Lernen findet von Geburt an im unterschiedlichsten räumlichem und sachlichem Kontext statt. Jedoch sind diese Lernprozesse eher implizit oder beiläufig. In Folge des Einzugs der z.T. virtuellen Informations- und Kommunikationstechnik in die moderne Arbeitswelt, des wachsenden Dienstleistungscharakters und der Prozess- und Lernorientierung verlangen qualifikatorische und ökonomische Aspekte nach einem Lernen im Prozess der Arbeit (Dehnbostel 2007, Lernen im Prozess der Arbeit: S.17f). Kreative und innovative Lernformen sind gefragt; mechanische Fertigkeiten weichen sog. Skills. „Dieser Veränderungsprozess lässt sich als Weg von einer funktions- und berufsbezogenen hin zu einer prozessorientierten Betriebs- und Arbeitsorganisation charakterisieren.“ (Schiersmann/Remmele 2002, Neue Lernarrangements in Betrieben: S. 5). Eine Entgrenzung und Pluralität betrieblicher Lernkonzepte und Lernformen zieht die Gestaltung neuer Lernformen bzw. deren Kombination und Verwendung mit sich. Prof. Dr. P. Dehnbostel (Anm. Verf.: Hochschullehrer am Institut für Berufsbildung, Weiterbildung und Telematik der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) unterscheidet sechs Lernformen: „Unterweisung/ Coaching, Qualitätszirkel, Lernstatt, Lerninseln, Auftragslernen und Communities of Practice (CoP). Diese Lernformen stellen einen Typus betrieblichen Lernens dar, der als symptomatisch für moderne Arbeitsprozesse gelten kann: Arbeitsplätze und Arbeitsprozesse werden unter lernsystematischen und arbeitspädagogischen Gesichtspunkten erweitert und angereichert. [...]“ (Dehnbostel 2003, Informelles Ler-nen: Arbeitserfahrungen und Kompetenzerwerb aus berufspädagogischer Sicht: S. 3). Inwieweit Modelle arbeitsbezogenen Lernens dem Lernenden den Aufbau von Handlungswissen ermöglicht, möchte ich am Beispiel der „Lerninseln“ in meiner Bearbeitung aufzeigen. Die einzelnen Abschnitte erläutern Wissen und Handeln als Bestandteil von Kompetenzen (2.1) sowie die Bedeutung der Reflexivität in der Arbeit (2.2). Im Weiteren möchte ich das arbeitsgebundene oder –verbundene Lernen (3.1) am Beispiel des Arbeits- und Lernmodells „Lerninsel“ (3.2) dahingehend prüfen, inwieweit es geeignet ist, ein notwendiger Faktor zum Aufbau von Handlungskompetenzen (4.) zu sein. Mit einem Fazit schließe ich die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz
- Wissen und Handeln als Bestandteil von Kompetenzen
- Reflexivität in der Arbeit
- Arbeitsnahe Lernform „Lerninsel“
- Arbeitsgebundenes oder -verbundenes Lernen
- Das Konzept der „Lerninseln“
- „Lerninseln“ als notwendiger Faktor zum Aufbau von Handlungskompetenzen
- Zusammenfassung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Thema der „Lerninseln“ als Lernform zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz. Sie analysiert die Relevanz von Handlungskompetenz im Kontext moderner Arbeitswelt und untersucht, inwiefern das Arbeits- und Lernmodell „Lerninsel“ geeignet ist, den Aufbau von Handlungskompetenzen zu fördern.
- Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz
- Das Konzept der „Lerninseln“ als arbeitsnahe Lernform
- Die Rolle von „Lerninseln“ im Aufbau von Handlungskompetenzen
- Die Bedeutung von Reflexivität in der Arbeit
- Die Verbindung von Theorie und Praxis im betrieblichen Lernprozess
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema „Lerninseln“ als Lernform zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz ein. Sie beleuchtet die veränderten Anforderungen an Qualifikationen in der modernen Arbeitswelt und die Bedeutung des Lernens im Prozess der Arbeit.
- Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Wissen und Handeln als Bestandteil von Kompetenzen und die Rolle der Reflexivität in der Arbeit. Es werden die Unterschiede zwischen herkömmlichen und neuen Lernformen sowie die unterschiedlichen Perspektiven auf Kompetenzentwicklung dargestellt.
- Arbeitsnahe Lernform „Lerninsel“: Hier wird das Konzept der „Lerninseln“ als arbeitsgebundene oder -verbundene Lernform vorgestellt und in den Kontext des betrieblichen Lernens eingeordnet.
- „Lerninseln“ als notwendiger Faktor zum Aufbau von Handlungskompetenzen: Dieses Kapitel analysiert, inwiefern „Lerninseln“ geeignet sind, den Aufbau von Handlungskompetenzen zu fördern. Es werden die Vor- und Nachteile dieser Lernform im Vergleich zu anderen Modellen diskutiert.
Schlüsselwörter
Berufliche Handlungskompetenz, Lerninsel, Arbeitsnahe Lernform, Kompetenzentwicklung, Reflexivität, Arbeitsgebundenes Lernen, betriebliches Lernen, moderne Arbeitswelt, Qualifikationsanforderungen.
- Quote paper
- D. Petzoldt (Author), 2010, Lerninsel als Lernform zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz für Lernende im Prozess der Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158561