürgergesellschaft. Des Weiteren folgt, ein grober Vergleich Rousseaus Gesellschaftsvertrags mit Hobbes Modell, dem eine andere politische Vertragstheorie zu Grunde liegt und dem vorausgehend ein anderes Menschenbild bzw. ein anderer Naturzustand. Menschenbild und Naturzustand bei Rousseau, werde ich nur kurz einleitend beschreiben, da mir es wichtiger erscheint auf Rousseaus Staatsmodelle (Regierungsformen) bzw. Rousseaus Gesellschaftstheorie einzugehen. Im Schlusswort am Ende kommentiere, kritisiere und bewerte ich die Theorie von Thomas Hobbes im vgl. zu Rousseaus Gesellschaftsvertrag.
Inhaltsverzeichnis
- Biographische Texteinführung
- Einleitung
- Übertragungen und Verträge
- Friedensschluss
- Staatsvertrag
- Staat / Bürgergesellschaft
- Rousseau als Analogie zu Hobbes
- Schlusswort / Kritik / Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Thomas Hobbes' Vertragstheorie und deren Rolle im Friedensschluss, unter Berücksichtigung der Staatsbildung und Regierungsformen bei Jean-Jacques Rousseau. Die Analyse zielt darauf ab, Hobbes' Argumentation zu verstehen und in einen breiteren Kontext einzuordnen.
- Hobbes' Naturzustand und der Krieg aller gegen alle
- Die Rolle von Verträgen und Übertragungen im Friedensschluss
- Die Legitimation des Staates bei Hobbes
- Der Vergleich zwischen Hobbes' und Rousseaus Staatstheorien
- Kritik an Hobbes' Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Biographische Texteinführung: Dieser Abschnitt bietet einen detaillierten Überblick über das Leben von Thomas Hobbes, von seiner Geburt bis zu seinem Tod. Es werden wichtige Stationen seines Lebens hervorgehoben, wie sein Studium in Oxford, seine Reisen durch Europa, seine Begegnungen mit bedeutenden Gelehrten und die Herausforderungen, denen er sich aufgrund seiner politischen Schriften stellen musste. Die Darstellung betont den Einfluss seiner Lebensumstände, insbesondere die Bürgerkriege in England und Frankreich, auf seine philosophischen Überlegungen. Die Biografischen Informationen werden verwendet um zu verstehen wie seine persönliche Geschichte seine Staatstheorie und die Frage nach dem Frieden beeinflusst hat.
Einleitung: Die Einleitung skizziert die zentralen Forschungsfragen der Arbeit. Sie beschreibt Hobbes' Überzeugung, dass die Bürgerkriege vermeidbar gewesen wären und dass die bestehenden moralphilosophischen Schriften versagt haben, Frieden zu stiften. Hobbes' Anspruch, die politische Wissenschaft als mathematische Disziplin neu zu begründen, wird vorgestellt. Die Methode der Rekonstruktion – Zerlegen und Zusammensetzen – wird erläutert, um den Aufbau und die Argumentationsstrategie der Arbeit zu verdeutlichen. Die Einleitung führt den Leser in die zentralen Themen des Naturzustandes, des Vertrags, des Friedens und der Staatsbildung ein.
Übertragungen und Verträge: Dieses Kapitel legt die Grundlagen für Hobbes' Staatstheorie. Es untersucht die Konzepte von Übertragungen und Verträgen im Kontext des Naturzustandes. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der individuellen Motive und Handlungen der Individuen im Naturzustand, und wie diese durch Verträge zur Entstehung eines sozialen und politischen Friedens führen. Es wird vermutlich dargelegt, wie der Akt des Vertragsschlusses die Grundlage für den Übergang vom Naturzustand zum Gesellschaftsvertrag bildet.
Friedensschluss: In diesem Kapitel wird der Übergang vom kriegerischen Naturzustand zum Frieden analysiert. Es wird erläutert, wie die individuellen Übertragungen und Verträge zu einem kollektiven Friedensschluss führen. Die Rolle der Furcht vor dem Tod und dem Streben nach Selbsterhaltung als entscheidende Motivatoren im Entscheidungsprozess der Individuen wird sicherlich beleuchtet. Der Friedensschluss wird als entscheidende Voraussetzung für die Bildung des Staates dargestellt.
Staatsvertrag: Dieses Kapitel fokussiert sich auf die Entstehung des Staates als Ergebnis des Gesellschaftsvertrages. Es wird analysiert, wie der Vertrag die Grundlage für die Legitimität staatlicher Autorität bildet. Die Bedeutung der Unterwerfung unter den Souverän und der Notwendigkeit von Gesetzen und Ordnung für den Erhalt des Friedens wird wahrscheinlich im Detail behandelt. Es werden vermutlich die verschiedenen Aspekte des Vertrags, wie die Bedingungen und die Pflichten der Beteiligten, näher untersucht.
Staat / Bürgergesellschaft: Hier wird die praktische Umsetzung des Staatsvertrages und die Organisation der Bürgergesellschaft untersucht. Es wird sich mit Fragen der Machtverteilung, der Rechtsprechung, und der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung auseinandersetzen. Die Beziehung zwischen dem Souverän und den Bürgern wird wahrscheinlich im Detail beleuchtet. Die Funktionsweise des Staates wird im Hinblick auf die Sicherheit und das Wohl der Bürger analysiert.
Rousseau als Analogie zu Hobbes: Dieses Kapitel bietet einen Vergleich zwischen Hobbes' und Rousseaus Staatstheorien, wobei Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet werden. Die verschiedenen Ansätze zur Legitimation von Herrschaft und die Konzepte des Naturzustandes werden verglichen. Die Analyse fokussiert sich wahrscheinlich auf die unterschiedlichen Schlussfolgerungen die aus ähnlichen Prämissen gezogen werden. Der Vergleich soll Hobbes' Theorie in einen breiteren philosophischen Kontext einordnen.
Schlüsselwörter
Vertragstheorie, Friedensschluss, Naturzustand, Thomas Hobbes, Jean-Jacques Rousseau, Staatsbildung, Souveränität, Legitimität, Bürgergesellschaft, Gesellschaftsvertrag.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Vertragstheorie von Thomas Hobbes
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Thomas Hobbes' Vertragstheorie und deren Rolle im Friedensschluss, unter Berücksichtigung der Staatsbildung und Regierungsformen im Vergleich zu Jean-Jacques Rousseau. Sie untersucht Hobbes' Argumentation und ordnet sie in einen breiteren philosophischen Kontext ein.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Hobbes' Naturzustand und den Krieg aller gegen alle, die Rolle von Verträgen und Übertragungen im Friedensschluss, die Legitimation des Staates bei Hobbes, den Vergleich zwischen Hobbes' und Rousseaus Staatstheorien und Kritik an Hobbes' Theorie.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu einer biographischen Texteinführung zu Hobbes, einer Einleitung, Übertragungen und Verträgen, dem Friedensschluss, dem Staatsvertrag, Staat/Bürgergesellschaft, einem Vergleich mit Rousseaus Theorie und einem Schlusswort/Fazit/Kritik.
Was wird in der biographischen Einführung behandelt?
Die biographische Einführung bietet einen detaillierten Überblick über Hobbes' Leben, wichtige Lebensstationen und den Einfluss seiner Lebensumstände (Bürgerkriege) auf seine philosophischen Überlegungen.
Was wird in der Einleitung erläutert?
Die Einleitung skizziert die zentralen Forschungsfragen, Hobbes' Anspruch, die politische Wissenschaft neu zu begründen, und die Methode der Rekonstruktion (Zerlegen und Zusammensetzen).
Worum geht es im Kapitel „Übertragungen und Verträge“?
Dieses Kapitel untersucht die Konzepte von Übertragungen und Verträgen im Naturzustand und wie diese zum sozialen und politischen Frieden führen.
Was wird im Kapitel „Friedensschluss“ analysiert?
Hier wird der Übergang vom Naturzustand zum Frieden analysiert, die Rolle der Furcht vor dem Tod und des Strebens nach Selbsterhaltung als Motivatoren und der Friedensschluss als Voraussetzung für die Staatsbildung.
Worauf konzentriert sich das Kapitel „Staatsvertrag“?
Dieses Kapitel fokussiert sich auf die Entstehung des Staates als Ergebnis des Gesellschaftsvertrages, die Legitimität staatlicher Autorität, die Unterwerfung unter den Souverän und die Notwendigkeit von Gesetzen und Ordnung.
Was wird im Kapitel „Staat / Bürgergesellschaft“ untersucht?
Hier wird die praktische Umsetzung des Staatsvertrages, die Organisation der Bürgergesellschaft, die Machtverteilung, die Rechtsprechung und die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung untersucht.
Wie wird Rousseau in die Analyse einbezogen?
Das Kapitel „Rousseau als Analogie zu Hobbes“ vergleicht Hobbes' und Rousseaus Staatstheorien, ihre Ansätze zur Legitimation von Herrschaft und die Konzepte des Naturzustandes, um Hobbes' Theorie in einen breiteren Kontext einzuordnen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind Vertragstheorie, Friedensschluss, Naturzustand, Thomas Hobbes, Jean-Jacques Rousseau, Staatsbildung, Souveränität, Legitimität, Bürgergesellschaft und Gesellschaftsvertrag.
- Citar trabajo
- Markus Schüttler (Autor), 2004, Vertragstheorie und Friedensschluss bei Thomas Hobbes, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160045