Georg Friedrich Wilhelm Hegel (1770 - 1831) versucht in seiner Abhandlung mit dem Titel „Der geschichtliche Staat als Verkörperung der sittlichen Vernunft“ den Versuch zu unternehmen, seine Ideen und Vorstellungen eines Staates mit der bürgerlichen Gesellschaft, dem Volksgeist und den welthistorischen Individuen staatsphilosophisch greifbar und nachvollziehbar zu gestalten.
Er bezieht sich in seinen teilweise sehr theoretischen und philosophisch tiefen Erläuterungen auf das Vernünftige als Ausgangspunkt, um den „Staat als ein in sich Vernünftiges zu begreifen und darzustellen“ (Hegel 1976: 241). Die Philosophie wie auch das Individuum selbst sind überspitzt formuliert nur Kinder ihrer Zeit und damit verurteilt, nicht über die Gegenwart hinaus zu existieren, obgleich er dem Vernünftigen eine unendliche Erscheinungsform bescheinigt. Er versucht den Staat wie erwähnt als etwas Vernünftiges und damit Erstrebenswertes darzustellen, indem er seine Gedanken klar philosophisch ausrichtet und gleichzeitig davor warnt, den Staat zu konstruieren. Als elementaren Bestandteil zeigt er im Folgenden drei Momente bürgerlicher Gesellschaft auf: das System der Bedürfnisse, den Schutz des Eigentums durch die Rechtspflege und schließlich die Vorsorge gegen die im Staat zurückbleibende Zufälligkeit […], die durch Polizei und Korporation gesichert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Der geschichtliche Staat als Verkörperung der sittlichen Vernunft
- Die Philosophie des Staates
- Die bürgerliche Gesellschaft als Grundlage des Staates
- Der Staat als Wirklichkeit der sittlichen Idee
- Die Funktion des Staates
- Der Volksgeist
- Die philosophische Weltgeschichte
- Die höchste Tätigkeit des Volksgeistes
- Die Aufgabe der philosophischen Weltgeschichte
- Das Individuum im Staat
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Hegels Abhandlung „Der geschichtliche Staat als Verkörperung der sittlichen Vernunft“ verfolgt das Ziel, die philosophischen Grundlagen des Staates zu erforschen und die Beziehung zwischen Staat, bürgerlicher Gesellschaft, Volksgeist und dem Individuum zu analysieren.
- Der Staat als Verkörperung der Vernunft und seine Rolle als Garant für die sittliche Ordnung
- Die Beziehung zwischen Staat und bürgerlicher Gesellschaft
- Die Bedeutung des Volksgeistes und seine Rolle in der Geschichte
- Die Stellung des Individuums im Staat
- Die Funktion des Rechts und der Moral im Staat
Zusammenfassung der Kapitel
Hegels Argumentation beginnt mit der Betonung des Staates als einem „in sich Vernünftigen“, das die Grundlage für die sittliche Ordnung bildet. Der Staat entspringt aus der bürgerlichen Gesellschaft, die durch das System der Bedürfnisse, den Schutz des Eigentums und die Vorsorge gegen Zufälligkeit geprägt ist. Der Staat wird als „Wirklichkeit der sittlichen Idee“ vorgestellt, die durch das Mitwirken des Einzelnen entsteht. Die Sitte bestimmt den Geist und führt zum Selbstbewusstsein und Wissen.
Hegel analysiert den Volksgeist als Ausdruck des geistigen Prinzips der Völker. Der Volksgeist wird durch verschiedene Elemente wie Religion, Wissenschaft, Künste und Schicksale geprägt und durch das Denken in seinen höchsten Ausdruck gebracht. Der Volksgeist ist zum Scheitern verurteilt, da er mit dem Begreifen des eigenen Geistes gleichzeitig die Grundlage für andere Völker schafft.
Hegel betont die Rolle des Individuums im Staat und die Bedeutung des Standes für die Moralität. Die Pflicht des Einzelnen besteht darin, sich gemäß seines Standes zu verhalten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie die Philosophie des Staates, die bürgerliche Gesellschaft, den Volksgeist, das Individuum, die Vernunft, die Sitte, die Moral, die Geschichte, das Recht und die Weltgeschichte. Hegels Konzept des "geschichtlichen Staates" und die Rolle des "Volksgeistes" stehen im Mittelpunkt seiner Argumentation.
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- Roman Behrens (Author), 2009, Georg Friedrich Wilhelm Hegel und der geschichtliche Staat, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156578