Die Großstadtlyrik hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren größten Höhepunkt erfahren, insbesondere im Zuge des deutschen Expressionismus bei Benn (1886-1956) und in Frankreich insbesondere bei Guillaume Apollinaire (1880-1918), den man jedoch in keine Literaturepoche klar einordnen konnte. Benns naturalistisch-medizinische Lyrik, in der im Sektionsstil Krankheit, Verfall und Tod geradezu mimetisch abgebildet sind und seine dabei häufig vulgäre Sprache wurde von vielen seiner Zeitgenossen kritisiert und seine lyrischen Werke gelten zum Teil bis heute als umstritten. Apollinaire heischte ebenfalls nicht nur Lob, da er die starren Regeln der Lyrik aufbrach. So findet man in vielen seiner Gedichte keinerlei traditionelle Metrik, keine Reimschemata und auch selten semantische Verknüpfungen der einzelnen Strophen. Während man bei Gottfried Benn jedoch tendenziell den Inhalt an den Pranger stellte, kritisierte man bei Apollinaire die teilweise völlige Missachtung der lyrischen Konventionen.
In dieser Hausarbeit wird die Darstellung des großstädtischen Lebens exemplarisch in Benns Gedicht Nachtcafé 3 und Apollinaires Gedicht Lundi Rue Christine und untersucht und dargelegt, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede diese sowohl inhaltlich als auch stilistisch aufweisen. Im Fokus steht hierbei vor allem, in welcher Beziehung das Café und in welcher Beziehung die Großstadtbewohner zur Stadt stehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in Apollinaires und Benns Großstadtlyrik
- Das Café-Motiv
- Gottfried Benn
- Nachtcafé 3
- Guillaume Apollinaire
- Lundi Rue Christine
- Benns und Apollinaires Poetik im Vergleich
- Gemeinsamkeiten
- Die Montage-Technik
- Dekadente Großstadtbewohner
- Das Großstadtmotiv
- Differenzen
- Apollinaires Facetten und Benns Zweiteilung
- Gemeinsamkeiten
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Darstellung des großstädtischen Lebens in Benns Gedicht "Nachtcafé 3" und Apollinaires Gedicht "Lundi Rue Christine". Die Arbeit analysiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser Gedichte hinsichtlich Inhalt und Stil, wobei der Fokus auf die Beziehung zwischen Café, Großstadtbewohnern und der Stadt liegt.
- Die Darstellung des großstädtischen Lebens in der Lyrik des frühen 20. Jahrhunderts
- Die Rolle des Café als Ort der Beobachtung und Interaktion
- Die Wahrnehmung und Kritik am Großstadtbewohner in Benns und Apollinaires Gedichten
- Die Verwendung von Montage-Technik und Dekadenz in der Großstadtlyrik
- Der Einfluss von literarischen Strömungen wie dem Expressionismus auf die Lyrik Benns und Apollinaires
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert eine kurze Einführung in die Großstadtlyrik zu Beginn des 20. Jahrhunderts und stellt die Werke von Benn und Apollinaire in den Kontext. Das zweite Kapitel widmet sich der Einführung in die Großstadtlyrik von Apollinaire und Benn, wobei das Café-Motiv als zentrales Element behandelt wird. Das dritte Kapitel analysiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Poetik von Benn und Apollinaire, insbesondere die Verwendung von Montage-Technik und die Darstellung der Dekadenz im Großstadtmilieu.
Schlüsselwörter
Großstadtlyrik, Café-Motiv, Gottfried Benn, Guillaume Apollinaire, Nachtcafé 3, Lundi Rue Christine, Expressionismus, Montage-Technik, Dekadenz, Großstadtbewohner, Stadtbild.
- Quote paper
- Nadine Richters (Author), 2009, Apollinaires und Benns Großstadtlyrik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157591