In der vorliegenden Arbeit sollen das sozial- bzw. sonderpädagogische
Arbeitsfeld, hier besonders die Förderschule für Geistigbehinderte näher
betrachtet und erläutert werden.
Im ersten Teil möchte ich mich mit theoretischen Grundlagen beschäftigen und
die Förderschule für Geistigbehinderte in Erfurt vorstellen.
Im zweiten Teil werde ich den Verlauf meines Praktikums dokumentieren und
meine Eindrücke im dritten Teil der Arbeit wiedergeben. Sozialpädagogik ist die Praxis und Theorie einer Erziehung bzw. eines
pädagogischen Bereichs1. Aus der Sicht der traditionellen Pädagogik kam ihr vor
allem die Aufgabe zu, sich um die sozialen Störfaktoren einer bürgerlichen
Erziehung zu kümmern. Die pädagogisch nicht kontrollierbaren Einflüsse seitens
der sozialen Herkunftsmilieus, der Straßen und Jugendkulturen galten (und gelten)
als sozialpädagogische Arbeitsbezüge. Neben der Idee der Selbsterziehung gehört
auch die Erziehung zur Gemeinschaft zum Aufgabenfeld der Sozialarbeit2. Personen mit Behinderungen waren vor der Entstehung der modernen
Gesellschaft nur in begrenztem Maße ein relevantes soziales Problem. Erst
allmählich entstanden spezifische Einrichtungen für Behinderte in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts, geschaffen und getragen wurden diese Einrichtungen
von einzelnen lokalen Institutionen oder caritativen Vereinigungen (z.B.
evangelische Rettunghausbewegung).
Eine systematische Behindertenfürsorge unter staatlicher Regie für alle Personen
mit geistigen oder körperlichen Behinderungen konnte sich trotz dieser Ansätze
nur mühsam entwickeln und somit als eigenständiger Aufgabenbereich
ausdifferenzieren und etablieren3. [...
1 Mollenhauer 1988, S. 19.
2 Böhnisch 1999, S. 13 f.
3 Mair 1998, S. 37 f.
Inhaltsverzeichnis
- I. Arbeitsfeld
- 1. Sozialpädagogik
- 2. Sonderpädagogik als Teilgebiet der Sozialpädagogik
- 3. Die Schule für Geistigbehinderte
- 3.1 Geschichte der Schulpädagogik bei geistiger Behinderung
- 3.2 Konzeption
- 3.2.1 Aspekte des Schulbaus
- 3.2.2 Schülerbeförderung
- 3.2.3 Öffentlichkeitsarbeit
- 3.2.4 Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen
- 3.2.5 Personal
- 3.3 Personenkreis
- 3.3.1 Geistige Behinderung aus pädagogischer Sicht
- 3.3.2 Mehrfachschädigung und geistige Behinderung
- 3.3.3 Geistige Behinderung und Autismus
- 3.4 Didaktik der Schule für Geistigbehinderte
- 4. Staatliche Förderschule für Geistigbehinderte Erfurt
- II. Dokumentation des Praktikumverlaufs
- 1. Vorstellen der Klasse
- 2. Aufgabenfeld
- III. Reflexion
- 1. Reflexion über das Arbeitsfeld
- 2. Reflexion über die Tätigkeit
- 3. Reflexion über die eigene Person
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit dokumentiert ein Hauptpraktikum an einer staatlichen Förderschule für Geistigbehinderte in Erfurt. Ziel ist es, das sozial- und sonderpädagogische Arbeitsfeld, insbesondere im Kontext der Förderschule, zu beleuchten und zu erläutern. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen Teil, der sich mit den Grundlagen der Sozial- und Sonderpädagogik befasst, einen praktischen Teil mit der Dokumentation des Praktikumsverlaufs und einen reflexiven Teil mit der persönlichen Auseinandersetzung der Autorin mit ihren Erfahrungen.
- Sozialpädagogik und ihre Bedeutung im Kontext der Behindertenpädagogik
- Sonderpädagogik als Teilgebiet der Sozialpädagogik und ihre spezifischen Herausforderungen
- Die Konzeption und Organisation einer Förderschule für Geistigbehinderte
- Der Umgang mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung
- Praktische Erfahrungen und Reflexionen des Praktikums
Zusammenfassung der Kapitel
I. Arbeitsfeld: Dieser Abschnitt legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Er beginnt mit einer Definition der Sozialpädagogik und ihrer traditionellen Aufgaben, bevor er die Sonderpädagogik als Teilgebiet der Sozialpädagogik einordnet und die historische Entwicklung der Fürsorge für Menschen mit Behinderungen beleuchtet. Die Definition der Sonderpädagogik nach Bach wird vorgestellt, ebenso die Zielsetzungen dieses Bereichs. Der Abschnitt führt weiter zur Beschreibung der Schule für Geistigbehinderte, einschließlich ihrer Konzeption (Schulgebäude, Schülerbeförderung, Öffentlichkeitsarbeit, Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen, Personal), des Personenkreises (geistige Behinderung, Mehrfachbehinderung, Autismus) und der Didaktik. Der Fokus liegt auf der Verknüpfung von sozialpädagogischen und sonderpädagogischen Ansätzen im Kontext der Betreuung und Bildung von Menschen mit geistigen Behinderungen. Die Ausführungen belegen die Notwendigkeit einer ganzheitlichen und individualisierten Förderung.
II. Dokumentation des Praktikumverlaufs: Dieser Kapitelteil beschreibt den Ablauf des Praktikums. Es beinhaltet eine Vorstellung der Praktikumsklasse und eine detaillierte Darstellung des Aufgabenfeldes der Praktikantin. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der konkreten Tätigkeiten und der Interaktion mit den Schülern und dem Lehrpersonal. Die Dokumentation liefert einen Einblick in den Alltag einer Förderschule und zeigt die vielseitigen Aufgaben der Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen auf. Es ist eine empirische Darstellung, die die theoretischen Grundlagen aus dem ersten Teil mit der Praxis verbindet.
Schlüsselwörter
Sozialpädagogik, Sonderpädagogik, Geistige Behinderung, Mehrfachbehinderung, Förderschule, Inklusion, Praktikum, Erziehungswissenschaften, Theorie und Praxis, pädagogische Förderung.
Häufig gestellte Fragen zur Praktikumsarbeit: Staatliche Förderschule für Geistigbehinderte Erfurt
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit dokumentiert ein Hauptpraktikum an einer staatlichen Förderschule für Geistigbehinderte in Erfurt. Sie beleuchtet das sozial- und sonderpädagogische Arbeitsfeld, insbesondere im Kontext der Förderschule, theoretisch und praktisch. Die Arbeit umfasst einen theoretischen Teil zu den Grundlagen der Sozial- und Sonderpädagogik, einen praktischen Teil mit der Dokumentation des Praktikumsverlaufs und eine Reflexion der persönlichen Erfahrungen der Autorin.
Welche Themen werden im theoretischen Teil behandelt?
Der theoretische Teil beginnt mit der Definition der Sozialpädagogik und ihrer Bedeutung im Kontext der Behindertenpädagogik. Er behandelt die Sonderpädagogik als Teilgebiet der Sozialpädagogik und ihre spezifischen Herausforderungen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Konzeption und Organisation einer Förderschule für Geistigbehinderte, einschließlich Schulgebäude, Schülerbeförderung, Öffentlichkeitsarbeit, Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen und Personal. Weiterhin werden der Umgang mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung sowie die Didaktik der Schule für Geistigbehinderte beleuchtet.
Was wird im Kapitel zur Praktikumsdokumentation beschrieben?
Das Kapitel zur Praktikumsdokumentation beschreibt den Ablauf des Praktikums an der Förderschule. Es beinhaltet eine Vorstellung der Praktikumsklasse und eine detaillierte Darstellung des Aufgabenfeldes der Praktikantin. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der konkreten Tätigkeiten und der Interaktion mit den Schülern und dem Lehrpersonal. Es bietet einen Einblick in den Alltag einer Förderschule und die Aufgaben von Sonderpädagog*innen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sozialpädagogik, Sonderpädagogik, Geistige Behinderung, Mehrfachbehinderung, Förderschule, Inklusion, Praktikum, Erziehungswissenschaften, Theorie und Praxis, pädagogische Förderung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in drei Teile: I. Arbeitsfeld (theoretischer Teil mit Grundlagen der Sozial- und Sonderpädagogik und Beschreibung der Förderschule), II. Dokumentation des Praktikumverlaufs (praktischer Teil) und III. Reflexion (persönliche Reflexion der Autorin).
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, das sozial- und sonderpädagogische Arbeitsfeld, insbesondere im Kontext der Förderschule für Geistigbehinderte, zu beleuchten und zu erläutern. Sie verbindet Theorie und Praxis und bietet eine persönliche Reflexion der Autorin über ihre Praktikumserfahrungen.
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- Bettina Stade (Author), 2000, Projektstudie zum Hauptpraktikum an der Staatlichen Förderschule für Geistigbehinderte in Erfurt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15795