Richard Wagner veröffentlichte den Aufsatz "Das Judentum in der Musik" zwei Mal. Die erste Veröffentlichung im Jahre 1850 erfuhr eine weitaus geringere Resonanz als die zweite von 1869. Der Text gab Anlass zu zahlreichen kontroversen Diskussionen, vor allem, was seinen berühmt-berüchtigten Schluss angeht.
Ziel dieser Arbeit ist es, den Text zu analysieren und seine Argumentationsstrukturen zu beleuchten. Dabei soll zumindest ansatzweise dargestellt werden, inwiefern er auf der einen Seite typisch für seine Zeit ist und was ihn auf der anderen Seite sehr besonders macht – trotz aller Verhaftetheit in den zeitgenössischen Kontext. Seine Rezeptionsgeschichte kann aus Platzgründen nur sehr eingeschränkt behandelt werden.
Es soll aber deutlich gemacht werden, dass Wagner sich mit diesem Text einen Platz in der Geschichte des Antisemitismus "gesichert" hat, ganz unabhängig von der Frage, inwieweit er damit den Weg für die spätere deutsche Geschichte geebnet hat oder nicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fassung von 1850
- Biographische Einordnung
- Der Text
- Einleitung
- Hauptteil
- Der Schluss
- Fassung von 1869
- Biographische Einordnung
- Änderungen gegenüber der ersten Version
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Richard Wagners Aufsatz „Das Judentum in der Musik“, insbesondere die Fassungen von 1850 und 1869. Ziel ist es, die Argumentationsstrukturen des Textes zu beleuchten und dessen Stellenwert im Kontext der Zeit und Wagners Biographie zu untersuchen. Die Rezeptionsgeschichte wird nur kurz angeschnitten. Der Fokus liegt auf der Analyse des Textes selbst und seiner Bedeutung für Wagners antisemitische Positionierung.
- Wagners Antisemitismus und dessen Entwicklung
- Analyse der Argumentationsstruktur von "Das Judentum in der Musik"
- Der Vergleich der Fassungen von 1850 und 1869
- Der Einfluss von Wagners Umfeld und Erfahrungen
- Der Text im Kontext der gesellschaftlichen Verhältnisse der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Der Aufsatz beschreibt die zwei Fassungen von Wagners "Das Judentum in der Musik" und deren unterschiedliche Resonanz. Er skizziert das Ziel der Arbeit: die Analyse des Textes, seiner Argumentationsstrukturen und seines Kontextes, und erwähnt die eingeschränkte Behandlung der Rezeptionsgeschichte. Die Arbeit betont Wagners Platz in der Geschichte des Antisemitismus.
Fassung von 1850: Dieses Kapitel beleuchtet die erste Veröffentlichung von Wagners Aufsatz im Jahr 1850 in der "Neuen Zeitschrift für Musik", anonym unter dem Pseudonym K. Freigedank. Es wird die Intention hinter der Anonymität und dem gewählten Pseudonym erläutert, nämlich die freie Äußerung von Gedanken ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Konventionen. Das Kapitel diskutiert verschiedene Interpretationen zum Stellenwert des Textes in Wagners antisemitischer Entwicklung, wobei die unterschiedlichen Ansichten von Historikern wie Katz, Rose und Fischer gegenübergestellt werden. Fischers These, die von einem längeren Prozess der Entwicklung des Antisemitismus bei Wagner ausgeht und den Parisaufenthalt als Inkubationszeit beschreibt, wird anhand von Briefbeispielen und Wagners Beziehung zu Meyerbeer detailliert untersucht.
Fassung von 1869: Dieses Kapitel behandelt die zweite Fassung von 1869 und vergleicht sie mit der Version von 1850, indem es die Änderungen und deren Bedeutung für die Entwicklung von Wagners Gedanken analysiert. Es vertieft die in Kapitel 2 begonnenen Analysen, indem es den Kontext und den Einfluss von Wagners Erfahrungen und Beziehungen auf die Entwicklung seiner antisemitischen Ansichten beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Weiterentwicklung der Argumentationslinie und der Veränderungen in Wagners Rhetorik.
Schlüsselwörter
Richard Wagner, Das Judentum in der Musik, Antisemitismus, Biographische Einordnung, Argumentationsstrukturen, Fassung 1850, Fassung 1869, Meyerbeer, Katz, Rose, Fischer, Neue Zeitschrift für Musik, K. Freigedank.
Häufig gestellte Fragen zu Richard Wagners "Das Judentum in der Musik"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Richard Wagners Aufsatz "Das Judentum in der Musik", insbesondere die Fassungen von 1850 und 1869. Sie untersucht die Argumentationsstrukturen des Textes, seinen Stellenwert im Kontext der Zeit und Wagners Biographie. Der Fokus liegt auf der Analyse des Textes selbst und seiner Bedeutung für Wagners antisemitische Positionierung. Die Rezeptionsgeschichte wird nur kurz behandelt.
Welche Fassungen von "Das Judentum in der Musik" werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die beiden Hauptfassungen des Aufsatzes: die von 1850, anonym unter dem Pseudonym K. Freigedank veröffentlicht, und die überarbeitete Fassung von 1869. Der Vergleich beider Versionen und die Analyse der vorgenommenen Änderungen bilden einen zentralen Bestandteil der Arbeit.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Wagners Antisemitismus und dessen Entwicklung, die Analyse der Argumentationsstruktur von "Das Judentum in der Musik", den Vergleich der Fassungen von 1850 und 1869, den Einfluss von Wagners Umfeld und Erfahrungen, und den Text im Kontext der gesellschaftlichen Verhältnisse der Zeit.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zur Fassung von 1850 und zur Fassung von 1869, sowie ein Resümee. Jedes Kapitel enthält eine detaillierte Analyse der jeweiligen Fassung, inklusive biographischer Einordnungen und der Untersuchung der Argumentationsstrukturen. Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung und die Themenschwerpunkte der Arbeit.
Welche Rolle spielt die biographische Einordnung Wagners?
Die biographische Einordnung Wagners spielt eine wichtige Rolle, um den Kontext für die Entstehung und Entwicklung seiner antisemitischen Ansichten zu verstehen. Die Arbeit untersucht Wagners Beziehungen zu anderen Personen, wie z.B. Meyerbeer, und den Einfluss seiner Erfahrungen auf seine Schriften.
Welche Wissenschaftler werden in der Arbeit zitiert?
Die Arbeit bezieht sich auf die Forschung von verschiedenen Historikern, darunter Katz, Rose und Fischer, die unterschiedliche Perspektiven auf Wagners Antisemitismus und die Entwicklung seiner Gedanken vertreten. Insbesondere Fischers These über einen längeren Entwicklungsprozess des Antisemitismus bei Wagner wird detailliert untersucht.
Wo wurde die Fassung von 1850 veröffentlicht?
Die Fassung von 1850 erschien anonym unter dem Pseudonym K. Freigedank in der "Neuen Zeitschrift für Musik".
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Richard Wagner, Das Judentum in der Musik, Antisemitismus, Biographische Einordnung, Argumentationsstrukturen, Fassung 1850, Fassung 1869, Meyerbeer, Katz, Rose, Fischer, Neue Zeitschrift für Musik, K. Freigedank.
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- Florian Görner (Author), 2002, "Das Judentum in der Musik" von Richard Wagner. Einordnung und Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15913