Die Getrennt- und Zusammenschreibung gilt als einer der umstrittensten Bereiche der deutschen Rechtschreibung. Lange Zeit war man der resignativen Auffassung, dass sich dafür überhaupt keine systematischen Regelungen treffen lassen. Im Zuge der Rechtschreibreform im Jahre 1996 wurde schließlich erstmals versucht, ein umfassendes Regelwerk für diesen Problembereich aufzustellen und somit auch dem Sprachwandel Rechnung zu tragen. Doch dieses geriet schon bald ins Kreuzfeuer der Kritik und eine Änderung erschien vielen unumgänglich. Die Korrektur erfolgte im Rahmen der Neuregelung 2006. Mit Hilfe von Kann-Regeln, die dem Schreibenden in vielen Fällen eine Wahlmöglichkeit bieten, soll dieser komplexe Bereich vereinfacht und der Unsicherheit der Schreibenden entgegengewirkt werden. In dieser Arbeit soll nun der Versuch unternommen werden, die aktuellen amtlichen Regelungen zur Getrennt- und Zusammenschreibung in einer vereinfachten Weise darzustellen. Ziel ist es, den Regelapparat dabei auf ein Minimum zu reduzieren, um dem schreibenden Laien konkrete und leicht anwendbare Regelungen an die Hand zu geben. Zunächst werden jedoch in einem allgemeinen Teil die Grundlagen und Funktionen der Getrennt- und Zusammenschreibung und ihre historische Entwicklung aufgezeigt. Anschließend folgt eine Darstellung des aktuellen amtlichen Regelwerks zu diesem Bereich. In Form übersichtlicher Tabellen werden die Regeln in Muss- und Kann-Regeln eingeteilt und schließlich vereinfacht zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeines zur Getrennt- und Zusammenschreibung
- Grundlagen und Funktionen der Getrennt- und Zusammenschreibung
- Historische Entwicklung der Getrennt- und Zusammenschreibung
- Die Neuregelung von 2006
- Die geänderte Regelung im Detail
- Verbindungen mit Verben
- Verbindungen mit Adjektiven
- Verbindungen mit Substantiven
- Verbindungen mit anderen Wortarten
- Einteilung in Muss- und Kann- Regeln
- Vereinfachte Darstellung der Regeln
- Die geänderte Regelung im Detail
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit hat zum Ziel, die aktuellen amtlichen Regelungen zur Getrennt- und Zusammenschreibung in einer vereinfachten Weise darzustellen. Der Fokus liegt dabei auf der Reduktion des Regelapparats, um dem schreibenden Laien konkrete und leicht anwendbare Regeln zu vermitteln. Zu diesem Zweck werden zunächst die Grundlagen und Funktionen der Getrennt- und Zusammenschreibung sowie ihre historische Entwicklung beleuchtet. Im Anschluss folgt eine Darstellung des aktuellen amtlichen Regelwerks, wobei die Regeln in übersichtlichen Tabellen in Muss- und Kann-Regeln eingeteilt und schließlich vereinfacht zusammengefasst werden.
- Grundlagen und Funktionen der Getrennt- und Zusammenschreibung
- Historische Entwicklung der Getrennt- und Zusammenschreibung
- Die Neuregelung von 2006
- Einteilung in Muss- und Kann- Regeln
- Vereinfachte Darstellung der Regeln
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Getrennt- und Zusammenschreibung gilt als ein besonders umstrittener Bereich der deutschen Rechtschreibung. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der Regelungen, insbesondere die Neuregelung von 2006, die durch die Einführung von Kann-Regeln eine Wahlmöglichkeit für den Schreibenden ermöglicht und so die Komplexität des Themas reduzieren soll.
2. Allgemeines zur Getrennt- und Zusammenschreibung
2.1. Grundlagen und Funktionen der Getrennt- und Zusammenschreibung
Die Getrennt- und Zusammenschreibung dient der grammatischen Strukturierung des Satzes und unterstützt die Sinnerfassung des Lesers. Durch Spatien, Wortzwischenräume, werden Wortformen abgegrenzt, während die Zusammenziehung von Wortformen die Bedeutungseinheiten kennzeichnet. Die Getrennt- und Zusammenschreibung gibt somit Hinweise auf die Beziehung zwischen Wörtern, ob sie als selbständige Glieder einer Wortgruppe oder als Teile einer Zusammensetzung fungieren.
2.2. Historische Entwicklung der Getrennt- und Zusammenschreibung
Die Trennung von Wörtern durch Spatien war nicht immer selbstverständlich. In der Antike wurden Wörter ohne Zwischenräume aneinandergereiht. Erst ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. wurden zunehmend Punkte eingesetzt, um Wortzwischenräume zu markieren. Im 8. Jahrhundert setzten sich schließlich Spatien durch, die eine optische Strukturierung des Schriftbildes ermöglichten. Eine systematische Regelung der Getrennt- und Zusammenschreibung entwickelte sich jedoch erst im 19. Jahrhundert. Konrad Duden übernahm in seinem „Vollständigen Orthographischen Wörterbuch“ 1880 eine wichtige Vorbildfunktion, die durch die fehlenden Regelungen auf der II. Orthographischen Konferenz 1901 noch verstärkt wurde. Die Entwicklung der Schreibung zeigt die komplexe Geschichte der deutschen Rechtschreibung, geprägt durch Sprachwandel und Kodifizierungsbemühungen.
Schlüsselwörter
Getrennt- und Zusammenschreibung, deutsche Rechtschreibung, Neuregelung 2006, Sprachwandel, Wortgruppe, Zusammensetzung, Univerbierung, Inkorporation, Muss- und Kann- Regeln, Rechtschreibreform, Regelapparat.
- Quote paper
- Annika Christof (Author), 2009, Problembereich Getrennt- und Zusammenschreibung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159779