„Es riss mich fort in eine andere Zeit, in andere Welten. Ich floh vor mir, vor meinem Hirn und vor meinen Ängsten. Durch die Mauern des Bewusstseins in das Reich des Vergessens, in nie endendem Rausch – vom Heroin besessen.“ (Songtext „Heroin“ der Böhsen Onkelz)
Heroin ist die suchterzeugendste Droge, die es momentan auf dem illegalen Markt gibt und sie ist vor allem die Droge, die von der Gesellschaft am meisten abgewertet wird.
Wenn in der Öffentlichkeit von Heroin die Rede ist, ist eine Droge gemeint, die wie kaum eine zweite mit süchtigem Verhalten assoziiert wird. Sie steht als Inbegriff für Tod, Krankheit, Verelendung und Delinquenz – kurzum für abweichendes, gesellschaftlich nicht akzeptiertes Verhalten, welches unter keinen Umständen toleriert wird. Dass Heroin jedoch nicht als Droge in die Welt kam, sondern als Arzneimittel entwickelt wurde und ein sehr geschätztes Medikament war, ist kaum bekannt.
Ich persönlich habe von der Droge mit 12 Jahren zum ersten Mal gehört, als ich auf einem Flohmarkt das Buch „Chrstiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ gefunden und gelesen habe. Dieses Buch handelt von einem jungen Mädchen, welches über die Einstiegsdroge Cannabis zu Ectasy und Kokain gelangt und schließlich in die Heroinszene abrutscht. Durch das Seminar „Drogenkonsum – Erklärungsmodelle und Interventionsmöglichkeiten“ und die Recherche für das Referat habe ich Hintergrundinformationen erhalten, um meinen Horizont bzw. mein Problembewusstsein erweitern zu können.
In meiner Arbeit möchte ich versuchen, die Substanz Heroin von allen Seiten zu beleuchten. Beginnend mit der Geschichte soll der Wandel des Heroins vom Heilmittel zur Droge aufgezeigt werden. Ich erkläre zunächst, woraus es gewonnen, wie es hergestellt und konsumiert wird, dabei werde ich zwei soziologische Erklärungsansätze anwenden. In der zweiten Hälfte der Arbeit will ich mich mit der Wirkungsweise und den Folgewirkungen der Droge auseinandersetzen und diese Faktoren kritisch beleuchten. Auf Interventionsmöglichkeiten werde ich nicht eingehen, da dies den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, sondern lediglich über die Droge Heroin berichten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Geschichte von Opiaten
- 2.1 Heroin als Heil- und Genussmittel
- 2.2 Heroin als Rauschgift
- 3. Was ist Heroin und wie wird es konsumiert?
- 3.1 Die Gewinnung von Rohopium
- 3.2 Die Herstellung von Heroin
- 3.3 Konsumformen
- 3.4 Statistische Eckdaten
- 4. Wirkung
- 4.1 Effekte
- 4.2 Wirkungsweise
- 5. Folgewirkungen
- 5.1 Akute Risiken
- 5.2 Langzeitfolgen
- 5.3 Abhängigkeit und Entzugserscheinungen
- 6. Ursachen der Heroinabhängigkeit: soziologische Ansätze
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die Droge Heroin aus verschiedenen Perspektiven. Ziel ist es, den Wandel von Heroin vom Heilmittel zum Rauschgift aufzuzeigen und ein umfassendes Verständnis seiner Wirkung und Folgen zu vermitteln. Soziologische Erklärungsansätze für die Heroinabhängigkeit werden ebenfalls betrachtet. Interventionsmöglichkeiten werden aufgrund des begrenzten Umfangs nicht behandelt.
- Historische Entwicklung von Opium und Heroin
- Herstellung, Konsumformen und Wirkungsweise von Heroin
- Akute und langfristige Folgen des Heroinkonsums
- Soziologische Erklärungsansätze für Heroinabhängigkeit
- Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Heroin
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Heroin ein und stellt die Problematik der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Droge als Inbegriff von Sucht, Krankheit und Kriminalität dar. Sie kontrastiert diese negative Konnotation mit der ursprünglichen Verwendung von Heroin als Medikament und skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich auf die Geschichte, die Wirkungsweise, die Folgen des Konsums und soziologische Erklärungsansätze konzentriert. Die persönliche Erfahrung der Autorin mit dem Thema durch das Lesen von "Christiane F." wird ebenfalls erwähnt, um die Motivation für die Arbeit zu verdeutlichen.
2. Die Geschichte von Opiaten: Dieses Kapitel bietet einen kulturhistorischen Überblick über die Verwendung von Opium, beginnend mit seinem Gebrauch als Heilpflanze in der Antike. Es wird der Wandel der Wahrnehmung von Opium vom medizinischen Heilmittel über ein Genussmittel zum Rauschgift im Laufe der Geschichte detailliert beschrieben. Der Fokus liegt auf der Entwicklung des Problembewusstseins bezüglich der Sucht erst im 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Isolierung von Morphin und der späteren Synthese von Heroin.
2.1 Heroin als Heil- und Genussmittel: Dieser Abschnitt beschreibt die lange Geschichte des Opiums als Heilmittel und Genussmittel, beginnend bei den Sumerern und Ägyptern bis ins 15. Jahrhundert. Der Text unterstreicht den breiten Gebrauch von Opiumzubereitungen in der Medizin und die gleichzeitige Nutzung als Genussmittel in verschiedenen Kulturen, ohne dass zunächst ein ausgeprägtes Problembewusstsein hinsichtlich Sucht bestand.
2.2 Heroin als Rauschgift: Hier wird die Isolierung von Morphin und die spätere Synthese von Heroin als vermeintliches, nicht-abhängig machendes Ersatzmittel für Morphin dargestellt. Der Abschnitt beleuchtet den weitverbreiteten Einsatz von Morphin in Kriegen und die daraus resultierende Morphinabhängigkeit. Die Entwicklung des Heroins als stark wirksames Rauschgift mit hohem Abhängigkeitspotential wird geschildert und der Übergang zur Einstufung als verschreibungspflichtiges Betäubungsmittel und schließlich zum Verbot wird erklärt. Der illegale Handel und die weitere Nutzung als Schmerzmittel im Zweiten Weltkrieg werden ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Heroin, Opium, Sucht, Abhängigkeit, Rauschgift, Geschichte, Wirkung, Folgewirkungen, soziologische Ansätze, Morphin, Schmerzmittel, illegale Drogen, gesellschaftliche Wahrnehmung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Heroin: Geschichte, Wirkung und gesellschaftliche Wahrnehmung"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über Heroin, von seiner historischen Entwicklung als Heilmittel bis hin zu seiner heutigen Rolle als Rauschgift. Sie behandelt die Geschichte von Opium und Heroin, die Herstellung und den Konsum, die Wirkungsweise und die Folgen des Konsums, sowie soziologische Erklärungsansätze für die Heroinabhängigkeit. Interventionsmöglichkeiten werden aufgrund des begrenzten Umfangs nicht behandelt.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die historische Entwicklung von Opium und Heroin, die Herstellung und Konsumformen, die Wirkungsweise und akuten sowie langfristigen Folgen des Heroinkonsums. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf soziologischen Erklärungsansätzen für die Heroinabhängigkeit und die gesellschaftliche Wahrnehmung von Heroin.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung, die das Thema einführt und den Aufbau der Arbeit skizziert. Es folgen Kapitel zur Geschichte von Opiaten (inkl. Heroin als Heil- und Genussmittel und als Rauschgift), zur Wirkungsweise und Folgen des Heroinkonsums, sowie zu soziologischen Erklärungsansätzen für die Abhängigkeit. Die Arbeit endet mit einem Fazit.
Welche Aspekte der Geschichte von Opium und Heroin werden beleuchtet?
Die Arbeit beleuchtet die lange Geschichte des Opiums als Heilmittel und Genussmittel in verschiedenen Kulturen, den Wandel der Wahrnehmung von Opium im Laufe der Geschichte, die Isolierung von Morphin und die Synthese von Heroin als vermeintliches Ersatzmittel, den weitverbreiteten Einsatz von Morphin in Kriegen und die daraus resultierende Morphinabhängigkeit, sowie die Entwicklung des Heroins als stark wirksames Rauschgift mit hohem Abhängigkeitspotential und den Übergang zum Verbot.
Welche Informationen zur Wirkungsweise und Folgen des Heroinkonsums werden gegeben?
Die Arbeit beschreibt die Wirkungsweise von Heroin und geht auf die akuten und langfristigen Folgen des Konsums ein, einschließlich der Abhängigkeit und der Entzugserscheinungen. Sie beschreibt verschiedene Konsumformen und liefert statistische Eckdaten.
Welche soziologischen Ansätze zur Heroinabhängigkeit werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet verschiedene soziologische Erklärungsansätze für die Heroinabhängigkeit, jedoch ohne detaillierte Ausführungen zu Interventionsmöglichkeiten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Heroin, Opium, Sucht, Abhängigkeit, Rauschgift, Geschichte, Wirkung, Folgewirkungen, soziologische Ansätze, Morphin, Schmerzmittel, illegale Drogen, gesellschaftliche Wahrnehmung.
Wo finde ich Kapitelzusammenfassungen?
Die Arbeit enthält Zusammenfassungen für jedes Kapitel, welche die wichtigsten Inhalte und Erkenntnisse zusammenfassen.
- Quote paper
- Franziska Gäbler (Author), 2009, Konsum psychotroper Substanzen am Beispiel von Heroin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155620