Schon der mutmaßliche Taufname Friedericus Rogerius verweist auf das stolze Erbe der beiden Großväter des am 26. Dezember 1194 im mittelitalienischen Städtchen Jesi in der Mark Ancona geborenen Knaben. Väterlicherseits war dies der römisch-deutsche Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Vater der Mutter war Roger II., als erster König von Sizilien der eigentliche Begründer jenes normannischen Großmachtstaates.
Allerdings sah sich Friedrichs Vater Heinrich VI. gezwungen, aufgrund politischer Unsicherheiten den Jungen schon im Frühjahr 1195 bei der Herzogin von Spoleto unterzubringen. Um ihm die Nachfolge zu sichern, setzte Heinrich bereits 1196 Friedrichs Wahl zum deutschen König durch. Doch schon ein Jahr später starb Heinrich, und der Anspruch seines Sohnes wurde von den Fürsten im Reich angegriffen, die teils die Nachteile eines Kindkönigs sahen, teils gegenüber dem staufischen Hause eine stärkere Position erlangen wollten oder die Welfen unterstützten. So ließ sich Heinrichs jüngerer Bruder Philipp von Schwaben widerstrebend und quasi als Vertretung für den Neffen im März 1198 zum deutschen König wählen.
Im Königreich Sizilien hingegen blieb Friedrichs Stellung unangefochten. Seine Mutter Konstanze evakuierte ihn aus dem unsicher werdenden Spoleto nach Messina und vertrat ihn als Regentin in den Regierungsgeschäften. Bereits ab Dezember 1197 wird er in den Urkunden als Mitregent geführt - anfangs unter dem Titel "Romanorum et Sicilie rex". 1198 wurde Friedrich in Palermo zum König von Sizilien gekrönt.
Die römische Kirche und die Päpste selbst waren es, welche Ansprüche auf das Herzogtum Spoleto und die Mark Ancona - strategisch bedeutende mittelitalische Ländereien des Königreiches Sizilien - erhoben. Vor allem vermutete man sich im Kirchenstaat durch eine Verbindung zwischen Sizilien und dem Kaiserreich eingeklammert. Auch war die Katholische Kirche nicht zuletzt durch die Schwächung des staufischen Hauses so selbstbewusst wie wohl nie zuvor.
Inhaltsverzeichnis
- Friedrich II. von Hohenstaufen und seine historische Herkunft und Kindheit
- Wirkung
- Erste Herrscherjahre
- Ringen um Deutschland
- Kaiser des Imperium Romanum
- Bannung und Kreuzzug
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Biografie befasst sich mit dem Leben und der Herrschaft von Friedrich II. von Hohenstaufen, einem bedeutenden Herrscher des Mittelalters. Das Buch beleuchtet seine historische Herkunft, seine Kindheit und seine ersten Schritte als Herrscher, sowie seine Bemühungen, die Macht des deutschen Reiches und die des Königreichs Sizilien zu vereinen.
- Friedrichs historische Herkunft und sein Verhältnis zu den Staufern und den Normannen
- Seine ersten Lebensjahre und die Herausforderungen seiner Machtübernahme
- Der Kampf um die deutsche Krone und die Rolle des Papstes
- Friedrichs politisches und militärisches Wirken
- Sein Kreuzzug und die Folgen der Exkommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel zeichnet ein Bild von Friedrichs Abstammung und der komplexen politischen Situation, in die er hineingeboren wurde. Es beschreibt die frühen Jahre seiner Kindheit und die Herausforderungen, die mit der Sicherung seiner Macht verbunden waren.
- Das zweite Kapitel beleuchtet die politische Situation in Deutschland und das Spannungsverhältnis zwischen Friedrich und dem Papst, der die Staufer als Bedrohung für seine Macht sah. Es geht um Friedrichs Aufstieg zum deutschen König und die Schwierigkeiten, denen er sich gegenüber sah.
- Das dritte Kapitel berichtet von Friedrichs Krönung zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Es beleuchtet die politischen und religiösen Implikationen dieser Ernennung und die Herausforderungen, die sich aus Friedrichs ambitionierten Plänen für die Gestaltung seines Reichs ergaben.
- Das vierte Kapitel beschreibt Friedrichs Kreuzzug ins Heilige Land. Es schildert die Hintergründe und Motivationen dieses Feldzugs sowie die komplizierten politischen Konstellationen im Orient und die Konflikte, die zwischen Friedrich und dem Papst entstanden.
Schlüsselwörter
Friedrich II., Staufer, Kaiser, Königreich Sizilien, Deutsches Reich, Papst, Kreuzzug, Exkommunikation, Mittelalter, Politik, Macht, Religion, Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Oliver H. Herde (Autor:in), 2004, Friedrich II. von Hohenstaufen und seine historische Wirkung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158872