Diese Arbeit untersucht die Inszenierung des Raums anhand der Filme PANIC ROOM von David Fincher und THE MATRIX RELOADED1 von Andy und Larry Wachowski. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem ästhetischen Beitrag der durch Computertechnik digital bearbeiteten Filmbilder bei der Inszenierung von Raum im Film.
Die Bedeutung der digitalen Technik für das Medium Film nimmt zu. Deshalb habe ich mich auf diese neue Technik konzentriert. Wissenschaftliche Arbeiten zu den Auswirkungen der computergestützten Filmbearbeitung auf die Rauminszenierung gibt es nach meinem Wissensstand bisher nicht.
Beide Filme bieten sich als Untersuchungsobjekte an, da ihre aufwendige Produktion auf die digitale Bildbearbeitung zurückgriff. RELOADED ist als Sequel zum Film THE MATRIX trotzdem eine ungewöhnliche Wahl, zumal der erste Film in der Medienwissenschaft weitaus angesehener ist und allgemein als Kultfilm gilt. Die Anzahl von spannenden Rauminszenierungen durch digital bearbeitete Bilder in RELOADED erklärt meine Wahl. Obwohl das Niveau der Handlung hinter seinem Vorgänger zurückbleibt, ist der Film in Bezug auf die Raumdarstellungen für mein Thema interessanter, bzw. ergiebiger. PANIC ROOM zeichnet sich aus durch die ungewöhnliche Kombination von durch Computertechnik unterstützten Kamerafahrten und einem klar begrenzten Schauplatz der Handlung. Die Filmhandlung dreht sich um das Thema „Raum“, wie bereits der Titel aussagt. Außerdem sind PANIC ROOM und RELOADED angesehene Filmproduktionen, deren Erscheinen ein mediales Echo hervorrief. Es war daher die Existenz von Sekundärliteratur gewährleistet, auf deren Basis meine Arbeit entstehen konnte.
Im Theorieteil habe ich versucht das umfangreiche Thema „Raum im Film“ in Form eines groben Überblicks zu erfassen und Elemente für meine Filmanalyse herauszuarbeiten.
Im anschließenden Kapitel „Computertechnik und Filmbild“ wird der Einsatz der Computertechnik, bezogen auf das Filmbild, differenziert erfasst.
Schwerpunkt in der Analyse des Films PANIC ROOM ist die durch neue Technik unterstützte Kameraführung und ihre neuen Möglichkeiten der filmischen Narration. In meiner Filmanalyse zu RELOADED steht die Thematisierung des virtuellen Raumes im Vordergrund.
In einem ersten Abschnitt von Sequenzanalysen beider Filme werden ihre Rauminszenierungen in toto thematisiert. In der Sequenzanalyse werden die gewonnenen Erkenntnisse geprüft und die Wirkung der am Computer bearbeiteten Bilder auf die Rauminszenierung erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. THEORETISCHE AUSEINANDERSETZUNG
- 2. 1. Raum im Film
- 2. 1. 1. Die Entstehung des filmischen Raums
- 2. 1. 2. Voraussetzungen für den Raum im Film
- 2. 1. 3. Raum, Handlung und Intention der Filmemacher
- 2. 1. 4. Die Künstlichkeit des Raums im Film
- 2. 1. 5. Der Raum in der Zuschauerwahrnehmung
- 2. 1. 6. Raum, Kameraarbeit und Emotionen im Film
- 2. 1. 7. Bewegung und Raum im Film
- 2. 1. 8. Die Kamerabewegung
- 2. 1. 9. Das computergenerierte Filmbild und der Raum
- 2. 1. 10. Das Verhältnis von Zeit und Raum im Film
- 2. 2. Computertechnik und Filmbild
- 3. FILMANALYSE PANIC ROOM
- 3. 1. Der Film PANIC ROOM
- 3. 1. 1. Handlung
- 3. 1. 2. Der Ort
- 3. 1. 3. Größe und Enge
- 3. 2. PANIC-ROOM-Sequenzanalysen
- 3. 2. 1. Die Badewannen-Sequenz
- 3. 2. 2. Der Big Shot
- 3. 2. 3. Der Big Shot und Suspense
- 3. 2. 4. Die Taschenlampen-Sequenz
- 3. 2. 5. Die Fußspuren-Sequenz
- 3. 2. 6. Eine beseelte Kamera
- 4. FILMANALYSE MATRIX RELOADED
- 4. 1. Die Architektur der Matrix-Trilogie
- 4. 2. Der Film MATRIX RELOADED
- 4. 2. 1. Handlung
- 4. 2. 2. Matrix und Wirklichkeit
- 4. 3. RELOADED-Sequenzanalysen
- 4. 3. 1. Die Räume Zion und Matrix
- 4. 3. 2. Action im virtuellen Raum
- 4. 3. 3. Der digitale Code als Basis des virtuellen Raums
- 5. VERGLEICH
- 5.1. Der Zusammenhang zwischen Narrationsstruktur und digitaler Technik
- 5.2. Die Anwendung der digitalen Technik
- 5.3. Die zweigeteilte Rezeptionsform
- 5.4. Film-Pioniere
- 5.5. Systemkritik
- 5.6. Raumentzug
- 5.7. Hyperreale Wirklichkeiten
- 5.8. Das Durchbrechen der Raumgrenzen
- 5.9. Szenenvergleich
- 6. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Inszenierung von Raum in Filmen, insbesondere in Bezug auf die ästhetischen Auswirkungen der digitalen Bildbearbeitung. Sie analysiert die Filme "Panic Room" von David Fincher und "The Matrix Reloaded" von Andy und Larry Wachowski, um zu untersuchen, wie die Computertechnik zur Gestaltung des filmischen Raums eingesetzt wird und welche Auswirkungen diese Technik auf die Zuschauerwahrnehmung hat.
- Die Inszenierung des Raums im Film
- Der Einfluss der digitalen Bildbearbeitung auf die Rauminszenierung
- Die Rezeption von Raum im Film durch den Zuschauer
- Die Beziehung zwischen Raum, Handlung und Intention der Filmemacher
- Die Bedeutung der Kamerabewegung für die Rauminszenierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Zielsetzung der Arbeit und stellt die ausgewählten Filme "Panic Room" und "The Matrix Reloaded" vor. Der Theorieteil behandelt das Thema "Raum im Film" und beleuchtet die Entstehung des filmischen Raums, die Voraussetzungen für seine Gestaltung, die Intentionen der Filmemacher, die Künstlichkeit des filmischen Raums und die Rolle der Kamerabewegung. Weiterhin wird der Einfluss der Computertechnik auf das Filmbild und die filmische Narration erörtert.
Die Filmanalyse von "Panic Room" untersucht die spezifischen Rauminszenierungen und Kamerafahrten des Films und analysiert die Bedeutung des begrenzten Schauplatzes für die Handlung. Besondere Aufmerksamkeit wird der Badewannen-Sequenz, dem "Big Shot" und der Taschenlampen-Sequenz gewidmet. Die Filmanalyse von "Matrix Reloaded" konzentriert sich auf die Gestaltung des virtuellen Raums, die Beziehung zwischen Matrix und Wirklichkeit und die Rolle des digitalen Codes in der Rauminszenierung. Die Analyse behandelt auch die Action-Sequenzen in Zion und Matrix, insbesondere den Kampf zwischen Neo und Smith und die "Free-Way"-Sequenz.
Das Kapitel "Vergleich" stellt Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Filmen heraus und untersucht die Auswirkungen der digitalen Technik auf die Narrationsstruktur und die Rezeption des Filmes.
Schlüsselwörter
Raum, Film, Rauminszenierung, digitale Bildbearbeitung, Computertechnik, Kamerabewegung, filmische Narration, Zuschauerwahrnehmung, "Panic Room", "The Matrix Reloaded", Zion, Matrix, Virtualität, Realität.
- Citar trabajo
- Jonas Lobgesang (Autor), 2008, Rauminszenierung im Film. Analyse der Filme "Panic Room" und "Matrix Reloaded", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155557