Die vorliegende Hauptseminararbeit soll einen Einblick in die Struktur, Wesenszüge und die Bedeutung des Apollon-Orakels von Delphi, vor allem für die griechische Kolonisation, geben.
Nachdem zunächst der Ursprung des Orakels von Delphi, insofern er überhaupt darstellbar ist, besprochen wurde, wird danach näher auf die Geschehnisse während der Konsultation des Orakels Befragung eingegangen werden. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf den Ort der Befragung, die Voraussetzungen für die Befragung und die Prozedur der Befragung gelegt. Insbesondere sollen dabei auch die Rolle der Pythia, also des delphischen Mediums, sowie die Gründe für den Trancezustand dieses Mediums herausgestellt werden. Als Literaturgrundlage dient hierfür George Rouxs „Delphi: Orakel und Kultstätten“.
Im nächsten Abschnitt wird die Rolle Delphis in der griechischen Kolonisation diskutiert. Besonders wird dabei auf die Gründungsorakel Delphis und welche Auswirkungen diese auf die griechische Kolonisation hatten eingegangen. Auch die Strukturmerkmale delphischer Orakel werden in diesem Zusammenhang beschrieben. Des Weiteren soll zum Abschluss auf die Frage nach der Authentizität der Gründungsorakel eingegangen werden. Als Literaturgrundlage dienen hierfür “The Delphic Oracle” von Joseph Fontenrose, in welchem die erhaltenen Orakelsprüche übersichtlich zusammengestellt sind und das Standardwerk über die Orakelsprüche von Delphi: “The Delphic Oracle” erschienen in zwei Bänden von H. W. Parke und D. E. Wormell.
Dadurch dass die epigraphischen Quellen im Zusammenhang mit dem Orakel von Delphi nicht sehr hilfreich sind, da die meisten Orakelantworten praktisch nur durch antike Autoren, unter anderem Herodot, Strabon und Plutarch, überliefert sind, stützt sich diese Arbeit vor allem auf literarische Quellen. Die archäologischen Quellen finden nur bei der Besprechung des Ursprungs des delphischen Orakel und des Adytons Anwendung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehungsgeschichte des Orakels von Delphi
- Die Befragung des Orakel
- Der Ort der Befragung
- Die Voraussetzungen für die Befragung
- Das Los-Orakel
- Die Prozedur der Befragung
- Die Pythia
- Die Erdspalte
- Der Dreifuẞ
- Der Gebrauch des Lorbeer
- Die Rolle Delphis in der griechischen Kolonisation
- Gründungsorakel
- Strukturmerkmale der delphischen Orakel
- Die Frage nach der Authentizität der Orakelsprüche
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hauptseminararbeit befasst sich mit dem Apollon-Orakel von Delphi, insbesondere mit seiner Bedeutung für die griechische Kolonisation. Sie untersucht die Entstehungsgeschichte des Orakels, die Prozedur der Befragung und die Rolle der Pythia. Darüber hinaus analysiert sie die Bedeutung des Orakels für die Gründung griechischer Kolonien und die Strukturmerkmale delphischer Orakelsprüche.
- Die Entstehungsgeschichte des Apollon-Orakels von Delphi
- Die Prozedur der Befragung des Orakels
- Die Rolle der Pythia
- Der Einfluss des Orakels auf die griechische Kolonisation
- Strukturmerkmale der delphischen Orakelsprüche
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Orakels von Delphi, wobei verschiedene antike Quellen und archäologische Funde herangezogen werden. Das zweite Kapitel widmet sich der Prozedur der Befragung des Orakels, inklusive der Rolle der Pythia, den Voraussetzungen für die Befragung und dem Ort der Befragung im Apollontempel. Das dritte Kapitel erörtert den Einfluss des Orakels von Delphi auf die griechische Kolonisation und konzentriert sich insbesondere auf die Gründungsorakel und die Auswirkungen dieser Orakelsprüche auf die Gründung von Kolonien. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Strukturmerkmale delphischer Orakelsprüche und stellt die Frage nach ihrer Authentizität.
Schlüsselwörter
Das Apollon-Orakel von Delphi, griechische Kolonisation, Gründungsorakel, Pythia, Prozedur der Befragung, Strukturmerkmale der Orakelsprüche, Authentizität der Orakelsprüche, antike Quellen, archäologische Funde.
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- Julia Linnarz (Author), 2008, Die Rolle Delphis in der griechischen Kolonisation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157064