Das Ziel eines Gleichgewichts zwischen Arbeit und Privatleben im Kontext der Digitalisierung und erweiterter Verfügbarkeitsanforderungen steht nach bisheriger Studienlage mit Work-Life Balance förderlichem, insbesondere familienunterstützendem Verhalten seitens Organisation und Vorgesetzter in signifikantem Zusammenhang. Basierend auf der theoretischen Grundlage adaptiver und transformationaler Führung sowie gemäß den Forderungen u.a. des Job Demands-Ressourcen Modells, der Grenzmanagement- als auch der Selbstbestimmungstheorie fungieren Vorgesetzte hinsichtlich des Erreichens und Gestaltens einer Work-Life Balance als Vorbilder. Das vorliegende systematische Review beschäftigt sich mit der Frage, wie sich die Funktionalität von Strategien zur Work-Life Balance durch diese Vorbildfunktion Vorgesetzter verändert. Die Suche in elektronischen Datenbanken (PsycInfo, PsycArticles, PSYNDEX, PubMed, ResearchGate) nach seit 2010 veröffentlichten Peer Reviews zum Zusammenhang von Vorgesetztenverhalten und Work-Life Balance ergab nach Volltextüberprüfung 52 Treffer. Die Wahl der Strategie hing von der Lebenswelt, dem Selbstverständnis und der arbeitgebenden Organisation Vorgesetzter ab. Unterstützend und familienfreundlich zu agieren, erfüllte die Funktion, Mitarbeitenden bei der Entfaltung und Gestaltung ihrer Work-Life Balance zu fördern mit statistisch abbildbaren Ergebnissen geringerer psychischer Belastung, weniger Fluktuationsabsichten, mehr Arbeits- und Lebenszufriedenheit als auch Leistung. Zukünftig wäre eine Differenzierung der nationalen Rahmenbedingungen mit Unterscheidung demographischer Variablen und familiärer Gegebenheiten sinnvoll, um konkrete Strategien Vorgesetzter abzuleiten, Mitarbeitenden passgenauer Work-Life Balance zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Theorien
- 1.1.1 Theorie des sozialen Lernens
- 1.1.2 Job Demands-Resources Model
- 1.1.3 Job Crafting
- 1.1.4 Boundary Management
- 1.1.5 Self Determination Theory
- 1.1.6 Conversation of Resources Theory
- 1.2 Kontextbezogene Begriffe
- 1.2.1 WLB
- 1.2.2 Work-Family-/Family-Work Conflict
- 1.2.3 Family Supportive Organizational Program
- 1.2.4 Work-Life Conflict
- 1.2.5 WLB-Organisationskultur
- 1.2.6 Work-Life Programme
- 2 Vorbildfunktion Vorgesetzter
- 2.1 Führung
- 2.1.1 Adaptive Führung
- 2.1.2 Transformational Leadership
- 2.1.3 Empowering Leadership
- 2.1.4 Connecting Leadership
- 2.1.5 LMX
- 2.2 Family Supportive Supervisor Behavior
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der Vorbildfunktion von Vorgesetzten auf die Funktionalität von Strategien zur Work-Life Balance im Kontext der Digitalisierung. Das Ziel ist es, die Auswirkungen des Führungsverhaltens auf die Work-Life Balance der Mitarbeiter zu analysieren und zu beleuchten, wie verschiedene Führungsstile und -ansätze die Erfolgschancen von Work-Life-Balance-Strategien beeinflussen.
- Der Einfluss von Führungsstilen auf die Work-Life Balance
- Die Rolle von Vorgesetzten als Vorbilder im Bereich Work-Life Balance
- Die Funktionalität verschiedener Work-Life Balance Strategien
- Der Zusammenhang zwischen Vorgesetztenverhalten und Mitarbeiterwohlbefinden
- Implikationen für die Gestaltung von organisationsinternen Maßnahmen zur Förderung der Work-Life Balance
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel legt den theoretischen Grundstein der Arbeit. Es werden verschiedene Theorien vorgestellt, die das Verständnis von Work-Life Balance, Führung und deren Zusammenspiel ermöglichen. Theorien wie das Job Demands-Resources Model, die Grenzmanagement- und Selbstbestimmungstheorie bilden die Basis für die Analyse der Vorbildfunktion von Vorgesetzten. Der Kontext wird durch Definitionen wichtiger Begriffe wie Work-Life Balance, Work-Family-Conflict und Family Supportive Organizational Programs präzisiert. Die verschiedenen theoretischen Ansätze werden miteinander verknüpft und als Grundlage für die nachfolgende Untersuchung präsentiert.
2 Vorbildfunktion Vorgesetzter: Dieses Kapitel fokussiert auf die Rolle von Vorgesetzten als Vorbilder für die Work-Life Balance ihrer Mitarbeiter. Verschiedene Führungsstile wie adaptive Führung, transformationales Leadership und Empowering Leadership werden im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Work-Life Balance der Mitarbeiter diskutiert. Der Begriff des "Family Supportive Supervisor Behavior" wird eingeführt und dessen Bedeutung für den Erfolg von Work-Life-Balance-Strategien herausgestellt. Das Kapitel unterstreicht, wie das Führungsverhalten der Vorgesetzten die Möglichkeiten der Mitarbeiter zur Gestaltung ihrer Work-Life Balance entscheidend beeinflusst.
Schlüsselwörter
Work-Life Balance, Führungsstil, Vorbildfunktion, Vorgesetztenverhalten, Adaptive Führung, Transformational Leadership, Job Demands-Resources Model, Grenzmanagement, Selbstbestimmungstheorie, Mitarbeiterwohlbefinden, Familienfreundlichkeit, Organisationskultur.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Schwerpunkt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der Vorbildfunktion von Vorgesetzten auf die Funktionalität von Strategien zur Work-Life Balance im Kontext der Digitalisierung. Sie analysiert die Auswirkungen des Führungsverhaltens auf die Work-Life Balance der Mitarbeiter und beleuchtet, wie verschiedene Führungsstile die Erfolgschancen von Work-Life-Balance-Strategien beeinflussen.
Welche Hauptthemen werden in dieser Arbeit behandelt?
Die Hauptthemen umfassen den Einfluss von Führungsstilen auf die Work-Life Balance, die Rolle von Vorgesetzten als Vorbilder, die Funktionalität verschiedener Work-Life-Balance-Strategien, den Zusammenhang zwischen Vorgesetztenverhalten und Mitarbeiterwohlbefinden, sowie Implikationen für die Gestaltung von organisationsinternen Maßnahmen zur Förderung der Work-Life Balance.
Welche Theorien werden in der Einleitung vorgestellt?
Die Einleitung präsentiert Theorien wie die Theorie des sozialen Lernens, das Job Demands-Resources Model, Job Crafting, Boundary Management (Grenzmanagement), die Selbstbestimmungstheorie und die Conversation of Resources Theory.
Welche kontextbezogenen Begriffe werden in der Einleitung definiert?
Kontextbezogene Begriffe wie Work-Life Balance (WLB), Work-Family-/Family-Work Conflict, Family Supportive Organizational Program, Work-Life Conflict, WLB-Organisationskultur und Work-Life Programme werden definiert.
Welche Führungsstile werden im zweiten Kapitel diskutiert?
Im zweiten Kapitel werden verschiedene Führungsstile wie adaptive Führung, transformationales Leadership und Empowering Leadership im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Work-Life Balance der Mitarbeiter diskutiert.
Was bedeutet "Family Supportive Supervisor Behavior"?
"Family Supportive Supervisor Behavior" bezieht sich auf das Verhalten von Vorgesetzten, das die familiären Bedürfnisse der Mitarbeiter unterstützt und somit zum Erfolg von Work-Life-Balance-Strategien beiträgt.
Welche Schlüsselwörter sind für diese Arbeit relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind Work-Life Balance, Führungsstil, Vorbildfunktion, Vorgesetztenverhalten, Adaptive Führung, Transformational Leadership, Job Demands-Resources Model, Grenzmanagement, Selbstbestimmungstheorie, Mitarbeiterwohlbefinden, Familienfreundlichkeit und Organisationskultur.
Was ist das Ziel des Kapitels "Einleitung"?
Das Kapitel "Einleitung" legt den theoretischen Grundstein der Arbeit. Es stellt verschiedene Theorien vor, die das Verständnis von Work-Life-Balance, Führung und deren Zusammenspiel ermöglichen. Es definiert wichtige Begriffe und verknüpft die verschiedenen theoretischen Ansätze miteinander.
Was ist der Fokus des Kapitels "Vorbildfunktion Vorgesetzter"?
Das Kapitel "Vorbildfunktion Vorgesetzter" fokussiert auf die Rolle von Vorgesetzten als Vorbilder für die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter. Es diskutiert verschiedene Führungsstile und deren Auswirkungen auf die Work-Life-Balance und unterstreicht, wie das Führungsverhalten der Vorgesetzten die Möglichkeiten der Mitarbeiter zur Gestaltung ihrer Work-Life-Balance entscheidend beeinflusst.
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- Steffi Boyke (Author), 2024, Der Einfluss der Vorbildfunktion der Vorgesetzten auf die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1558773