I. Einleitung
Sigmund Freud (1856 – 1939), der Begründer der Psychoanalyse, veröffentlichte 1930 eine Abhandlung über „Das Unbehagen in der Kultur“. Hierin beschreibt er die Entwicklung der menschlichen Kultur, die seiner Meinung nach mit Triebunterdrückung einhergeht.
Im Folgenden möchte ich anhand des oben genannten Essays versuchen, Freuds Kulturtheorie auf ihre Konsistenz und Aktualität hin zu prüfen. Hierfür werde ich zunächst kurz Freuds Auffassung des Bewusstseins und der menschlichen Triebe umreißen, dann den Weg der Kulturentstehung und Kulturfeindlichkeit laut Freud nachvollziehen und unter Einbeziehung kritischer Aspekte darlegen, inwiefern diese Ansicht noch heute als aktuell gewertet werden kann.
II. Die Triebstruktur des Menschen
Laut Freud bestimmen zwei ursprüngliche Triebe das Denken und Handeln der Menschen. Hierbei handelt es sich einerseits um den Eros und andererseits um den Thanatos. Zum besseren Verständnis der darauf folgenden Ausführungen beschreibe ich nun kurz das 3-Instanzen-Modell der Seele und die Trieblehre nach Freud.
II.1. Das 3-Instanzen-Modell
Beide Triebe stehen in Gegensatz zueinander und entspringen dem Es. Das Es stellt in Freuds Modell den unbewussten Teil der Seele und somit die Quelle der Triebe und der Energie dar. Ziel des Es ist die Herbeiführung lustvoller Erlebnisse sowie die Vermeidung von Schmerz (Unlust); das Lustprinzip ist demnach das Vorherrschende. (Nach Freud besteht der Zweck des menschlichen Lebens darin, Glück (Lust) zu erlangen und Unglück (Unlust) zu vermeiden ;
hierbei liegt zwar der Schwerpunkt auf letzterem, doch diese Auffassung ist im
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Triebstruktur des Menschen
- II.1. Das 3-Instanzen-Modell
- II.2. Trieblehre: Eros und Thanatos
- III. Die Entstehung der Kulturfeindlichkeit
- III.1. Der Kulturbegriff bei Freud
- III.2. Triebunterdrückung
- IV. Rezeption von Freuds Kulturkonzept
- V. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht Sigmund Freuds Kulturtheorie, wie sie in seinem Essay „Das Unbehagen in der Kultur“ dargelegt wird. Ziel ist es, Freuds Analyse der Kultur und ihrer Entstehung anhand der menschlichen Triebstruktur zu verstehen und ihre Aktualität im Kontext heutiger Gesellschaften zu bewerten.
- Die Triebstruktur des Menschen: Freud’s 3-Instanzen-Modell (Es, Ich, Über-Ich) und seine Trieblehre (Eros und Thanatos).
- Die Entstehung der Kultur: Freuds Konzept der Kultur als Ergebnis von Arbeit, Liebe und Triebunterdrückung.
- Die Kulturfeindlichkeit: Freuds Argument, dass die Kultur selbst eine Quelle des Leidens ist, da sie die Befriedigung von Trieben einschränkt.
- Die Rezeption von Freuds Kulturkonzept: Kritische Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen der Theorie im heutigen Kontext.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Freuds "Das Unbehagen in der Kultur" vor und skizziert die Analyse der Seminararbeit. Kapitel II erläutert die Triebstruktur des Menschen nach Freud, wobei das 3-Instanzen-Modell (Es, Ich, Über-Ich) und die Trieblehre (Eros und Thanatos) vorgestellt werden. Kapitel III beschäftigt sich mit der Entstehung der Kulturfeindlichkeit. Es analysiert Freuds Kulturbegriff und die Rolle der Triebunterdrückung in der Entwicklung von Kultur.
Schlüsselwörter
Sigmund Freud, Kulturtheorie, "Das Unbehagen in der Kultur", Triebstruktur, Es, Ich, Über-Ich, Eros, Thanatos, Triebunterdrückung, Kulturfeindlichkeit, Aktualität, Rezeption.
- Quote paper
- Sina Volk (Author), 2010, Sigmund Freuds "Das Unbehagen in der Kultur" und die Aktualität dieser Abhandlung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157371