Anfang der 90er Jahre kam es zu einer Welle von Demokratisierungsbemühungen in fast allen Ländern Subsahara-Afrikas, die sich scheinbar nahtlos in die Dritte Welle der Demokratisierung einfügte. Auch heute noch stehen die Erfolge und Rückschläge afrikanischer Länder auf dem Weg zu einem demokratischen System im Blickpunkt internationaler Aufmerk-samkeit.
Die Arbeit konzentriert sich auf den unterschiedlichen Transitionsverlauf zweier afrikanischer Länder und die unterschiedlichen Faktoren, die dabei wirkten.
Mit Mali wird in dieser Arbeit zum einen eines der wenigen Länder Afrikas herangezogen, das für einen erfolgreichen Transformationsprozess steht. Zum Vergleich wird mit Togo ein ebenfalls frankophones afrikanisches Land gewählt, dessen Demokratisierungsbemühungen schon früh durch den autoritären Herrscher zunichte gemacht wurden. Der ähnliche Kolonialisierungshintergrund der beiden Länder soll die Kolonialisierung als Ursache für unterschiedliche Transitionsverläufe weitestgehend ausschließen.
Die Transitionsverläufe der beiden Länder sollen daraufhin untersucht werden, welche internen Faktoren und Akteure für den unterschiedlichen Verlauf und das Scheitern im Falle Togos verantwortlich waren. In Mali als auch in Togo formierte sich Widerstand gegen das autoritäre Regime aufgrund wirtschaftlicher Engpässe und Krisen. Dieser Widerstand organisierte sich zuerst überwiegend in Beamten- und Studentenkreisen, die von dem Verlust staatlicher Arbeitsstellen und damit dem Rückgang klientelistischer Versorgung in diesen Staaten am meisten Betroffen waren. Aufgrund mangelnder Reformmaßnahmen schlug dies dann rasch in Protest gegen den Herrschenden und das bestehende politische System um. Diesen Protest exkludierter Gruppen, die ihren Zugang zum klientelistischen System fordern, beschreibt z. B. Hanke für den Ausbruch der Transitionsbemühungen in Mali.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Fragestellung
- Die Bedeutung des Neopatrimonialismus in Afrika
- Mali
- Politische Ereignisse in Mali bis zum Systemwechsel 1992
- Die Rolle Moussa Traorés
- Die Rolle des Militärs
- Die Rolle der Nationalkonferenz
- Weitere Faktoren
- Togo
- Politische Ereignisse in Togo bis 1991
- Die Rolle Eyadémas
- Die Rolle der Nationalkonferenz
- Die Rolle des Militärs
- Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem unterschiedlichen Verlauf der Transitions-prozesse in Mali und Togo. Sie untersucht die internen Faktoren und Akteure, die für den Erfolg in Mali und das Scheitern in Togo verantwortlich waren. Dabei wird der Fokus auf die Bedeutung des Neopatrimonialismus im afrikanischen Kontext gelegt, da dieser einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf von Transitionen hat. Die Arbeit konzentriert sich auf den Zeitraum Anfang der 90er Jahre, in dem eine Welle von Demokratisierungsbemühungen in Afrika stattfand.
- Die Rolle des Neopatrimonialismus im Transitionsverlauf
- Die Bedeutung der Akteurskonstellationen in Mali und Togo
- Die Auswirkungen von wirtschaftlichen Krisen und politischer Instabilität
- Der Einfluss des Militärs auf den Transitionsprozess
- Die Rolle der Nationalkonferenzen in Mali und Togo
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert das Konzept der Transition. Es wird der Kontext der Demokratisierungsbemühungen in Afrika Anfang der 90er Jahre aufgezeigt und die Bedeutung des Neopatrimonialismus für den Transitionsverlauf hervorgehoben. Das Kapitel „Die Bedeutung des Neopatrimonialismus in Afrika“ definiert das Konzept des Neopatrimonialismus und analysiert dessen Auswirkungen auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung in afrikanischen Staaten. Es wird dargestellt, wie der Neopatrimonialismus den Transitionsverlauf beeinflusst und welche Faktoren zum Scheitern oder Erfolg von Demokratisierungsprozessen beitragen können.
Der Abschnitt „Mali“ untersucht den Transitionsverlauf in Mali und beleuchtet die Rolle der wichtigsten Akteure wie Moussa Traoré, das Militär und die Nationalkonferenz. Es werden die politischen Ereignisse bis zum Systemwechsel 1992 analysiert und die Faktoren, die zum Erfolg des Transitionsverlaufs beigetragen haben, herausgearbeitet. Der Abschnitt „Togo“ widmet sich dem Transitionsverlauf in Togo und untersucht die Rolle Eyadémas, der Nationalkonferenz und des Militärs. Es werden die politischen Ereignisse bis 1991 beleuchtet und die Gründe für das Scheitern des Transitionsverlaufs analysiert.
Schlüsselwörter
Neopatrimonialismus, Transition, Demokratisierung, Mali, Togo, Afrika, Systemwechsel, Politische Ereignisse, Akteure, Militär, Nationalkonferenz, Wirtschaftliche Krisen, Politische Instabilität, Legitimität, Klientelismus, Strukturanpassungsprogramme, Weltbank, IWF.
- Quote paper
- Isabel Meyer (Author), 2008, Faktoren des Transitionsverlaufs in Togo und Mali, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157546
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