Die Straßburger Eide sind am 14. Februar 842 in den beiden Volkssprachen, namentlich Protoromanisch und Althochdeutsch, protokollarisch abgefasst worden. Sie überliefern die gegenseitigen Eidesschwüre der beiden Brüder Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen gegen ihren älteren Bruder Lothar. Die beiden Herrscher schworen jeweils auf der Sprache des anderen den Eid, damit die Heeressoldaten den Schwur des anderen verstehen und nachvollziehen konnten. Die Soldaten selbst leisteten den Eid in ihrer Volkssprache.
Auf dem Konzil zu Tours wurde im Jahre 813 beschlossen, dass in Zukunft die Auslegung der Heiligen Schrift in romanischer oder deutscher Volkssprache erfolgen solle. Grund hierfür war die Entfremdung der völkischen Mundart in Bezug auf das Lateinische, welche wegen ihres stark fortgeschrittenen Ausmaßes ein Verstehen des klassischen Lateins für das einfache Volk nicht mehr möglich machte.
Fraglich ist nun, welche Veränderungen speziell im linguistischen Bereich stattgefunden haben müssen, um einen derartigen Fortschritt innerhalb der Lautentwicklung begründen zu können, der sich dahingehend entwickelt hat, dass das Volk das klassische Latein nicht mehr verstehen und schon gar nicht mehr sprechen konnte.
Bei der Analyse sollen im Einzelnen sowohl etymologische als auch grammatische Entwicklungen betrachtet werden. Letzteres lässt sich noch weiterhin in phonologische, morphologische und syntaktische Bereiche unterteilen. Ziel der Analyse ist der Versuch, die sprachliche Entwicklung vom klassischen Latein bis hin zum Protoromanischen – einer Vorstufe des Altfranzösischen – anhand der Sprachentwicklung der einzelnen Wörter zu verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Textgrundlage: Die Straßburger Eide vom 14. Februar 842
- II. Die Eidestexte
- 1. Politischer Hintergrund
- 2. Linguistische Analyse
- a) Etymologisch-phonologische Lautentwicklung
- b) Grammatische Veränderungen
- III. Interpretation
- IV. Weiterführende Fragestellungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Straßburger Eide von 842, indem sie die lautliche Entwicklung vom Lateinischen zum Altfranzösischen anhand der Eidestexte analysiert. Ziel ist es, die sprachlichen Veränderungen zu beleuchten und den damit verbundenen Verlust des Lateinverständnisses im Volk zu erklären.
- Lautentwicklung vom Lateinischen zum Protoromanischen
- Politischer Kontext der Straßburger Eide
- Etymologische und phonologische Analyse der Eidestexte
- Grammatische Veränderungen im Protoromanischen
- Bedeutung der Straßburger Eide für die Sprachgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
I. Textgrundlage: Die Straßburger Eide vom 14. Februar 842: Dieses Kapitel führt in das Thema ein und präsentiert den Text der Straßburger Eide in Protoromanisch und Althochdeutsch. Es legt den Grundstein für die anschließende linguistische Analyse, indem es den historischen Kontext und die Bedeutung der Eide im Spannungsfeld zwischen den verschiedenen Volkssprachen und dem Lateinischen etabliert. Der Text selbst, in zwei unterschiedlichen Volkssprachen abgefasst, wird als zentrale Quelle für die weitere Untersuchung eingeführt.
II. Die Eidestexte: Dieses Kapitel gliedert sich in zwei Unterkapitel. Das erste Unterkapitel beleuchtet den politischen Hintergrund der Eide, die im Jahre 842 zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen geschworen wurden, um ihre Herrschaft gegen Lothar zu sichern. Es beschreibt die politische Situation im fränkischen Reich und die Bedeutung der Eide für die Stabilisierung der Machtverhältnisse. Der zweite Teil konzentriert sich auf die linguistische Analyse der Eide, wobei sowohl etymologische als auch grammatische Aspekte der sprachlichen Entwicklung vom klassischen Latein zum Protoromanischen untersucht werden. Diese Analyse dient als Grundlage für das Verständnis der sprachlichen Veränderungen und des Verlusts an Lateinverständnis in der Bevölkerung.
Schlüsselwörter
Straßburger Eide, Protoromanisch, Althochdeutsch, Lautentwicklung, Sprachgeschichte, Etymologie, Phonologie, Morphologie, Syntax, Vulgärlatein, Politischer Kontext, Karl der Kahle, Ludwig der Deutsche, Sprachwandel.
Häufig gestellte Fragen zu den Straßburger Eiden
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Straßburger Eide von 842, zwei Eide, die in Altfranzösisch (Protoromanisch) und Althochdeutsch abgefasst sind. Der Fokus liegt auf der linguistischen Untersuchung der lautlichen und grammatischen Entwicklung vom Lateinischen zu diesen frühen romanischen und germanischen Sprachformen.
Welche Aspekte der Straßburger Eide werden untersucht?
Die Analyse umfasst den politischen Kontext der Eide (Schwören von Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen gegen Lothar), eine etymologisch-phonologische Lautentwicklungs-Analyse, die Erforschung grammatischer Veränderungen und die Interpretation der sprachlichen Entwicklung im Hinblick auf den Verlust des Lateinverständnisses in der Bevölkerung. Die Bedeutung der Eide für die Sprachgeschichte wird ebenfalls beleuchtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel I stellt die Textgrundlage (die Straßburger Eide) vor. Kapitel II analysiert die Eidestexte, wobei der politische Hintergrund und die linguistische Analyse (Lautentwicklung und Grammatik) getrennt behandelt werden. Kapitel III widmet sich der Interpretation der Ergebnisse. Kapitel IV skizziert weiterführende Fragestellungen.
Welche linguistischen Methoden werden angewendet?
Es werden etymologische und phonologische Methoden zur Analyse der Lautentwicklung vom Lateinischen zum Protoromanischen verwendet. Zusätzlich wird die Grammatik der Eidestexte untersucht, um grammatische Veränderungen zu identifizieren.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel ist es, die sprachlichen Veränderungen in den Straßburger Eiden zu beleuchten und den damit verbundenen Prozess des Verlustes an Lateinverständnis im Volk zu erklären. Die Arbeit untersucht die Lautentwicklung vom Lateinischen zum Protoromanischen, den politischen Kontext der Eide und die Bedeutung der Eide für die Sprachgeschichte.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Straßburger Eide, Protoromanisch, Althochdeutsch, Lautentwicklung, Sprachgeschichte, Etymologie, Phonologie, Morphologie, Syntax, Vulgärlatein, Politischer Kontext, Karl der Kahle, Ludwig der Deutsche, Sprachwandel.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird gegeben?
Kapitel 1 führt in die Straßburger Eide und ihren historischen Kontext ein. Kapitel 2 untersucht den politischen Hintergrund und die linguistische Entwicklung in den Eiden. Die Arbeit liefert detaillierte Kapitelzusammenfassungen, die die behandelten Themen und Ergebnisse jedes Kapitels zusammenfassen.
- Quote paper
- Anna Vogel (Author), 2009, Die Straßburger Eide vom 14. Februar 842, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157922