1893 wurde von dem dreißigjährigen Wiener Arzt Arthur Schnitzler ein Einakterzyklus in den Druck gegeben. Obwohl ihm der Durchbruch als Dramatiker in Wien und Berlin erst mit Liebelei (1895) gelang, finde ich das Stück Anatol ein wichtiges Werk, das unter anderem dazu diente, dass Schnitzler einer der erfolgreichsten Dramatiker seiner Zeit wurde.
Das Ende des neunzehnten Jahrhunderts in Wien war ein Synonym für kulturelle Entwicklung, nicht nur in der Literatur. Es gab schnelle Veränderungen und Instabilität, wenn die frühere Gedanken und Überzeugungen aufgelöst wurden, und die Bewohner der Stadt Wien wurden von neuen Ideen und Theorien beeinflusst. Die moderne Literatur war von Junge Wien, unter anderem von Hugo von Hoffmanstahl, Felix Salten, Richard Beer-Hofmann, und natürlich von Arthur Schnitzler repräsentiert.
Inhaltsverzeichnis
- Anatol
- Frage an das Schicksal
- Weihnachtseinkäufe
- Episode
- Denksteine
- Abschiedssouper
- Agonie
- Anatols Hochzeitsmorgen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Werk befasst sich mit der Analyse von Arthur Schnitzlers Einakterzyklus "Anatol" aus dem Jahr 1893. Der Text untersucht den Charakter Anatols, einen Frauenhelden, der sich in einer Reihe von kurzen Episoden mit verschiedenen Frauen auseinandersetzt. Schnitzler greift dabei Themen wie Liebe, Treue, Illusion und Desillusion auf und beleuchtet die gesellschaftlichen Normen und Erwartungen der Zeit.
- Analyse des Charakters Anatol und seiner Beziehung zu Frauen
- Die Rolle von Illusion und Desillusion in Anatols Leben
- Gesellschaftliche Normen und Erwartungen der Jahrhundertwende
- Der Einfluss von Philosophie und Psychoanalyse auf Schnitzlers Werk
- Die offene Dramenform und ihre Bedeutung für die Interpretation
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text analysiert die einzelnen Episoden des Einakterzyklus "Anatol", beginnend mit der "Frage an das Schicksal". In dieser Episode versucht Anatol durch Hypnose die Treue seiner Geliebten Cora zu ergründen. Der zweite Akt, "Weihnachtseinkäufe", beleuchtet die Beziehung Anatols zu einer ehemaligen Geliebten und stellt den Kontrast zwischen dem einfachen Leben in der Vorstadt und dem künstlichen Leben des Wiener Bürgertums dar. Weitere Episoden, wie "Episode", "Denksteine", "Abschiedssouper" und "Agonie", beleuchten verschiedene Facetten von Anatols Beziehung zu Frauen, seine Sehnsucht nach Liebe und seine Angst vor der Wahrheit. Die letzte Episode, "Anatols Hochzeitsmorgen", bleibt in der Analyse unberücksichtigt, um Spoiler zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Arthur Schnitzler, "Anatol", Einakterzyklus, Frauenheld, Liebe, Treue, Illusion, Desillusion, Jahrhundertwende, Wiener Bürgertum, offene Dramenform, Psychologie, Psychoanalyse, Philosophie, Ernst Mach, Impressionismus, Entindividualisierung.
- Quote paper
- Enikő Jakus (Author), 2008, Arthur Schnitzler: Anatol - Eine Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156141