[...] Es ist wohl deutlich bewußt, daß der momentane
Umgang mit natürlichen Ressourcen, der von den Industriegesellschaften ausgeübt wird, nicht
weitergeführt und erst recht nicht als Handlungsmuster in andere Länder übernommen werden kann,
wenn die Menschheit als Ganzes überleben will.
Das Wort ”Umweltschutz” ist inzwischen in aller Munde, und immer wieder tauchen neue Schriften auf,
die ein anderes Agieren zwingend notwendig erfordern. Die Forschung im Bereich der Ökologie läßt
dabei nichts zu wünschen übrig. Wir wissen Bescheid über die Zerstörung der Ozonschicht,
karzinogene Stoffe, Artenschwund, Müllberge und vieles mehr. Gerade in Deutschland ist das Wissen
um ökologische Zusammenhänge und um Alternativen zum herkömmlichen Lebensstandard relativ
hoch. Die Anzahl der Lösungsvorschläge, die ein weites Spektrum umfassen, wächst. Trotzdem
scheint sich an der Gesamtsituation nichts zu ändern. Allein ein latent schlechtes Gewissen
angesichts des Bewußtseins, das der hiesige Umgang mit Ressourcen verschwenderisch ist, macht
sich breit und hat verschiedene Verhaltensmuster zur Folge. Diese reichen von einem völligen
Verleugnen der Relevanz dieser Problematik über ein Ohnmachtsgefühl angesichts der globalen
Krise, dem Einfordern schärferer Gesetze bis hin zu dem Versuch, den gesellschaftlichen Pfad
auszuschlagen und das individuelle Leben umweltfreundlicher zu gestalten3.
Der moderne Mensch gefährdet seine eigene Existenz, nicht nur, indem er nachfolgenden
Generationen die Lebensgrundlagen entzieht, sondern indem er Lebensarten pflegt, die bereits seine
eigene Gesundheit untergraben. Ein solches Verhalten wird oft auch als "Entfremdung" des Menschen
von seinen eigentlichen Bedürfnissen bezeichnet.
Die äußere Unabhängigkeit des Menschen von der Natur zieht eine Zerstörung nach sich, die diese
Unabhängigkeit selbst wieder in Frage stellt.4
Die Beziehung des Menschen zur Natur scheint nachhaltig gestört zu sein. Er kann weder die eigenen
natürlichen Ansprüche erfüllen noch den Schaden an seiner natürlichen Umwelt vermeiden.
Ansätze zu einer Änderung dieser Lage gibt es insbesondere in der Pädagogik viele. [...]
3 vgl. POFERL, A.; BRAND, K.-W.: Umweltbewußtsein und Umwelthandeln im Alltag. In: DIECKHOFF, K.-H.; ROTH, J. (Hrsg.):
Umweltkrise als Bildungschance. Tutzinger Stiftung zur Förderung der Umweltbildung. München 1996, S. 62ff.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG.
- METHODE.
- I. DAS PROBLEM
- 1. DER MENSCH IN DER NATUR..
- 1.1. Der Begriff "Natur".
- 1.2. Der Mensch als Naturwesen
- 1.3. Die Emanzipation von der Natur.
- 1.4. Die Unzerstörbarkeit der Natur.
- 1.5. Vorteile einer distanzierten Haltung.
- 2. DAS MENSCHENBILD
- 3. DIE SEPARATE STELLUNG DER ÖKOLOGIE.
- 4. WERTÄNDERUNGEN
- 4.1. Die Zielgröße der Umwelterziehung..
- 4.2. Nachhaltigkeit.
- 1. DER MENSCH IN DER NATUR..
- II. HINDERNISSE .........
- III. EINE MÖGLICHE LÖSUNG
- 5. LANDWIRTSCHAFT - KULTIVIERUNG DER NATUR.
- 5.1. Die Funktion der Landwirtschaft
- 5.2. Landwirtschaft im sozialen und ökologischen Umfeld.
- 5.3. Das Bild der Landwirtschaft.
- 5.4. Landwirtschaft als Ort der Umweltbildung
- 5.4.1. Das System Landwirtschaft.
- 5.4.2. Handlungskonsequenzen.
- 5.4.3. Der Mensch in der Landwirtschaft.
- 5. LANDWIRTSCHAFT - KULTIVIERUNG DER NATUR.
- IV. DIE REALITÄT........
- V. ZUKUNFT.
- 12. PRÄGUNGEN
- 12.1. Der Einfluß der Medien...
- 12.2. Der Einfluß des Elternhauses.
- 12.3. Prägungen in den einzelnen Schulen...
- 13. EINSTELLUNGEN.
- 13.1. Der Einfluß der schulischen Werthaltung
- 14. ANSATZPUNKTE...
- 14.1. Veränderungen im Unterricht
- 14.1.1. Die Rolle des Menschen
- 14.1.2. Vergleichende Betrachtung.
- 14.1.3. Regionaler Bezug.....
- 14.1.4. Altersgerechtes Lernen
- 14.1.5. Standpunkt.
- 14.2. Einwendungen...
- 14.2.1. Wertbestimmung.
- 14.1. Veränderungen im Unterricht
- 15. BILDUNG STATT ERZIEHUNG
- 15.1. Das Lernen lernen..
- 15.2. Handlungsfähigkeit von Jugendlichen.
- 16. VORSCHLÄGE......
- 16.1. Versuchshof Frankenhausen
- 16.2. Biosphärenreservat Rhön
- 16.3. Dorfschule Kierspe.
- 16.4. Weitere Alternativen
- 12. PRÄGUNGEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung des Leitbildes der Landwirtschaft im schulischen Unterricht. Die Autorin untersucht, wie das Bild der Landwirtschaft in verschiedenen Schulformen und bei Jugendlichen geprägt ist. Sie analysiert die Herausforderungen und Möglichkeiten, das Leitbild der Landwirtschaft im schulischen Kontext zu fördern und einen nachhaltigen Umgang mit der Natur zu vermitteln.
- Die Bedeutung der Landwirtschaft für das Ökosystem und die Gesellschaft.
- Die Rolle der Schule in der Bildung für nachhaltige Entwicklung.
- Das Bild der Landwirtschaft bei Schülern und Schülerinnen.
- Die Auswirkungen von Prägungen und Einstellungen auf das Leitbild der Landwirtschaft.
- Ansatzpunkte für eine veränderte Unterrichtsgestaltung im Bereich Landwirtschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und erläutert die Relevanz des Leitbildes der Landwirtschaft im schulischen Kontext.
- Das erste Kapitel befasst sich mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur, analysiert die Problematik der Trennung von Mensch und Natur und die Herausforderungen für die Umwelterziehung.
- Kapitel II beleuchtet verschiedene Hindernisse, die die Entwicklung eines positiven Leitbildes der Landwirtschaft im Schulsystem behindern können.
- Im dritten Kapitel präsentiert die Autorin eine mögliche Lösung, die Landwirtschaft als Ort der Umweltbildung zu etablieren und das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu fördern.
- Das vierte Kapitel analysiert die Realität des Leitbildes der Landwirtschaft in verschiedenen Schulformen, erforscht die Prägungen der Schüler und Schülerinnen und untersucht die Bedeutung von unterschiedlichen Lernorten.
- Das fünfte Kapitel behandelt die Zukunft des Leitbildes der Landwirtschaft und entwickelt Ansatzpunkte für eine veränderte Unterrichtsgestaltung, die die Handlungsfähigkeit der Schüler fördert.
Schlüsselwörter
Leitbild, Landwirtschaft, Umweltbildung, Nachhaltigkeit, Schule, Schüler, Prägung, Einstellung, Unterricht, Handlungsfähigkeit, Biosphärenreservat, Versuchshof.
- Quote paper
- Claudia Busch (Author), 1999, Das Leitbild der Landwirtschaft im schulischen Unterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15737