Im System des Global Governance nehmen nicht-staatliche Akteure eine wichtige Stellung ein. Ihr Ziel ist es, internationale und nationale Politik zu beeinflussen. Die Frage dieser Arbeit ist es, wie die jeweilige Regierungsleistung zustande kommt. Dabei soll beleuchtet
werden, welchen Stellenwert bei der Produktion von Themen und Projekten die zivilgesellschaftliche Meinung einerseits, und welchen Stellenwert die internationale Vernetzung andererseits einnimmt. Wird die Agenda einer Nichtregierungsorganisation durch eine bottom up-Dynamik geprägt, oder spielt die internationale Vernetzung, z.B. zu anderen NGOs eine größere Rolle? Wie kommt die jeweilige Governance-Leistung zustande und was ist effektiver?
Um diese Fragen zu beleuchten, soll jeweils eine NGO im Bereich Umweltschutz in Brasilien (APREMAVI) mit einer Umweltschutzorganisation in Deutschland (BUND) untersucht werden. Ein wichtiger Aspekt ist der unterschiedliche Grad an Institutionalisierung der Organisationen APREMAVI und BUND.
Außerdem muss der differente Entwicklungsstand und die soziale, wirtschaftliche und politische Situation in Deutschland und Brasilien mit einbezogen werden.
Neben der Literaturrecherche des theoretischen Teils durch Sekundärliteratur und Primärquellen der NGOs werde ich mich intensiv mit APREMAVI und BUND auseinandersetzen. Ein bereits absolviertes Praktikum bei APREMAVI in Brasilien sowie intensive Gespräche und Korrespondenz mit Mitarbeitern der Organisationen werden mir die
nötigen empirischen Erkenntnisse liefern.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Global Governance
- 1.2 Fragestellungen & Vorgehensweise
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Konzept der Zivilgesellschaft
- 2.2 Nicht-staatliche Akteure
- 2.3 Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND)
- 2.4 Associação de Preservação do Meio Ambiente e da Vida (APREMAVI)
- 3. NGOs und Zivilgesellschaft
- 3.1 Ausgangssituation in Brasilien
- 3.2 Ausgangssituation in Deutschland
- 3.3 Vereinbarkeit von zivilgesellschaftlichen Ansprüchen und den Zielen der NGOs
- 3.4 Folgen für Agenda-Setting und Policy-Making
- 3.5 Unterschiedlicher zivilgesellschaftlicher Einfluss in Brasilien und Deutschland
- 4. Einfluss der internationalen Vernetzung
- 4.1 Ausgangssituation: Kooperation zwischen BUND und APREMAVI
- 4.2 Ziele und Folgen der Vernetzung für APREMAVI
- 4.3 Ziele und Folgen für den BUND
- 4.4 Folgen für die Produktion von nationaler und internationaler Politik
- 5. NGOs zwischen Zivilgesellschaft und internationaler Vernetzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Zivilgesellschaft und internationaler Vernetzung auf Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im Bereich Umweltschutz. Am Beispiel des BUND (Deutschland) und APREMAVI (Brasilien) wird analysiert, wie die jeweilige Regierungsleistung zustande kommt und welche Rolle zivilgesellschaftliche Meinungen und internationale Vernetzung dabei spielen. Der Fokus liegt auf der Frage, ob eine bottom-up Dynamik oder die internationale Vernetzung den größeren Einfluss auf die Agenda-Setting der NGOs hat.
- Der Einfluss der Zivilgesellschaft auf NGOs.
- Die Bedeutung der internationalen Vernetzung für NGOs.
- Der Vergleich des zivilgesellschaftlichen Einflusses in Brasilien und Deutschland.
- Die Rolle von NGOs als Übersetzer zivilgesellschaftlicher Meinungen.
- Die Analyse von Informations- und Kapitaltransfers zwischen den NGOs.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Global Governance ein und beschreibt die zunehmende Bedeutung nicht-staatlicher Akteure, insbesondere NGOs, in der internationalen Politik. Sie stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Einfluss von Zivilgesellschaft und internationaler Vernetzung auf die Agenda-Setting und die politische Wirksamkeit von NGOs. Der methodische Ansatz, der Vergleich von BUND und APREMAVI, wird begründet und die Forschungsfragen werden präzisiert.
2. Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es definiert das Konzept der Zivilgesellschaft, beschreibt die Rolle nicht-staatlicher Akteure im System des Global Governance und stellt die beiden Fallstudien-Organisationen, BUND und APREMAVI, vor. Es werden die jeweiligen institutionellen Strukturen, Arbeitsweisen und Ziele der Organisationen detailliert erläutert, um den Kontext für die spätere Analyse zu schaffen.
3. NGOs und Zivilgesellschaft: Dieses Kapitel analysiert den Einfluss der Zivilgesellschaft auf die beiden NGOs. Es vergleicht die Ausgangssituationen in Brasilien und Deutschland und untersucht, wie zivilgesellschaftliche Ansprüche mit den Zielen der NGOs vereinbar sind. Die Auswirkungen auf Agenda-Setting und Policy-Making sowie der unterschiedliche zivilgesellschaftliche Einfluss in den beiden Ländern werden untersucht. Die Kapitelteile beleuchten die Mechanismen der Meinungsübersetzung und die Frage, wie zivilgesellschaftliche Legitimation das Erreichen von politischen Zielen beeinflusst.
4. Einfluss der internationalen Vernetzung: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die internationale Kooperation zwischen BUND und APREMAVI. Er analysiert die Ziele und Folgen der Vernetzung für beide Organisationen und untersucht deren Auswirkungen auf die Produktion nationaler und internationaler Politik. Der Fokus liegt auf den konkreten Informations- und Kapitaltransfers sowie deren Einfluss auf die strategische Ausrichtung und Wirksamkeit der jeweiligen NGO.
5. NGOs zwischen Zivilgesellschaft und internationaler Vernetzung: Dieses Kapitel synthetisiert die Ergebnisse der vorherigen Kapitel und bietet eine umfassende Betrachtung der Wechselwirkungen zwischen Zivilgesellschaft, internationaler Vernetzung und den politischen Aktivitäten von NGOs. Es werden die komplexen Beziehungen zwischen den verschiedenen Einflussfaktoren beleuchtet und die zentralen Schlussfolgerungen der Studie zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Global Governance, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Zivilgesellschaft, internationale Vernetzung, Umweltschutz, BUND, APREMAVI, Agenda-Setting, Policy-Making, Brasilien, Deutschland, bottom-up, Macht, Institutionen, Kooperation, Kapitaltransfer, Informationsaustausch.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Einfluss von Zivilgesellschaft und internationaler Vernetzung auf NGOs im Umweltschutz
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Zivilgesellschaft und internationaler Vernetzung auf Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im Bereich Umweltschutz. Der Fokus liegt auf der Frage, ob eine Bottom-up-Dynamik oder die internationale Vernetzung den größeren Einfluss auf das Agenda-Setting der NGOs hat.
Welche NGOs werden untersucht?
Die Arbeit analysiert am Beispiel des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Associação de Preservação do Meio Ambiente e da Vida (APREMAVI) in Brasilien, wie Regierungsleistung zustande kommt und welche Rolle zivilgesellschaftliche Meinungen und internationale Vernetzung dabei spielen.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Der Einfluss der Zivilgesellschaft auf NGOs, die Bedeutung der internationalen Vernetzung für NGOs, ein Vergleich des zivilgesellschaftlichen Einflusses in Brasilien und Deutschland, die Rolle von NGOs als Übersetzer zivilgesellschaftlicher Meinungen und die Analyse von Informations- und Kapitaltransfers zwischen den NGOs.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (mit Global Governance und Forschungsfragen), Theoretischer Hintergrund (Konzept der Zivilgesellschaft, Nicht-staatliche Akteure, Vorstellung von BUND und APREMAVI), NGOs und Zivilgesellschaft (Ausgangssituationen in Brasilien und Deutschland, Vereinbarkeit zivilgesellschaftlicher Ansprüche und NGO-Ziele, Folgen für Agenda-Setting und Policy-Making), Einfluss der internationalen Vernetzung (Kooperation zwischen BUND und APREMAVI, Ziele und Folgen der Vernetzung, Folgen für nationale und internationale Politik) und schließlich NGOs zwischen Zivilgesellschaft und internationaler Vernetzung (Synthese der Ergebnisse).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Global Governance, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Zivilgesellschaft, internationale Vernetzung, Umweltschutz, BUND, APREMAVI, Agenda-Setting, Policy-Making, Brasilien, Deutschland, Bottom-up, Macht, Institutionen, Kooperation, Kapitaltransfer, Informationsaustausch.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welchen Einfluss haben Zivilgesellschaft und internationale Vernetzung auf das Agenda-Setting und die politische Wirksamkeit von NGOs im Umweltschutz?
Wie wird die Forschungsfrage untersucht?
Die Forschungsfrage wird durch einen Vergleich der beiden NGOs BUND und APREMAVI in ihren jeweiligen Kontexten (Deutschland und Brasilien) untersucht. Es wird analysiert, wie die Organisationen mit der Zivilgesellschaft interagieren und welche Rolle die internationale Vernetzung für ihre Aktivitäten spielt.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit verwendet einen vergleichenden Ansatz, der die Fallstudien von BUND und APREMAVI gegenüberstellt, um die Einflüsse von Zivilgesellschaft und internationaler Vernetzung zu analysieren. Die Methodik wird in der Einleitung detaillierter beschrieben.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die konkreten Schlussfolgerungen werden im letzten Kapitel der Arbeit zusammengefasst, das die Ergebnisse der vorherigen Kapitel synthetisiert und die komplexen Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Einflussfaktoren beleuchtet.
- Quote paper
- Katharina Heinz (Author), 2009, Nichtstaatliche Organisationen unter dem Einfluss von Zivilgesellschaft und internationaler Vernetzung , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158589