Was eine Theorie der Wahrnehmung spannend macht, ist, dass die Wahrnehmung eine so grundlegende Form ist, über die unser Geist in Beziehung zur Welt steht. In einer Intentionalitätstheorie bietet die Wahrnehmungstheorie den Ausgangspunkt und die Voraussetzung für andere Formen von Intentionalität, sowie die der Handlung und bei Searle bis zur sprachlichen Bedeutung. Das heißt, wenn man sich mit der Intentionalität der Wahrnehmung auseinandersetzt, dann hat man einen wichtig Schritt dahin getan, sich selbst, seinem geistigen Innenleben und dem Platz dieses Lebens in der physischen Welt, bewusst zu werden. Wenn Searle die begrifflichen Eigenschaften der Wahrnehmung schildert, dann ist das der Versuch, die Grundlagen der Struktur unseres psychischen oder mentalen Lebens nachzuzeichnen.
Für John Searle ist das Problem der Wahrnehmung eines von dem er sagt:“...,daß nur wenige Probleme in der Geschichte der Philosophie mehr Ärger gemacht haben...“. In Searles Bestreben, der Wahrnehmung in einer Intentionalitätstheorie einen ihr gebührenden Platz zu verschaffen, steckt vieles, mit dem er sich von der traditionellen Philosophie verabschieden möchte. Ich möchte vor allem erläutern, wie er das tut und dann versuchen zu schauen, inwiefern es ihm gelungen ist. Ich hätte Searles Denkmuster, die eher seine Position in der Philosophie des Geistes im Großen und Ganzen beschreiben, gerne vollständig vorangeschickt. Somit wäre der Rahmen geklärt, in dem dann Searles Betrachtung der Wahrnehmung als intentionalen Erlebens im Besonderen erklärt werden könnte. Doch so grundlegend die Wahrnehmung für eine Theorie über das wichtigste Merkmal des Bewusstseins ist, soviele weitreichende Implikationen werden hier und dort unvermeidlich wieder auftauchen. Somit teilt sich meine Hausarbeit in sieben Teile, einmal der Rahmen, den ich unter dem Kapitel „Voraussetzungen“ beschreibe. Dann geht es um die Bedingungen, die die Wahrnehmung erfüllen muss um als intentionaler Zustand a la Searle gelten zu können und wie Searle sie in seine Theorie der Intentionalität integriert. Hierauf folgen dann Einwände und Probleme, denen Searls Theorie sich stellen muss.Letztendlich hat mich meine Auseinandersetzung mit Searles Denken zu einer Kritik gebracht, die am Ende dargelegt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Voraussetzungen
- Die Wahrnehmung als intentionales Phänomen
- Die Bedingungen
- Die Integration
- Kausalität und Skepsis
- Eine Verteidigung des naiven Wahrnehmungsrealismus
- Das Partikularitätsproblem – eine Veteidigung des Internalismus
- Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert John R. Searles „Intentionalität. Eine Abhandlung zur Philosophie des Geistes“ mit dem Fokus auf die Intentionalität der Wahrnehmung. Sie beleuchtet, wie Searle die Wahrnehmung als Ausgangspunkt für andere Formen der Intentionalität, wie Handlung und sprachliche Bedeutung, betrachtet. Ziel ist es, Searles Ansatz zu verstehen und seine Argumente zu bewerten.
- Searles Kritik an traditionellen philosophischen Kategorien
- Die Integration der Wahrnehmung in eine biologische Intentionalitätstheorie
- Das Verhältnis von subjektiver und objektiver Perspektive in der Wahrnehmung
- Searles Konzept von Kausalität und seine Relevanz für die Wahrnehmung
- Die Bedingungen, die die Wahrnehmung als intentionalen Zustand erfüllen muss
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz der Wahrnehmungstheorie für eine Intentionalitätstheorie dar und erläutert, wie Searle die Wahrnehmung als Grundlage für andere Formen der Intentionalität betrachtet. Sie beschreibt die Bedeutung der Arbeit und die Herangehensweise der Hausarbeit.
Voraussetzungen
Dieses Kapitel erläutert Searles biologischen Naturalismus und seine Kritik an traditionalen cartesischen Kategorien. Es beleuchtet Searles Konzept von Intentionalität als intrinsisches Merkmal biologischer Organismen und das Verhältnis von subjektiver und objektiver Perspektive in der Wahrnehmung.
Die Wahrnehmung als intentionales Phänomen
Dieser Abschnitt untersucht die Bedingungen, die die Wahrnehmung als intentionalen Zustand erfüllen muss, und wie Searle die Integration in seine Intentionalitätstheorie vollzieht. Er beleuchtet die Rolle von Kausalität, die Verteidigung des naiven Wahrnehmungsrealismus und das Partikularitätsproblem.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter, die die Arbeit beschreiben, sind: Intentionalität, Wahrnehmung, John R. Searle, Philosophie des Geistes, biologischer Naturalismus, Kausalität, subjektive und objektive Perspektive, naive Wahrnehmungsrealismus, Internalismus.
- Quote paper
- Julian Habermann (Author), 2008, Über die Intentionalität der Wahrnehmung in John R. Searles „Intentionalität. Eine Abhandlung zur Philosophie des Geistes“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155808
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.