Funktionelle Lebensmittel werden oft als Wundermittel für die Gesundheit beworben – doch halten sie wirklich, was sie versprechen?
Diese Fallstudie nimmt das Konzept funktioneller Lebensmittel kritisch unter die Lupe und zeigt anhand eines realitätsnahen Falls aus der Ernährungsberatung, ob und wann sie tatsächlich sinnvoll sind.
Anhand aktueller wissenschaftlicher Studien wird untersucht, welche Lebensmittel bei Diabetes mellitus Typ 2 und Adipositas eine Rolle spielen – und ob angereicherte Produkte wie phytosterinhaltige Margarine oder probiotische Joghurts wirklich notwendig sind. Die Analyse zeigt: Eine ausgewogene, naturbelassene Ernährung kann in vielen Fällen den gleichen oder sogar einen besseren Effekt erzielen.
Dieses Werk richtet sich an Studierende, die fundierte und evidenzbasierte Informationen zu Funktionellen Lebensmitteln suchen – und wissen wollen, was wirklich hilft.
Inhalt
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung und Zielsetzung
2. Fallvorstellung und offene Fragen
3. Funktionelle Lebensmittel
3.1 Phytosterinhaltige Lebensmittel
3.2 Blutzuckerregulierende Lebensmittel
3.2.1 Probiotische Lebensmittel
3.2.2 Ballaststoffe und präbiotische Lebensmittel
3.2.3 Weitere funktionelle Lebensmittel
4. Empfehlungen für den Patienten
4.1 Ernährung
4.2 Weitere Empfehlungen
5. Fazit
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
AMPK Adesinmonophosphat-aktivierte Kinase
BgVV Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin
BfR Bundesinstitut für Risikobewertung
DAG Deutsche Adipositasgesellschaft
DGE Deutsche Gesellschaft für Ernährung
EFSA European Food Safety Authority
HDL High-Density-Lipoprotein
IDF International Diabetes Foundation
LDL Low-Density-Lipoprotein
MD Mittelmeerdiät
MetS Metabolisches Syndrom
PUFA mehrfach ungesättigte Fettsäuren
T2DM Diabetes Mellitus Typ 2
WHO World Health Organisation
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Diabetes
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Zusammenfassung der offenen Fragen
1. Einleitung und Zielsetzung
Die Zahl der Diabetesfälle unter Erwachsenen ist im Jahr 2021 weltweit auf 537 Millionen angestiegen, begleitet von einer massiven Zunahme an Adipositas (Lichert, 2023, S. 396). O‘Hearn et al. haben mit einem Risikobewertungssystem für 184 Länder die Effekte von elf Ernährungsfaktoren auf die Inzidenz des Typ-2-Diabetes für die Zeit zwischen 1990 und 2018 nachgezeichnet (Lichert, 2023, S. 396). Zu den wichtigsten Einflüsse zählen ein zu geringer Verzehr von Vollkornprodukten, zu hoher Konsum von raffiniertem Reis und Weizenmehl und zu hohe Aufnahme von verarbeitetem Fleisch (O'Hearn et al., 2023, S. 982).
Dieses weltweite Problem teilt der fiktive, adipöse und insulinpflichtige Patient in dieser Fallstudie. Da er bereits funktionelle Lebensmittel verzehrt, ist das Ziel dieser Arbeit die wissenschaftlichen Grundlagen für eine kompetente Ernährungsberatung in Bezug auf seine Diagnosen und funktionelle Lebensmittel zu recherchieren und aufzubereiten. Diese Fallstudie dient dazu, die im Studium erworbenen Kenntnisse praxisrelevant anzuwenden. Dabei werden wissenschaftliche Studien ausgewertet und deren Relevanz beurteilt. Es wird kein vollständiges Beratungskonzept erstellt.
Dieser Arbeit werden u. a. die für Diabetes Mellitus Typ 2 (T2DM) und Adipositas geltenden Leitlinien zugrunde gelegt. Die Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) werden ebenso berücksichtigt, wie die Berichte des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Außerdem werden die Ergebnisse aktueller Studien und signifikante Fachliteratur einbezogen.
Im zweiten Kapitel wird der Fall vorgestellt. Es werden mögliche Diagnosen erläutert und offene Fragen thematisiert. Im dritten werden funktionelle Lebensmittel beschrieben und die für den Patienten relevanten diskutiert. Im vierten Kapitel wird eine Empfehlung für ihn abgegeben und im fünften ein Fazit gezogen.
2. Fallvorstellung und offene Fragen
Der adipöse Patient ist Ende 50 und insulinpflichtig. Bei ihm wurde vor zwei Jahren Diabetes mellitus Typ 2 diagnostiziert. Nach einer traumatischen Unterzuckerung durch eine zu hohe Insulingabe möchte er seine Ernährung umstellen, um auf Insulin verzichten zu können. Er ist noch berufstätig, weshalb ihm die Zeit fehlt, selbst frisch zu kochen. Daher verwendet er Fertigprodukte. Durch den Hinweis seines Arztes, dass durch den Diabetes ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen besteht, nutzt er seit einiger Zeit phytosterinhaltige Margarine. Er möchte Empfehlungen für gesundheitsförderliche Lebensmittel, die sich günstig auf seinen Diabetes auswirken und das Risiko für Folgeerkrankungen minimieren.
Im Folgenden werden die tatsächlichen oder vermuteten Diagnosen kurz vorgestellt.
Der Patient ist adipös und hat somit laut WHO einen BMI über 30 (WHO, 2000, S. 9) und damit kann von abdomineller Adipositas ausgegangen werden (WHO, 2000, S. 8). Adipositas erhöht durch die chronische subklinische Entzündung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine chronische Niereninsuffizienz. Diese Entzündung wird durch die im Fett sezernierten Adipokine ausgelöst und aufrechterhalten. Teile des Immunsystems sind an diesen Vorgängen beteiligt (Rieckmann et al., 2022, S. 307) . Natürliche Killerzellen tragen zur mit Adipositas verbundenen Insulinresistenz bei (Theurich et al., 2017, S. 172).
Bei dem Patienten wurde Diabetes mellitus Typ 2 diagnostiziert. Laut Schleicher et al. (2022) versteht man unter Diabetes mellitus heterogene Störungen des Stoffwechsels. Der Leitbefund ist die chronische Hyperglykämie. Ursache können eine gestörte Insulinsekretion, eine gestörte Insulinwirkung oder meist beides sein. Typ 2 Diabetes kann von Insulinresistenz mit relativem Insulinmangel bis zu einem sekretorischen Defekt mit Insulinresistenz reichen (Schleicher et al., 2022, S. 41).
Das metabolische Syndrom (MetS) wird laut International Diabetes Foundation (IDF) definiert als eine Kombination von abdomineller Adipositas mit mindestens zwei der folgenden Diagnosen: erhöhte Triglyceridwerte über 1,7 mmol/L, reduziertes High-Density-Lipoprotein (HDL) unter 1,3 mmol/L, erhöhte Blutdruckwerte über 130/85 Hg oder ein Nüchternblutglukosewert über 5,6 mmol/L (Alberti, 2006, S. 10). Die bei dem Patienten vorhandene Insulinresistenz ist der Grundstein für das metabolische Syndrom (Rieckmann et al., 2022, S. 307) , welches außerdem mit einer viszeralen Fettverteilung assoziiert ist (Müller-Wieland et al., 2017, S. 288).
Bei dem Patienten trifft die abdominelle Adipositas und Diabetes Mellitus Typ 2 (erhöhte Blutglukosewerte) zu. Um das metabolische Syndrom auszuschließen oder zu bestätigen sollten die Blutdruckwerte, die Triglycerid- und HDL-Werte gemessen werden. Dies ist von Bedeutung, da Patienten die an MetS leiden, ein wesentlich höheres Risiko haben, kardiovaskuläre Erkrankungen zu entwickeln als Patienten die ausschließlich an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt sind (Alberti, 2006, S. 19). Sollte bei ihm Bluthochdruck diagnostiziert werden, müsste er die Salzzufuhr auf weniger als fünf Gramm pro Tag (Hauner et al., 2019, S. 395) einschränken (siehe Tabelle 1). Um festzustellen, ob phytosterinhaltige Margarine in diesem Fall grundsätzlich indiziert ist, müssten die Cholesterin-Werte bekannt sein.
Der Patient sollte sich durch seinen Arzt auf Vitamin- und Mineralstoffmängel untersuchen und wenn nötig, die Präparate in pharmakologischen Dosen verschreiben lassen (siehe Tabelle 1). Eine Supplementierung ohne Untersuchung ist nicht zu empfehlen, da eine Überdosierung nachteilige Effekte auf die Gesundheit haben kann (Toeller, 2009, S. 446).
Bevor eine Ernährungsempfehlung abgegeben wird, sollte erfragt werden, ob er Medikamente und/oder Nahrungsergänzungsmittel nimmt, da dies für die Beratung relevant ist. Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel können sich gegenseitig beeinflussen.
In Tabelle 1 sind die offenen Fragen und empfohlenen Untersuchungen zusammengefasst.
Tabelle 1: Zusammenfassung der offenen Fragen
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung
Um dem Patienten eine kompetente Beratung in Bezug auf funktionelle Lebensmittel geben zu können, werden diese definiert und relevante vorgestellt.
3. Funktionelle Lebensmittel
Da es keine einheitliche Definition für funktionelle Lebensmittel gibt, wird eine Näherung und Abgrenzung versucht. „Funktionelle Lebensmittel (functional food) sind Lebensmittel, die einen nachweisbar positiven Effekt auf die menschliche Gesundheit haben, der über die normalen Effekte der Lebensmittel hinausgeht“ (Haller et al., 2012, S. 2). Sie verbessern spezifische Körperfunktionen und können in der Krankheitsprävention wirken. Die wissenschaftlichen Evidenz und der Wirksamkeitsnachweis werden durch die European Food Safety Authority (EFSA) geprüft (Haller et al., 2012, S. 2). Viele funktionelle Lebensmittel fallen unter die Definition von neuartigen Lebensmitteln. Das sind, laut VO (EU) 2015/2283 Artikel 3, „alle Lebensmittel, die vor dem 15. Mai 1997 unabhängig von den Zeitpunkten der Beitritte von Mitgliedstaaten zur Union nicht in nennenswertem Umfang in der Union für den menschlichen Verzehr verwendet wurden“ (VO (EU) 2015/2283, 2015/25.11.2015, S. 3).
Funktionelle Lebensmittel können nach Roberfroid (2002) folgendes sein: naturbelassene Lebensmittel wie Leinsamen, solche denen etwas hinzugefügt wurde, wie phytosterinhaltige Margarine, Lebensmittel, bei denen eine Komponente entfernt wurde, wie laktosefreie Milch, solche bei denen Komponenten verändert oder bei denen die Bioverfügbarkeit von Komponenten geändert wurde oder eine Kombination all dieser Möglichkeiten (Roberfroid, 2002, S135). Funktionelle Lebensmittel sind keine Nahrungsergänzungsmittel, keine Pillen oder Kapseln und werden im Rahmen eines normalen Ernährungsmusters verzehrt (Roberfroid, 2002, S134). Die Anreicherung der Lebensmittel mit natürlicherweise nicht in dem Maße vorhandenen Stoffen, kann zu einer Überversorgung oder sogar zu Vergiftungen führen. Außerdem können Wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten (Frank et al., 2018, S. 586–587).
Im Folgenden werden für den vorliegenden Fall relevante funktionelle Lebensmittel vorgestellt.
3.1 Phytosterinhaltige Lebensmittel
Laut Elmadfa und Leitzmann (2019) ist noch nicht geklärt, auf welche Weise Phytosterine ihre Wirkung entfalten. Möglicherweise wird während der Cholesterinabsorption die mizelläre Löslichkeit von Cholesterin verändert. Dadurch wird die Aufnahme von Cholesterin in die Mizelle gehemmt. Ist das Cholesterin bereits in der Mizelle, kann es unbeeinflusst von Phytosterinen absorbiert werden (Elmadfa & Leitzmann, 2019, S. 651). In einer Metaanalyse fanden Abumweis et al. (2008) heraus, dass phytosterinhaltige Produkte die Konzentration von Low-Density-Lipoprotein (LDL) reduzierten. Diese Reduktion war aber von den individuellen LDL-Ausgangswerten, den angereicherten Lebensmitteln, der Häufigkeit und dem Zeitpunkt der Aufnahme abhängig (Abumweis et al., 2008, S. 12). Für die medikamentöse Therapie von Hyperlipoproteinämien wird β-Sitosterin in Dosen ab ein Gramm pro Tag verwendet (Elmadfa & Leitzmann, 2019, S. 651).
Es gibt auch unerwünschte Wirkungen von Phytosterinen: werden zusätzlich ein bis drei Gramm Phytosterine in veresterter Form aufgenommen, reduziert dies die Absorption von α- und β-Carotin sowie Lycopin um ca. zehn bis zwanzig Prozent (Haller et al., 2012, S. 218). Außerdem gibt es „Hinweise auf mögliche adverse Effekte von Phytosterinen auf vaskuläre Reaktivität, vaskulären Tonus und Blutdruck“ (Haller et al., 2012, S. 219). Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR, 2008b, S 4.) rät in Zukunft keine weiteren Lebensmitteltypen mit Phytosterinzusatz zuzulassen. Es empfiehlt, dass solche Lebensmittel nur von Personen verzehrt werden, die nachweislich einen erhöhten Cholesterinspiegel haben (BfR, 2008b, S. 4).
Phytosterine kommen hauptsächlich in fettreichen Pflanzenteilen, wie Maiskeimlingen, Sonnenblumenkernen, Sesamsaaten und Sojabohnen vor. Durch Raffination wird der Anteil der Phytosterine im Öl verringert (Elmadfa & Leitzmann, 2019, S. 520). Phytosterine fallen zum Teil als Nebenprodukte bei der Raffination pflanzlicher Öle an. Um ein Kilogramm dieser zu gewinnen werden 2,5 Tonnen Pflanzenöl benötigt. Um die Wirksamkeit zu erhöhen, werden die Phytosterine mit Fettsäuren wie Linolsäure verestert. Für phytosterinhaltige Margarine kann Sitostanol aus Baumrinde gewonnen und mit Fettsäuren pflanzlicher Öle wie Rapsöl verestert werden (Haller et al., 2012, S. 219).
Pflanzensterole und Pflanzenstanole werden z. B. Margarine, Milch oder Brot zugesetzt. Die meisten Produkte mit solchen Zusätzen sind neuartige Lebensmittel und müssen entsprechend gesundheitlich bewertet und zugelassen werden. Pflanzenstanole sind hydrolysierte Pflanzensterole und natürlicherweise nicht in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten (BfR, 2012, S. 1). Die Etikettierung phytosterinhaltiger Lebensmittel wird in der Verordnung (EG) Nr. 608/2004 der Kommission vom 31. März 2004 geregelt. In der Durchführungsverordnung (EU) 2017/2470 wird verlangt, dass diese Lebensmittel so angeboten werden, dass sie einfach zu portionieren sind. Je Portion dürfen maximal drei Gramm zugesetzte Phytosterine/Phytostanole als Tagesdosis enthalten sein (Durchführungsverordnung (EU) 2017/2470 der Kommission, 2024/20.Dezember 2017, S. 111).
3.2 Blutzuckerregulierende Lebensmittel
Bei Diabetes mellitus Typ 2 steht eine Störung der β-Zellfunktion im Vordergrund. Deshalb wird versucht mit einigen funktionellen Lebensmittel die Insulinsekretion zu verbessern. Andere Produkte sollen die periphere Insulinresistenz senken (Hauner, 2012, S. 142). In den letzten Jahren rückte die Adenosinmonophosphat-aktivierte Proteinkinase (AMPK) in Zusammenhang mit Diabetes Mellitus in den Vordergrund (Chauhan et al., 2023, S. 55). AMPK ist ein zellulärer Energiesensor, der bei abnehmendem Energiestatus aktiviert wird und die Energiehomöostase wiederherstellt (Steinberg & Hardie, 2023).
Bestandteile der Mittelmeerdiät (MD) wie Obst, Gemüse, fetter Fisch, Olivenöl und Nüsse dienen als Vorlage für funktionelle Lebensmittel. Die in der MD und in bestimmten Pflanzen, wie Kaffee, grünem/schwarzem Tee und Yerba Maté, enthaltenen Polyphenole zeigen klinisch relevante positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel und die kleinsten Blutgefäße. Sie senken den Cholesterol- und den Nüchternblutglukosespiegel. Sie wirken entzündungshemmend und antioxidativ (Alkhatib et al., 2017, S. 1) (siehe Abbildung 1). Mirmiran et al. (2014) schreiben funktionellen Lebensmitteln weitere gesundheitsbezogene Vorteile zu: sie können den Kohlenhydratstoffwechsel und Hyperglykämie dämpfen sowie die β-Zellfunktion, die Insulinsekretion und Insulinresistenz verbessern. Sie können den Lipid- und Lipoproteinstoffwechsel sowie den Fettzellenstoffwechsel regulieren und das Gewichtsmanagement erleichtern (Mirmiran et al., 2014, S. 273–274). Bei genauerer Betrachtung erwähnen sie nur naturbelassene Lebensmittel, keine angereicherten Produkte.
3.2.1 Probiotische Lebensmittel
Der Begriff probiotisch bedeutet “für das Leben” (FAO/WHO, 2006, S. 2). “Probiotika sind definierte lebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge in aktiver Form in den Darm gelangen und hierbei positive gesundheitliche Wirkungen erzielen” (BgVV, 1999, S. 2). Probiotische Lebensmittel enthalten eine ausreichende Menge probiotischer Mikroorganismen, um die Wirkung nach dem Verzehr des Nahrungsmittels zu erzielen (BgVV, 1999, S. 2).
Andreasen et al. (2010) haben in einer Doppelblindstudie, mit wenigen Teilnehmern, festgestellt, dass die vierwöchige Aufnahme von L. acidophilus NCFM die Insulinsensitivität erhält, aber keine Auswirkung auf das Entzündungsgeschehen hat (Andreasen et al., 2010, S. 1837). Zhang et al. (2022) konnten durch die Gabe von Probiotika keine signifikante Senkung des HbA1c-Werts bei T2DM-Patienten mittleren Alters feststellen. Es gab geringfügige Verbesserungen bei Nüchternglukose- und Nüchterninsulinwerten (Zhang et al., 2022, S. 371). Mirmiranpour et al. (2020) konnten feststellen, dass Probiotika das Blutglukoseprofil bei T2DM-Patienten verbesserten und die antioxidativen Enzyme erhöhten (Mirmiranpour et al., 2020, S. 58).
Vor allem probiotische Milchprodukte beherrschen den Markt der funktionellen Lebensmittel (Elmadfa & Leitzmann, 2019, S. 587). Es gibt Fertigprodukte denen bestimmte Bakterienkulturen zugesetzt wurden (Frühstücksporridge, probiotische Snacks usw.). Natürliche probiotische Lebensmittel sind fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Kefir, Kimchi und Sauerkraut.
3.2.2 Ballaststoffe und präbiotische Lebensmittel
Ballaststoffe sind schwer verdauliche Kohlenhydrate und andere organische Verbindungen, die unverändert in den Dickdarm gelangen (Meier, 2018, S. 74). Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV), das mittlerweile aufgelöst und zum Teil in das BfR eingegangen ist, definiert Präbiotika als „spezifische unverdauliche Stoffe, die selektiv Bifidobakterien und möglicherweise auch andere Mikroorganismen in ihrem Wachstum im Darm fördern und dadurch positive gesundheitliche Wirkungen erzielen“ (BgVV, 1999, S. 2). Präbiotika werden nicht verdaut oder absorbiert, sondern von im Darm lebenden Bakterien zu kurzkettigen Fettsäuren (wie Butyrat, Propionat und Acetat) und zu Lactat metabolisiert. Dadurch wird das Wachstum von möglicherweise schützenden Bakterien gefördert (Haller et al., 2012, S. 269). Für die Erhaltung der Gesundheit ist es wichtig, eine ausreichende Menge dieser Stoffe zu verzehren (Meier, 2018, S. 74). Mit Ballaststoffen angereicherte Lebensmittel können für Diabetiker hilfreich sein, wenn die empfohlene Ballaststoffzufuhr durch die Ernährung alleine nicht erreicht wird (Aas et al., 2023, S. 969).
Inulin und Oligofruktose werden häufig Backwaren, Milcherzeugnissen, Fruchtsäften, Müsliriegeln oder Wurst zugefügt. Sie dürfen laut EFSA nicht als „bakterienfördernd“ beworben werden. Nur der Zusatz „unterstützt eine gesunde Darmflora“ ist erlaubt (EFSA, 2011, S. 7).
3.2.3 Weitere funktionelle Lebensmittel
Neben den erwähnten pro- und präbiotischen Lebensmitteln gibt es weitere, die einen positiven Einfluss auf Diabetes und Adipositas haben können: Omega-3- Fettsäuren, grüner Tee, Zimt, Kurkuma.
Zu den Omega-3-Fettsäuren gehören Alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure. Sie sind Bestandteile von Membranlipiden, haben eine Bedeutung für die Zellintegrität und viele weitere Funktionen im Organismus (Elmadfa & Leitzmann, 2019, S. 154). Sie sind z. B. in fettem Fisch und Walnüssen enthalten und damit Bestandteil der mediterranen Ernährung. Sie senken u. a. die Insulinresistenz, wirken entzündungshemmend und helfen beim Gewichtsmanagement (Mirmiran et al., 2014). Sie scheinen in größerer Menge die Blutgerinnung zu verlangsamen, gelten aber bis zu vier Gramm pro Tag auch bei gleichzeitiger Einnahme von Antikoagluanzien als sicher (Haller et al., 2012, S. 258). Omega-3-Fettsäuren können z. B. Margarine zugesetzt sein.
Grüner Tee enthält Polyphenole (verschiedene Catechine), die u. a. antioxidativ, antidiabetisch, antiinflammatorisch, antibakteriell und antiviral wirken (Cabrera et al., 2006, S. 93). Laut Hauner (2012) sollen Grünteeextrakte, wie in Abbildung 1 gezeigt, die Gewichtsreduktion unterstützen. Diese vermutete Wirkung wird mit einem erhöhten Energieverbrauch erklärt. Der langfristige Effekt wurde nur in wenigen Studien untersucht, in denen keine wesentlichen Unterschiede zur Placebogruppe gefunden werden konnten. Der Catechingehalt der Teesorten variiert und wird von verschiedenen Faktoren (geographische Lage, Klima, Verarbeitung der Teeblätter, Zubereitung) beeinflusst. Die Bioverfügbarkeit der Catechine, die zum Teil schnell verstoffwechselt werden, wird noch diskutiert. Über die Wirkung der Stoffwechselprodukte ist noch nichts bekannt (Hauner, 2012, S. 140–141). Grünteeextrakt kann z. B. Frühstückscerealien, Müsliriegeln, Milchprodukten oder Energiedrinks beigemischt sein.
Zimt werden vielfältige günstige Wirkungen nachgesagt. So soll er laut Mirmiran et al. (2014) u. a. die Insulinsensitivität erhöhen, die Glukoseaufnahme in der Peripherie verbessern, Glykolyse und Glukoneogenese erhöhen. Er soll antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften haben (Mirmiran et al., 2014) und den Nüchternglukosespiegel etwas senken (Mang et al., 2006, S. 1). Es gibt Hinweise, dass seine antidiabetische Wirkung mit der AMPK-Aktivierung zusammenhängen könnte (Chauhan et al., 2023, S. 54). Laut Martini (2015) gilt Zimt bis zu einer Dosis von sechs Gramm pro Tag als sicheres Lebensmittel, allerdings sollten Auswirkungen auf gerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulanzien) beachtet werden. Eine höhere Zufuhr kann zu gesundheitlichen Problemen bis hin zu einer Leberschädigung führen. In der Schwangerschaft werden große Mengen nicht empfohlen (Martini, 2015, S. 77). Zimt wird u. a. Haferflocken und Frühstückscerealien beigemischt.
Kurkuma hemmt u. a. die Enzyme, die an Entzündungen beteiligt sind. Es senkt die postprandiale glykämische Antwort und reguliert den Kohlenhydrat- und Lipidstoffwechsel (Mirmiran et al., 2014). Seine positiven Effekte in Zusammenhang mit Diabetes könnten auch durch seine regulierende Wirkung auf den AMPK-Signalweg zurückgeführt werden (Chauhan et al., 2023, S. 55). In üblichen Verzehrmengen gilt Kurkuma als unbedenklich. Seine Bioverfügbarkeit lässt sich durch die Kombination mit schwarzem Pfeffer erhöhen (Kleine-Gunk et al., 2017, S. 63). Jedoch zeigen Smati et al. (2023) in einer Fallstudie, dass bei einer Patientin, nach der sechsmonatige Aufnahme von täglich zwei Gramm Kurkuma-Flüssigmischung mit Piperin, Leberprobleme auftraten (Smati et al., 2023, S. 3). Kurkuma wird z. B. als Kurkuma Latte angeboten und oft als Farbstoff verwendet.
4. Empfehlungen für den Patienten
Wenn neben Diabetes mellitus Typ 2 auch Adipositas vorliegt, sollte das Gewichtsmanagement priorisiert werden (Hauner et al., 2019, S. 393), da die Remission von T2DM (HbA1c unter 6,5) bei adipösen Patienten möglich ist, wenn das Gewicht dauerhaft reduziert wird (Aas et al., 2023, S. 967). Dadurch verbessert sich auch die β-Zellenfunktion (Sayyed Kassem et al., S. 830) und weitere kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Dyslipidämie und Hypertonie würden sich reduzieren (Lechner et al., 2021, S. 40). Adipositas-assoziierte Krankheiten wie atherosklerotische Erkrankungen und degenerative Krankheiten des Bewegungsapparates könnten sich verbessern (Wabitsch, 2014, S. 38). Es ist nicht bekannt, ob all diese Diagnosen auf den Patienten zutreffen, aber die Gewichtsreduktion ist bereits durch die bekannten Diagnosen indiziert. In Abbildung 1 werden die Einflüsse auf Diabetes dargestellt. Diese werden in den Unterkapiteln 4.1 bis 4.3 erläutert.
Abbildung 1: Diabetes
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung nach Alkhatib et al., 2017, S. 11
4.1 Ernährung
Ernährungsgewohnheiten spielen in der Prävention und Behandlung von Diabetes eine entscheidende Rolle (Z. Li et al., 2021, S. 11) aber es werden keine speziellen diätetischen Lebensmittel benötigt (BfR, 2008a). Laut Aas et al. (2023) gibt es verschiedene Formen der Ernährung bei denen viel Wert auf Vollkorn, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und kaltgepresste Pflanzenöle gelegt wird. Fleisch, gesüßte Getränke, Süßigkeiten und Auszugsmehl werden nur in geringen Mengen verzehrt. Dazu gehören unter anderen die Mittelmeerdiät und pflanzenbasierte Ernährung, die auch die Blutglukosekonzentration reduzieren (Aas et al., 2023, S. 974). Die Mittelmeerdiät ist reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFA), Polyphenolen, Terpenen, Sterolen und Ballaststoffen. Dadurch wird die endotheliale Gefäßaktivität und das Lipidprofil verbessert. Außerdem wirken sie entzündungshemmend (Alkhatib et al., 2017, S. 11).
Die DGE empfiehlt täglich mindestens 400 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst zu verzehren (DGE, 2023). Der Gesamtfettverzehr sollte unter 35 Prozent des Energiebedarfs pro Tag liegen (Toeller, 2009, S. 444). Die Kohlenhydratzufuhr sollte 40 bis 55 Prozent des Tagesenergiebedarfs nicht überschreiten und einen niedrigen glykämischen Index haben (Hauner et al., 2019, S. 392). Sie sollte hauptsächlich aus Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten bestehen. Damit könnte die Empfehlung der DGE mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag zu verzehren eingehalten werden (DGE, 2023). Toeller empfiehlt täglich 40 Gramm lösliche und unlösliche Ballaststoffe (Toeller, 2009, S. 444). Die Ballaststoffmenge sollte langsam erhöht werden um unangenehme Begleiterscheinungen zu vermeiden (Andresen et al., 2022, S. 18).
Da bei dem Patienten eine Gewichtsreduktion erforderlich ist, kann der Proteinanteil von 15 bis 20 Energieprozent zeitweise auf 25 bis 32 Energieprozent erhöht werden (Hauner et al., 2019, S. 394). Langfristig haben Low-carb-Diäten allerdings keinen Vorteil gegenüber fettbegrenzten, energiereduzierten Kostformen (Toeller, 2009, S. 445). Zuckerhaltige Getränke sollten gemieden werden, da sie zu einem raschen Blutzuckeranstieg führen, der medikamentös unzureichend behandelt werden kann (Eibelt, 2018, S. 666).
Der Patient sollte ein Ernährungsprotokoll über mehrere Tage erstellen, damit festgestellt werden kann, wo die Schwächen seiner Ernährung liegen (Bischoff, 2018, S. 635). Anschließend wird mit ihm ein, an seinen Energieverbrauch angepasster, Ernährungsplan erstellt, der den oben genannten Vorgaben und seinen Bedürfnissen entspricht. Es werden schmackhafte Gerichte ausgewählt, die schnell zuzubereiten sind oder vorgekocht und bei Bedarf erhitzt werden können. Als Getränke werden Wasser und Tees empfohlen. Er wird über die Vor- und Nachteile funktioneller Lebensmittel aufgeklärt. Von phytosterinhaltiger Margarine wird ihm abgeraten, da seine Cholesterinwerte nicht bekannt sind. Bei einer mediterranen Ernährung nach den oben genannten Vorgaben sollten keine funktionellen Lebensmittel nötig sein. Es kann grüner und schwarzer Tee getrunken werden um von den möglichen positiven Auswirkungen zu profitieren. Der regelmäßige Verzehr der in Kapitel drei vorgestellten fermentierten Lebensmittel und hilfreichen Gewürze wird im Ernährungsplan berücksichtigt. Die Umstellung der Ernährung sollte schrittweise erfolgen. Nach zwei Wochen wird der Plan besprochen und den Bedürfnissen entsprechend modifiziert. In regelmäßigen Abständen sollten Anschlussberatungen stattfinden, um die Ernährungsumstellung nachhaltig zu begleiten.
4.2 Weitere Empfehlungen
Wie in Abbildung 1 dargestellt, ist Bewegung ein wichtiger Baustein in der Therapie von T2DM. Um sein Gewicht zu reduzieren sollte sich der Patient mehr als 150 Minuten pro Woche bewegen und dabei 1 200 bis 1 800 kcal pro Woche verbrauchen (Wabitsch, 2014, S. 50). Der Energieverbrauch sollte durch leichtes Ausdauertraining (z. B. Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking) gesteigert werden. Die genannten Sportarten beanspruchen viele Muskelgruppen und überlasten die Gelenke nicht. Zusätzlich sollte beim Krafttraining Muskelmasse aufgebaut werden. Dadurch erhöht sich der Grundumsatz langfristig und dem Muskelabbau durch Gewichtsreduktion wird vorgebeugt (Bischoff, 2018, S. 639). Er sollte im Alltag in Bewegung bleiben und nicht zu viel sitzen, da in einem systematischen Review festgestellt wurde, dass eine mittlere Bildschirmzeit ab zwei Stunden pro Tag einen starken Zusammenhang mit erhöhtem Risiko für das MetS hatte (Wu et al., 2022, S. 11).
Es ist wichtig das Schlafverhalten zu berücksichtigen, da zu wenig Schlaf ein Risikofaktor für Gewichtszunahme und Adipositas ist (Markwald et al., 2013, S. 5697). C.-I. Li et al. haben in ihrer umfangreichen Studie herausgefunden, dass die Schlafdauer ein Hinweis auf die Sterberate bei T2DM Patienten ist. Ein ungestörter Schlaf von fünf bis sieben Stunden war mit dem geringsten Sterblichkeitsrisiko assoziiert (C.-I. Li et al., 2022, S. 12). Stressfaktoren können die Entstehung von Adipositas begünstigen. Welchen Anteil sie haben und wie sie bei der Behandlung berücksichtigt werden, ist noch nicht erforscht (Bischoff, 2018, S. 628).
Eine Verhaltenstherapie in Verbindung mit einer Ernährungs- und Bewegungstherapie führt zu größeren Erfolgen bei der Gewichtsreduktion (Bischoff, 2018, S. 640). Da der Patient eine traumatische Erfahrung mit der Unterzuckerung gemacht hat, könnte ihm diese Therapie auch helfen, den Umgang mit der Angst vor einer Wiederholung dieses Erlebnisses, zu lernen. Es wird davon ausgegangen, dass die Entstehung von Adipositas zu mindestens 40 Prozent genetisch bedingt ist (Bischoff, 2018, S. 626). Dadurch wird eine Gewichtsabnahme erschwert.
5. Fazit
Gegenwärtig werden Studien über die Wirksamkeit von funktionellen Lebensmitteln bei Typ 2 Diabetes mellitus durchgeführt. In den folgenden Beispielen werden meist die Auswirkungen auf das metabolische Profil, die Entzündungsmarker und die Stimmung der Probanden untersucht. Saati et al. (2023) wollen die Auswirkung von Bittermandel-Kaugummi als Functional Food auf diese Parameter bei Frauen erforschen (Saati et al., 2023, S. 24). Zare et al. (2023) untersuchen den Effekt der Anreicherung von Brot mit Granatapfelschalenpulver auf ihre Probanden (Zare et al., 2023, S. 921). J. Li et al (2023) haben analysiert wie sich der Extrakt der mehligen Kopoubohnenwurzel auf T2DM bei Mäusen auswirkt (J. Li et al., 2023). Dies sind nur drei Beispiele von vielen aktuellen Studien. Die Ergebnisse könnten die Produktpalette für funktionelle Lebensmittel erweitern. Bei der in dieser Arbeit empfohlenen Ernährung, die hauptsächlich aus naturbelassenen pflanzlichen Lebensmitteln besteht, sollten sie allerdings nicht nötig sein. Dem Patienten werden deshalb keine industriell hergestellten funktionellen Lebensmittel empfohlen. Die im Ernährungsplan enthaltenen fermentierten Lebensmittel, Tees und Gewürze haben in der üblichen Verzehrmenge wohl keine großen funktionellen Wirkungen, tragen aber zu einer gesundheitsförderlichen, schmackhaften Ernährung bei.
Die Erstellung dieser Fallstudie war mit Schwierigkeiten verbunden, da die Ergebnisse der Studien teilweise widersprüchlich waren. Viele Stoffe wurden einzeln in vitrio untersucht. In Verbund mit anderen Stoffen (z. B. im Lebensmittel) können sie in vivo andere Wirkungen entfalten. Die vielen Studien mit ihren unterschiedlichen Vorgehensweisen waren sehr interessant. Es war lehrreich zu sehen, wie schwierig es sein kann, die Wirkung funktioneller Lebensmittel zu untersuchen und dass diese Produkte auch negative Effekte bis hin zur Vergiftung haben können.
Literaturverzeichnis
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- Quote paper
- Sonja Claussen (Author), 2024, Funktionelle Lebensmittel in der Ernährungsberatung. Phytosterinhaltige und blutzuckersenkende Lebensmittel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1559450