Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie John Locke die Zustimmung zur politischen Gesellschaft definiert und warum er diese so bestimmt, wie er es tut. Locke galt viele Jahre als Philosoph der Frühaufklärung und wurde durch seine Vertragstheorie zu einem der ersten Theoretiker individueller Grundrechte, welche für ihn die Basis einer jeden legitimen Staatsordnung bilden.
Zu Beginn werden für das Verständnis notwendige, grundlegende Begriffe erläutert, indem der Übergang vom Naturstand zur politischen Gesellschaft skizziert wird. Dabei werden Lockes Auslegungen vom Naturzustand, der politischen Gesellschaft, des Eigentumsbegriffes sowie des Vertrages erläutert, welche das zentrale Stück seiner politischen Philosophie bilden. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird geklärt, wie es nach Locke überhaupt zu einer Zugehörigkeit zur politischen Gesellschaft kommt. An dieser Stelle werden die verschiedenen Arten der Zustimmung aufgeführt und diskutiert. Dabei werden auch 4 themenbezüglich relevante Thesen von A. John Simmons gekürzt dargestellt.
Es soll herausgearbeitet werden, was die jeweils implizite und explizite Zustimmung ausmacht, was sie leisten und ob sie normativ relevant sind. Anschließend sollen eventuelle Schwachstellen in Lockes Theorie und Argumentation aufgedeckt und diskutiert werden. Die vorliegende Arbeit soll vorrangig die unterschiedlichen Arten der Zustimmung fokussieren. Herausgearbeitet werden soll, warum Locke von verschiedenen Arten der Zustimmung ausgeht und was diese leisten oder eben gerade nicht.
Einige Beispiele sollen verdeutlichen ob Lockes Konzeption plausibel erscheint. Die verwendete Literatur beschränkt sich im Wesentlichen auf die „Zweite Abhandlung über die Regierung“ von John Locke als Primärliteratur und auf A: John Simmons Werk „Moral Principles and Political Obligations“ sowie ein weiteres Werk von Susann Held als Sekundärliteratur und einige Seminarmitschriften.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Übergang vom Naturzustand in den Politischen Zustand
- 3. Wie kommt es zu einer Zugehörigkeit einer Gesellschaft?
- 3.1. Arten der Zustimmung
- 3.1.1. Explizite Zustimmung
- 3.1.2. Implizite Zustimmung
- 3.2. Zusammenfassung
- 4. Fazit
- 5. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht John Lockes Definition der Zustimmung zur politischen Gesellschaft und die Begründung dieser Definition. Der Fokus liegt auf der Klärung des Übergangs vom Naturzustand in den politischen Zustand, den verschiedenen Arten der Zustimmung (explizit und implizit) und deren normativer Relevanz. Die Arbeit analysiert Lockes Argumentation und mögliche Schwachstellen, indem sie die verschiedenen Arten der Zustimmung und ihre Funktion innerhalb seiner Theorie beleuchtet.
- Lockes Naturzustand und der Übergang zur politischen Gesellschaft
- Die verschiedenen Arten der Zustimmung zur politischen Gesellschaft nach Locke
- Der Eigentumsbegriff bei Locke und seine Rolle im Kontext der politischen Gesellschaft
- Analyse der normativen Relevanz von expliziter und impliziter Zustimmung
- Bewertung der Plausibilität von Lockes Konzeption
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die zentrale Fragestellung der Arbeit: Wie definiert Locke die Zustimmung zur politischen Gesellschaft und warum? Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der den Übergang vom Naturzustand in den politischen Zustand, die verschiedenen Arten der Zustimmung und die Bewertung von Lockes Theorie umfasst. Die Einleitung betont den Fokus auf die unterschiedlichen Arten der Zustimmung und deren Funktion innerhalb von Lockes politischer Philosophie.
2. Übergang vom Naturzustand in den Politischen Zustand: Dieses Kapitel beschreibt Lockes Konzept des Naturzustands als einen Zustand vollkommener Freiheit und Gleichheit, der jedoch durch das Gebot der Selbsterhaltung und der Erhaltung der Menschheit geregelt ist. Es erläutert den Übergang in den politischen Zustand durch einen Vertrag und die freiwillige Übereinkunft der Individuen, ihre Gewalt an die Gesellschaft abzutreten. Der Schutz des Eigentums wird als zentrales Motiv für diesen Übergang dargestellt, wobei Lockes Verständnis von Eigentum sowohl im weiteren (Rechtseigentum an der eigenen Person) als auch im engeren Sinne (Besitz von Gütern) erläutert wird. Die Bildung einer politischen Gesellschaft dient dem Ziel eines sicheren und friedlichen Zusammenlebens und der Vermeidung der Unzuträglichkeiten des Naturzustands. Lockes Aussage, dass eine bürgerliche Regierung das Heilmittel gegen die Nachteile des Naturzustands darstellt, wird als Kernargument vorgestellt.
3. Wie kommt es zu einer Zugehörigkeit einer Gesellschaft?: Dieses Kapitel behandelt die verschiedenen Arten der Zustimmung zur politischen Gesellschaft nach Locke. Es differenziert zwischen expliziter und impliziter Zustimmung, wobei die explizite Zustimmung eine direkte, bewusste Handlung darstellt (z.B. ein formeller Beitritt), während die implizite Zustimmung aus Handlungen abgeleitet wird, die ein implizites Einverständnis mit der Gesellschaft implizieren (z.B. das Nutzen von Ressourcen oder Schutz durch den Staat). Das Kapitel analysiert, was diese verschiedenen Formen der Zustimmung leisten und ob sie normativ relevant sind. Hier werden wohl auch die Thesen von A. John Simmons behandelt (im Originaltext nur erwähnt). Die Analyse der unterschiedlichen Zustimmungstypen bildet den Kern dieses Kapitels und untersucht, warum Locke verschiedene Arten postuliert und welche Funktion diese in seiner Theorie haben. Beispiele sollen die Plausibilität von Lockes Konzeption veranschaulichen.
Häufig gestellte Fragen zu Lockes Theorie der Zustimmung zur politischen Gesellschaft
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text bietet eine umfassende Übersicht über John Lockes Theorie der Zustimmung zur politischen Gesellschaft. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und die zentralen Themen, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Stichwortverzeichnis. Der Fokus liegt auf der Analyse von Lockes Argumentation zum Übergang vom Naturzustand in den politischen Zustand und den verschiedenen Arten der Zustimmung (explizit und implizit).
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Einleitung, 2. Übergang vom Naturzustand in den politischen Zustand, 3. Wie kommt es zu einer Zugehörigkeit einer Gesellschaft? (inkl. Unterkapiteln zu expliziter und impliziter Zustimmung), 4. Fazit und 5. Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel wird kurz zusammengefasst.
Was ist die zentrale Fragestellung des Textes?
Die zentrale Fragestellung ist, wie Locke die Zustimmung zur politischen Gesellschaft definiert und warum. Der Text untersucht Lockes Argumentation und mögliche Schwachstellen seiner Theorie.
Wie definiert Locke den Übergang vom Naturzustand in den politischen Zustand?
Locke beschreibt den Naturzustand als einen Zustand vollkommener Freiheit und Gleichheit, der jedoch durch das Gebot der Selbsterhaltung und der Erhaltung der Menschheit geregelt ist. Der Übergang in den politischen Zustand erfolgt durch einen Vertrag und die freiwillige Übereinkunft der Individuen, ihre Gewalt an die Gesellschaft abzutreten. Der Schutz des Eigentums ist ein zentrales Motiv für diesen Übergang.
Welche Arten der Zustimmung zur politischen Gesellschaft unterscheidet Locke?
Locke unterscheidet zwischen expliziter und impliziter Zustimmung. Explizite Zustimmung ist eine direkte, bewusste Handlung (z.B. formeller Beitritt), während implizite Zustimmung aus Handlungen abgeleitet wird, die ein implizites Einverständnis mit der Gesellschaft implizieren (z.B. Nutzung von Ressourcen oder Schutz durch den Staat). Der Text analysiert die normative Relevanz beider Formen.
Welche Rolle spielt der Eigentumsbegriff bei Locke?
Lockes Eigentumsbegriff spielt eine zentrale Rolle im Kontext der politischen Gesellschaft. Er umfasst sowohl das Rechtseigentum an der eigenen Person als auch den Besitz von Gütern. Der Schutz des Eigentums ist ein Hauptgrund für den Übergang vom Naturzustand in den politischen Zustand.
Werden im Text weitere Autoren oder Theorien berücksichtigt?
Der Text erwähnt die Thesen von A. John Simmons, jedoch werden diese nicht detailliert erläutert.
Welches ist der Fokus der Analyse?
Der Fokus der Analyse liegt auf der Klärung des Übergangs vom Naturzustand in den politischen Zustand, den verschiedenen Arten der Zustimmung (explizit und implizit) und deren normativer Relevanz. Die Arbeit analysiert Lockes Argumentation und mögliche Schwachstellen.
Wie wird die Plausibilität von Lockes Konzeption bewertet?
Der Text analysiert die Plausibilität von Lockes Konzeption, indem er die verschiedenen Arten der Zustimmung und ihre Funktion innerhalb seiner Theorie beleuchtet und Beispiele zur Veranschaulichung heranzieht.
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- Anika Nagel (Author), 2009, Die Zustimmung zur politischen Gesellschaft. Wie John Locke die verschiedenen Arten der Zustimmung definiert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157334