Der Erfolg der medizinischen Rehabilitation (Reha) wird wesentlich davon geprägt, dass sie so früh wie möglich in den Krankheitsverlauf eingreift. Ziel der medizinischen Reha ist es, die Behinderung einschließlich chronischer Krankheiten sowie eine Einschränkung der Erwerbsfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit abzuwenden, zu beseitigen, zu mindern, auszugleichen oder eine Verschlimmerung zu verhüten. Ebenso soll der vorzeitige Bezug von laufenden Geld-/Sozialleistungen vermieden bzw. laufende
Geld-/Sozialleistungen gemindert werden (§ 26 Neuntes Buch Sozialgesetzbuch – SGB IX). Der Grundsatz der Leistungsträger lautet hiernach: „Reha vor Rente“. Vom Grundsatz her gehen die gesetzliche Unfallversicherungsträger (UV)davon aus, dass die Sicherstellung der Rehabilitation der Unfallverletzten „mit allen geeigneten Mitteln“ (§1 SGB VII) in der akuten und postakuten Phase in einer Hand liegen soll. Die gesetzliche Krankenversicherung (KV) gewährt stattdessen Leistungen zur medizinischen Reha sowie unterhaltssichernde
und ergänzende Leistungen, die „notwendig“ sind (§ 2 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch – SGB V).
Diese Arbeit wird die berufsgenossenschaftlichen (bg-lichen) Einrichtungen der BGSW, EAP und Physiotherapie als Instrumente der medizinischen Reha anhand der aktuellen Handlungsanleitung vorstellen und ähnlichen Leistungen der KV gegenüberstellen. Des weiteren wird die ab 1.1.2007 neu eingeführte komplexe stationäre Reha (KSR) erläutert und versucht, von der BGSW abzugrenzen. Schließlich wird der Punkt der Kosteneffizienz, Optimierung und besseren Abgrenzung der Leistungen voneinander beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Physiotherapie
- 2.1 Darstellung der berufsgenossenschaftlich geleisteten Physiotherapie
- 2.2 Äquivalente Leistungen der Krankenversicherung
- 3 Erweiterte Ambulante Physiotherapie
- 3.1 Darstellung der berufsgenossenschaftlich geleisteten Erweiterten Ambulanten Physiotherapie
- 3.2 Äquivalente Leistungen der Krankenversicherung
- 4 Berufsgenossenschaftliche stationäre Weiterbehandlung
- 4.1 Darstellung der berufsgenossenschaftlich geleisteten BGSW
- 4.2 ,,komplexe stationäre Rehabilitation\" als neuer Teil der BGSW
- 4.2.1 Leistungsumfang
- 4.2.2 Vorteile zur BGSW
- 4.3 Äquivalente Leistungen der Krankenversicherung
- 5 Optimierungsvorschläge zur besseren Differenzierung der Leistungen unter Anbetracht der Kosteneffizienz
- 6 Zukunftsausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Bericht befasst sich mit der Analyse und dem Vergleich verschiedener Therapieformen der gesetzlichen Unfallversicherung für Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung. Im Mittelpunkt steht die Erörterung der Vorteile der neuen „komplexen stationären Rehabilitation“ im Rahmen der berufsgenossenschaftlichen stationären Weiterbehandlung (BGSW) für den berufsgenossenschaftlichen Patienten.
- Vergleich von berufsgenossenschaftlichen und krankenversicherungsseitigen Therapieformen in den Bereichen Physiotherapie, Erweiterte Ambulante Physiotherapie (EAP) und BGSW
- Analyse der „komplexen stationären Rehabilitation“ als neue Form der BGSW
- Bewertung der Vorteile der „komplexen stationären Rehabilitation“ für den berufsgenossenschaftlichen Patienten
- Erörterung von Optimierungsvorschlägen zur besseren Differenzierung der Leistungen im Hinblick auf Kosteneffizienz
- Einblicke in den Zukunftsausblick der beschriebenen Therapieformen
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird eine Einleitung zur Thematik der Reha-Praxisphase gegeben. Kapitel zwei beleuchtet die Physiotherapie, sowohl in der berufsgenossenschaftlichen als auch in der krankenversicherungsseitigen Ausführung. Kapitel drei beschäftigt sich mit der Erweiterten Ambulanten Physiotherapie (EAP) und untersucht die entsprechenden Leistungen beider Versicherungsformen. Kapitel vier widmet sich der berufsgenossenschaftlichen stationären Weiterbehandlung (BGSW) und beleuchtet insbesondere die neue Form der „komplexen stationären Rehabilitation“ inklusive ihrer Vorteile. Im fünften Kapitel werden Optimierungsvorschläge zur Verbesserung der Differenzierung der Leistungen unter Berücksichtigung der Kosteneffizienz diskutiert. Das sechste und letzte Kapitel gibt einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der beschriebenen Therapieformen.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit fokussiert auf die Bereiche Physiotherapie, Erweiterte Ambulante Physiotherapie (EAP), Berufsgenossenschaftliche stationäre Weiterbehandlung (BGSW), „komplexe stationäre Rehabilitation“, Kosteneffizienz und Zukunftsperspektiven im Kontext der gesetzlichen Unfallversicherung und der gesetzlichen Krankenversicherung.
- Quote paper
- Evelyn Barz (Author), 2006, Vergleich gesetzlicher und privater Rehabilitations-Methoden im Blick auf den berufsgenossenschaftlichen Patienten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158925