Im Rahmen dieser Arbeit wird erarbeitet, in welcher Art und Weise Godard Musik in seinen Filmen nutzt. Der Anspruch der Nouvelle Vague ist es, dass der Filmmusik eine spezielle Rolle im Geschehen beigemessen wird. Inwiefern dies auf die Filme Godards zutrifft, soll herausgefunden werden. Desweiteren soll untersucht werden, ob die Musik tatsächlich als Mitteilungsebene, zum Beispiel von Stimmungen fungiert. Um dies herauszufinden, werden drei Filme Godards zu ver-schiedenen Aspekten analysiert. Zuerst wird jedoch eine theoretische Grundlage geschaffen. Hierzu wird mit einem knappen Einblick über die Geschichte des Ton-films begonnen. Außerdem wird Jean Luc Godard als Regisseur vorgestellt. Da er filmthematisch der Nouvelle Vague zugeschrieben wird und diese auch einen be-sonderen Anspruch an die ihr zugehörigen Filme stellt, wird diese näher erläutert. Durch den ersten Teil der Arbeit soll erst einmal ein grober geschichtlicher Über-blick und ein Basiswissen über Jean Luc Godard geliefert werden.
Im zweiten Teil werden einzelne Filme in Bezug auf unterschiedliche Aspekte der Filmmusik, beziehungsweise der Geräusche im Film analysiert. Zunächst beginnt der Teil mit einer theoretischen Grundlage über die Funktionen und Aufgaben und die verschiedenen Kompositionstechniken von Filmmusik. Erster Untersuchungsgegenstand ist der Film Außer Atem aus dem Jahr 1960. Er gilt als einer der ersten Filme der Nouvelle Vague. Anhand des Filmes werden Funktionen und Kompositionstechniken, insbesondere das Leitmotiv verdeutlicht. Der Film der zweiten Filmanalyse ist Vorname Carmen aus dem Jahre 1983. Dieser Film beinhaltet besonders viele Asynchronitäten in Bezug auf den Ton. Desweiteren besitzt die Musik in diesem Film einen besonderen Stellenwert und wird auf eine etwas ungewöhnliche Art und Weise in den Film eingebettet, was ebenfalls dargelegt wird. Als Abschlussuntersuchung wird der Film Passion aus dem Jahr 1982 von Godard behandelt. Dieser Film besitzt im Gegensatz zu den beiden anderen Filmen eine sehr unterschiedliche Verwendung von Musik als Metamalerei. Im Film besteht der Anspruch an die Musik, die Bildebene nicht bloß zu begleiten oder zu kommentieren, sondern diese zu ergänzen und auch zu kontrastieren.
Am Ende der Arbeit versuche ich durch ein Fazit, die wichtigsten Punkte, die ich herausgefunden habe noch einmal kurz zu benennen, um somit eine Resümee der Arbeit ziehen zu können und diese rückschließend auch kritisch betrachten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Anfängliche Bemerkungen zur Entwicklung des Tonfilms
- 1.1. Jean Luc Godard
- 1.2. Die Nouvelle Vague
- 2. Musik und Geräusche im Film
- 2.1. Funktionen und Aufgaben von Filmmusik
- 2.2. Kompositionstechniken von Filmmusik
- 2.3. Funktionsweise von Filmmusik und das Leitmotiv in Außer Atem
- 2.4. Sprache und Geräusche
- 2.5. Der Ton und die Verwendung von Musik in Vorname Carmen
- 3. Metamalerei in Passion
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verwendung von Musik und Ton in den Filmen von Jean-Luc Godard, insbesondere im Kontext der Nouvelle Vague. Ziel ist es, Godards innovative Herangehensweise an Filmmusik zu analysieren und deren Rolle im filmischen Geschehen zu beleuchten. Die Untersuchung konzentriert sich darauf, inwiefern Godard Musik nicht nur als Begleitung, sondern als eigenständige narrative und expressive Ebene einsetzt.
- Die Entwicklung des Tonfilms und Godards Platz innerhalb der Nouvelle Vague.
- Die Funktionen und Kompositionstechniken von Filmmusik bei Godard.
- Die Analyse der Rolle von Musik und Geräuschen in ausgewählten Filmen Godards (Außer Atem, Vorname Carmen, Passion).
- Die Untersuchung von Asynchronitäten und der Verwendung von Musik als Metamalerei.
- Die Rolle des Zuschauers in Godards filmischem Konzept.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Bachelorarbeit ein und stellt Jean-Luc Godard als Regisseur vor, der Filmmusik innovativ und eigenständig in seinen Filmen einsetzt. Sie skizziert den Forschungsansatz, der die Analyse ausgewählter Filme Godards umfasst, um seine spezifische Nutzung von Musik und Ton zu untersuchen und die theoretischen Grundlagen für die Analyse legt.
1. Anfängliche Bemerkungen zur Entwicklung des Tonfilms: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über die historische Entwicklung des Tonfilms, von den frühen Verfahren wie dem Nadeltonverfahren bis hin zum Dolby Stereo Sound und den digitalen Tonsystemen. Es beleuchtet die Bedeutung der Synchronität von Bild und Ton und die damit verbundene „mediale Erzeugung eines raumzeitlichen Kontinuums“.
1.1. Jean Luc Godard: Dieses Kapitel präsentiert eine biografische Skizze von Jean-Luc Godard und seine Bedeutung für die Nouvelle Vague und die Auteur-Theorie. Es betont Godards innovative Herangehensweise an den Film, seine Ablehnung der bloßen Abbildung der Wirklichkeit und seinen Anspruch an den aktiven Zuschauer. Godards Nutzung des Jump Cuts als Mittel, den Zuschauer aus der passiven Rezeption zu reißen, wird ebenso thematisiert wie seine einzigartige Verwendung von Musik als eigenständige narrative Ebene.
2. Musik und Geräusche im Film: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Filmanalyse. Es behandelt die Funktionen und Aufgaben von Filmmusik, verschiedene Kompositionstechniken und die Rolle von Sprache und Geräuschen im Film. Es dient als theoretisches Fundament für die anschließende Analyse der ausgewählten Filme Godards.
Schlüsselwörter
Jean-Luc Godard, Nouvelle Vague, Filmmusik, Tonfilm, Filmanalyse, Kompositionstechniken, Leitmotiv, Asynchronität, Metamalerei, Jump Cuts, Außer Atem, Vorname Carmen, Passion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Jean-Luc Godard und die innovative Verwendung von Musik und Ton im Film
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht die innovative Verwendung von Musik und Ton in den Filmen von Jean-Luc Godard, insbesondere im Kontext der Nouvelle Vague. Der Fokus liegt auf Godards Herangehensweise an Filmmusik, die er nicht nur als Begleitung, sondern als eigenständige narrative und expressive Ebene einsetzt.
Welche Filme von Godard werden analysiert?
Die Arbeit analysiert ausgewählte Filme Godards, darunter Außer Atem, Vorname Carmen und Passion, um seine spezifische Nutzung von Musik und Ton zu untersuchen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung des Tonfilms, Godards Rolle in der Nouvelle Vague, die Funktionen und Kompositionstechniken der Filmmusik bei Godard, die Analyse der Rolle von Musik und Geräuschen in den ausgewählten Filmen, die Untersuchung von Asynchronitäten und der Verwendung von Musik als Metamalerei, sowie die Rolle des Zuschauers in Godards filmischem Konzept.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den Anfängen des Tonfilms und Godards Platz in der Nouvelle Vague, ein Kapitel zu Musik und Geräuschen im Film (inkl. Unterkapiteln zu Funktionen, Kompositionstechniken und der Analyse spezifischer Filme), ein Kapitel zu Metamalerei in "Passion" und eine Schlussbetrachtung.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit legt im Kapitel "Musik und Geräusche im Film" die theoretischen Grundlagen für die Filmanalyse dar. Es werden die Funktionen und Aufgaben von Filmmusik, verschiedene Kompositionstechniken und die Rolle von Sprache und Geräuschen im Film behandelt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Jean-Luc Godard, Nouvelle Vague, Filmmusik, Tonfilm, Filmanalyse, Kompositionstechniken, Leitmotiv, Asynchronität, Metamalerei, Jump Cuts, Außer Atem, Vorname Carmen, Passion.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, Godards innovative Herangehensweise an Filmmusik zu analysieren und deren Rolle im filmischen Geschehen zu beleuchten. Es soll untersucht werden, inwiefern Godard Musik als eigenständige narrative und expressive Ebene einsetzt.
Wie wird Godards innovative Herangehensweise an Filmmusik beschrieben?
Die Arbeit beschreibt Godards innovative Herangehensweise als eigenständige narrative und expressive Ebene, die über die bloße Begleitung des Bildes hinausgeht. Seine Verwendung von Asynchronität und Jump Cuts, um den Zuschauer aktiv in den filmischen Prozess einzubeziehen, wird ebenfalls beleuchtet.
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- Anina Müller (Author), 2010, Ton und Musik bei Jean Luc Godard, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156163