Weltweit wird über die Verwirklichung von Partizipation aller Bürger an den kulturellen, sozialen und materiellen Gütern einer Gesellschaft nachgedacht. Die folgende Arbeit beschäftigt sich, auf Grundlage des Integralen Ansatzes (Feuser 1995, 173), mit der Inklusionsdebatte im deutschen Bildungssystem. Strukturelle Bedingungen werden aufgezeigt, vorrangig bezogen auf NRW.
Alfred Sander beschreibt die inklusive Schule als orientierendes Richtziel für das gesamte Bildungswesen und nicht nur für die Behindertenpädagogik. Er sieht in der Individualisierung eine Chance, die Erziehungs- und Bildungssituation von allen Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Er macht deutlich, dass Pädagogik neben den kurzfristig erreichbaren auch mittel- und langfristige Ziele im Inklusionsprozess benötigt, um die Entwicklungsstufe 6, Vielfalt als Normalität, zu erreichen (vgl. Sander 2004, 243).
Im weiteren Verlauf meiner Arbeit beschäftige ich mich mit Schlüsselkompetenzen, Bildungsstandards und der neuen Kompetenzorientierung an Grundschulen. Ich betrachte es als Aufgabe aller sich mit Bildung befassender Menschen, Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, Schlüsselkompetenzen zu erwerben, um den Anforderungen eines eigenständigen und selbstbestimmten Leben nachkommen zu können. Dies wirft vor allen Dingen Fragen danach auf, welches Bildungsverständnis zugrunde gelegt wurde, um Standards festzulegen und wie es in diesem Rahmen möglich ist, inklusive Strukturen zu etablieren.
Das dritte Kapitel behandelt die Bedeutung von Wahrnehmungsförderung für kindliche Lernprozesse. Dabei steht die ästhetische Erfahrungsbildung im Vordergrund, als Basis für das gemeinsame Lernen und Leben in der inklusiven Grundschule. Das kindliche System ist ein weiterer Faktor, der die Entwicklung eines Kindes maßgeblich beeinflusst.
Inklusive Bildung impliziert unter anderem neue Unterrichtspraktiken. Methodische Vorschläge im letzten Kapitel bauen auf ministerialen Vorgaben auf, die durch das Konzept der ästhetischen Erfahrungsbildung in einer altersgemischten, inklusiven Schulklasse erweitert werden. Eine große Chance, die Qualität des inklusiven Unterrichtes zu steigern, kann darin gesehen werden, KindheitspädagogInnen mit dem Schwerpunkt: "Entwicklungsbegleitung von Kindern mit besonderem Förderbedarf" in die Bedarfsplanung von Fachpersonal einzubeziehen. Sie sind vor allem ExpertInnen in der Gestaltung von elementaren Bildungsprozessen, die sich in der Grundschule wieder fest etablieren müssen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inklusive Bildung
- Menschenrecht auf inklusive Bildung
- Begriffsklärung Integration & Inklusion in der Pädagogik
- Konsequenzen für das deutsche Schulsystem
- Veränderungsprozesse auf struktureller Ebene
- Lehramtsstudium NRW
- (Bildungs-) Räume schaffen
- Förderdiagnostik im Sinne einer Kind-Umfeld-Analyse
- Index für Inklusion
- Kompetenzzentren - Ausbau der Förderschulen
- Gesetzliche Voraussetzungen
- Aufgaben und Ziele
- Diskussionsansätze
- Veränderungsprozesse auf struktureller Ebene
- Bildungsstandards und Schlüsselkompetenzen
- Schlüsselkompetenzen aus Sicht des VDW & der OECD
- Bildungsstandards in einer inklusiven Pädagogik
- Kompetenzorientierung an Grundschulen in NRW
- Lernprozesse ästhetisch und inklusiv gestalten
- Bedeutung von Wahrnehmung und Wahrnehmungsförderung
- Ästhetische Wahrnehmung und ästhetische Erfahrung
- Begriffserläuterung Erfahrung
- Exkurs: Ästhetik im geschichtlichen Kontext
- Ästhetische Bildung nach Klaus Mollenhauer
- Ästhetische Erfahrungsbildung nach Gerd Schäfer
- Ästhetische Lernprozesse
- Didaktische und methodische Vorschläge für inklusiven Unterricht
- Grundvoraussetzungen:
- Altersmischung
- Forschendes und entdeckendes Lernen in Projektarbeit
- Veränderte Zeitstrukturen
- Räume und Material
- Methodische Mittel zur Förderung ästhetischen Verhaltens
- Bildungsprozesse durch Spiel
- Gestalten als Mittel der Ausdrucksfähigkeit und Kommunikation
- Malen und Zeichnen
- Basteln
- Bauen, Konstruieren, Werken
- musikalisches Handeln und Gestalten
- Unterrichtsstruktur
- Grundvoraussetzungen:
- Zusammenfassung - Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Inklusionsdebatte im deutschen Bildungssystem, speziell im Kontext der Grundschule. Sie beleuchtet die Bedeutung von ästhetischer Erfahrungsbildung als Chance für einen inklusiven Unterricht.
- Das Menschenrecht auf inklusive Bildung und die damit verbundenen Herausforderungen
- Die Bedeutung von Bildungsstandards und Schlüsselkompetenzen in einer inklusiven Pädagogik
- Die Gestaltung von ästhetischen Lernprozessen im Kontext der Inklusion
- Didaktische und methodische Ansätze zur Förderung ästhetischen Verhaltens in inklusiven Settings
- Die Rolle von Wahrnehmung und Wahrnehmungsförderung im inklusiven Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Inklusion im deutschen Bildungssystem vor und erläutert den integralen Ansatz von Georg Feuser. Kapitel 1 befasst sich mit dem Menschenrecht auf inklusive Bildung, beleuchtet die Begriffe Integration und Inklusion in der Pädagogik und analysiert die Konsequenzen für das deutsche Schulsystem. Kapitel 2 behandelt Bildungsstandards und Schlüsselkompetenzen im Kontext der Inklusion, während Kapitel 3 die Bedeutung von ästhetischer Erfahrungsbildung im inklusiven Unterricht beleuchtet.
Kapitel 4 bietet didaktische und methodische Vorschläge für inklusiven Unterricht, die die Förderung ästhetischen Verhaltens in den Mittelpunkt stellen. Die Zusammenfassung fasst die Kernaussagen der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Herausforderungen.
Schlüsselwörter
Inklusive Bildung, ästhetische Erfahrungsbildung, Bildungsstandards, Schlüsselkompetenzen, Wahrnehmung, Inklusionsprozess, Grundschule, integraler Ansatz, Gestalten, Didaktik, Methodik, Projektarbeit.
- Arbeit zitieren
- Sylvia Wilbrink (Autor:in), 2010, Ästhetische Erfahrungsbildung als Chance im Inklusionsprozess an Grundschulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157103
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