Elektronische Geräte und Batterien gehören heutzutage zum Alltag und deren Benutzung ist für uns ebenso selbstverständlich, wie das Atmen. Was viele dabei nicht wissen, ist wie groß der Anteil der darin verbauten oder für die Herstellung benötigten seltenen Erden und Metalle, die vor allem auf dem afrikanischen Kontinent abgebaut werden, ist. Doch im Zuge der fortschreitenden Technologien und den damit aufkommenden Klimaschutzfragen rückt auch dieses Thema immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit.
Wie beeinflusst der afrikanische Kobaltabbau die europäische Wirtschaft? Welche Probleme entstehen im Kongo durch den Kobaltabbau? Welchen Anteil hat Kinderarbeit daran? Wie wird der Kobaltabbau von den Menschen vor Ort wahrgenommen? Welche Arbeitsbedingungen herrschen im Kongo?
Diese und weitere Fragen beantwortet András Gerencsér in seinem Buch und schließt eine wichtige Lücke, indem er nicht über, sondern anhand von 20 Interviews vor Ort mit den Betroffenen über den Kobaltabbau im Kongo spricht. Durch die Gespräche mit einfachen Schürfern bis hin zu Topmanagern widerlegt der Autor in seinem Buch die Vorwürfe systematischer Kinderarbeit, deckt jedoch andere strukturelle und kulturelle Missstände auf. Die Zielgruppe umfasst Presseorgane, die über bloße „Clickbait“-Titel hinaus fundiert berichten möchten; Unternehmen, die als Vorreiter ethisch geprüfte Produkte anbieten wollen; sowie Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen, die vor Ort effektiver zwischen traditionellen Selbstverwaltungsstrukturen und westlichen Ansätzen navigieren möchten.
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- András Gerencsér (Author), 2024, Zwischen Kinderarbeitsvorwürfen und Elektroautos: Der Wunsch nach Selbstbestimmung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1555909