Darstellung des Themas
Nach seiner langen Odyssee ist Augustinus endlich im Hafen des Christentums angekommen. Doch
noch immer sind nicht alle Fragen beseitigt. Er sucht nach Antworten auf Fragen, die ihm schon
lange „unter den Nägeln brennen“. Neben der Frage „Unde malum?“ führt er den Leser auch zu
seiner Antwort auf die Frage „Quid est enim tempus?“.
Auf seinem Weg vor Gott über seine eigene Unwissenheit ein Bekenntnis abzulegen und für das
Wenige, was er weiß zu danken, begleiten wir ihn. Er erörtert die Frage, ob es Zeit überhaupt gebe.
Dabei stößt er auf die Frage, ob die Zeithorizonte Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft per se
existieren. Das ist der Schwerpunkt dieser Untersuchung.
Inhaltsverzeichnis
- Darstellung des Themas
- Das natürliche Zeitverständnis
- Das philosophierende Zeitverständnis
- Existieren die drei Zeithorizonte? Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart
- Erster Durchgang
- Zweiter Durchgang
- Dritter Durchgang
- Konsequenzen: Was folgt daraus?
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die Frage, ob die drei Zeithorizonte Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Sinne Augustinus' existieren. Der Autor untersucht die Frage, ob diese Zeitdimensionen ein eigenständiges Sein haben oder ob sie lediglich mentale Konstrukte sind, die im menschlichen Bewusstsein entstehen.
- Natur und Wesen der Zeit
- Das Verhältnis von natürlichem und philosophierenden Zeitverständnis
- Die Existenz von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
- Die Rolle des menschlichen Bewusstseins in der Wahrnehmung der Zeit
- Die Verbindung von Augustinus' Philosophie mit der aristotelischen Zeitauffassung
Zusammenfassung der Kapitel
In der Einleitung wird Augustinus' Suche nach Antworten auf grundlegende philosophische Fragen, insbesondere die Natur der Zeit, vorgestellt. Der Autor erläutert das natürliche Zeitverständnis, das uns die Möglichkeit gibt, Zeit zu erleben und zu verstehen, ohne sie jedoch vollständig definieren zu können. Im Anschluss daran wird das philosophische Zeitverständnis eingeführt, welches versucht, die Zeit mithilfe logischer Verknüpfungen zu definieren und zu erklären.
Das Kapitel "Existieren die drei Zeithorizonte?" untersucht die Frage, ob die drei Zeithorizonte Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart tatsächlich existieren. Der Autor argumentiert, dass die Vergangenheit und die Zukunft nicht existieren, da sie nicht mehr bzw. noch nicht sind. Auch die Gegenwart wird in Frage gestellt, da sie nicht durch ihre Gleichzeitigkeit mit anderen existierenden Dingen definiert werden kann.
Im zweiten Durchgang wird die Frage aufgeworfen, ob die Rede von langen und kurzen Zeiträumen möglich ist, wenn die Zeit an sich nicht existiert. Der Autor stellt fest, dass die Rede von "langen und kurzen Zeiträumen" nur möglich ist, wenn die Zeiträume außerhalb der Gegenwart existieren. Diese Aussage widerlegt jedoch die zuvor getroffenen Schlussfolgerungen, dass die Zeithorizonte nicht existieren.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe des Textes sind: Zeit, Zeithorizonte, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Augustinus, natürliches Zeitverständnis, philosophierendes Zeitverständnis, Existenz, Bewusstsein, Memoria, Vergänglichkeit, Ewigkeit.
- Quote paper
- Manfred Lotz (Author), 2010, Existieren für Augustinus die drei Zeithorizonte? , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158077