Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Religionspolitik von Flavius Valentinianus, also von Kaiser Valentinian I..
„Seine Leistungen, die nicht zuletzt (...) auf dem Gebiet der Religionspolitik lagen, (haben) in der antiken historiographischen Tradition keine angemessene Würdigung erfahren: Das heidnische Idol Iulian und der 'allerchristlichste Kaiser' Theodosius I. haben die Phantasie der Zeitgenossen und die der modernen Forschung weitaus stärker bewegt.“ Dass aber die Religionspolitik von Valentinians I. Würdigung erfahren sollte, zeigt diese Arbeit.
Denn in seiner zwölfjährigen Regierungszeit versuchte Valentinian die heidnische Religionspolitik Kaiser Iulians wieder aufzuheben und die seiner christlichen Vorgänger fortzuführen und ebnete so für Theodosius I. den Weg. Er bewältigte dies durch sein eigenes Programm mit einem hohen Maß an Toleranz, das mit keinem römischen Kaiser vergleichbar ist.
Das Ziel dieser Arbeit ist der Versuch darzustellen, was das Besondere an Valentinians Religionspolitik war, und wie er dies realisieren wollte.
Dieses Vorhaben ist nicht möglich, ohne eine vorherige Darstellung seines Lebens. Erst dadurch wird deutlich, warum Valentinian in Religionsfragen so kompromissbereit war und welche religionspolitischen Hürden er selbst bewältigen musste.
Danach folgt eine allgemeine Darstellung Valentinians Religionspolitik. In dieser werden Hauptanliegen und Verhaltensstrukturen dieses Augustus in religiösen Fragen offensichtlich.
Abschließend stehen die Häretiker-, Heiden- und Judengesetzgebung, mit welchen Valentinian seine religionspolitischen Vorstellungen zu verwirklichen versuchte, im Zentrum.
Durch sie werden seine Toleranz, Nichteinmischungsstrategie und Kompromissbereitschaft in der Religion offensichtlich. Auch beinhaltet dieser Abschnitt einen Exkurs zu der Geschichte und zu der Lehre des Manichäismus, da dieser das erste Mal unter einem römischen Kaiser verfolgt wurde und sehr befremdende Elemente aufwies.
In den Schlussbemerkungen findet eine abschließende Bewertung und Zusammenfassung der Religionspolitik Valentinian I. statt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Regierung Valentinians I.
- Die Religionspolitik
- Die Religionsgesetze Valentinians I.
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Religionspolitik des römischen Kaisers Valentinian I. und zielt darauf ab, die Besonderheiten seiner Politik sowie die Hintergründe und Strategien zu beleuchten. Sie analysiert, wie Valentinian in religiösen Fragen mit Toleranz und Kompromissbereitschaft handelte und welche Auswirkungen seine Politik auf die Entwicklung der Religionslandschaft im Römischen Reich hatte.
- Valentinian I. als Vertreter einer toleranten Religionspolitik
- Die Religionspolitik Valentinians I. im Kontext der Herrschaft des Kaisers Iulian und des Kaisers Theodosius I.
- Die Regulierung der Religionsfreiheit durch die Religionsgesetze Valentinians I.
- Die Toleranzpolitik gegenüber Heiden, Juden und Häretikern
- Die Rolle des Manichäismus in der Religionspolitik Valentinians I.
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Religionspolitik von Valentinian I. ein und beleuchtet die Bedeutung seiner Politik für die Entwicklung der Religionslandschaft im Römischen Reich.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit der Regierungszeit Valentinians I. und stellt seine Lebensgeschichte und seine militärische Karriere dar. Es beleuchtet die wichtigsten Ereignisse seiner Herrschaft und seinen Werdegang als römischer Kaiser.
- Kapitel drei widmet sich Valentinians I. Religionspolitik und stellt die wichtigsten Grundzüge seiner Politik dar. Es zeigt auf, wie er mit Toleranz und Kompromissbereitschaft die verschiedenen Religionen im Römischen Reich behandelte.
- Im vierten Kapitel werden die von Valentinian I. erlassenen Religionsgesetze im Detail analysiert. Es werden die verschiedenen Aspekte der Religionspolitik Valentinians I. beleuchtet, wie zum Beispiel die Toleranz gegenüber Heiden, Juden und Häretikern, und wie diese in den Gesetzgebungsakten zum Ausdruck kamen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Religionspolitik des römischen Kaisers Valentinian I. und setzt dabei den Fokus auf die Themen der Religionsfreiheit, Toleranz, Kompromissbereitschaft, Häretiker, Heiden, Juden, Manichäismus und Religionsgesetze. Die Arbeit befasst sich zudem mit der historischen Einordnung der Religionspolitik Valentinians I. in die Regierungszeiten des Kaisers Iulian und des Kaisers Theodosius I.
- Quote paper
- Beate Regina Sturm (Author), 2002, Die Religionspoltik von Valentinian I., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15646