Seit dem 1. Januar 2009 wird auf dem Elektrizitätsmarkt das System der Anreizregulierung zur Festlegung der Netznutzungsentgelte praktiziert. Es soll die Netznutzungsentgelte so setzen, dass die Anforderungen des § 21a EnWG erfüllt werden: Anreize für eine effiziente Leistungserbringung. So soll das Ziel des EnWG aus §§ 1 und 2 erfüllt werden: wirksamer und unverfälschter Wettbewerb bei der Stromversorgung sowie ein leistungsfähiger und zuverlässiger Netzbetrieb. In der vorliegenden Arbeit wird nach über einem Jahr Praxiserfahrung das deutsche System der Anreizregulierung auf dem Elektrizitätsmarkt im Hinblick auf die ersten feststellbaren Wirkungen und den sich daraus möglicherweise ergebenden Verbesserungsbedarf analysiert. Vor diesem Hintergrund ist die Arbeit wie folgt strukturiert:
In Kapitel 2 werden die allgemeinen theoretischen Grundlagen einer Anreizregulierung und danach das spezielle deutsche System vorgestellt. Anschließend wird die Erlösobergrenzenermittlung beschrieben. In Kapitel 3 wird die zuvor beschriebene Ausgestaltung der Anreizregulierung in Deutschland einer kritischen Analyse unterzogen und bewertet. Anschließend wird in Kapitel 4 zunächst der Kriterienkatalog vorgestellt, anhand dessen die ersten Erfahrungen mit der deutschen Anreizregulierung analysiert werden, um darauf aufbauend potentiellen Verbesserungsbedarf abzuleiten. In Kapitel 5 werden die wichtigsten Ergebnisse abschließend zusammengefasst und eine allgemeine Handlungsempfehlung gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Anreizregulierung
- Die Anreizregulierung in Theorie und Praxis
- Kern der Anreizregulierung: Die Erlösobergrenzenermittlung
- Regulierungsformel
- Effizienzvergleich
- Qualität und Investitionen
- Vereinfachtes Verfahren zur Bestimmung der Effizienzwerte
- Kritische Analyse der Anreizregulierung in Deutschland
- Berechnung der Erlösobergrenzen
- Probleme bei der Kostenzuordnung
- Probleme beim Effizienzvergleich
- Qualitätsregulierung und Investitionsanreize
- Qualitätsregulierung
- Investitionsanreize
- Administrative Probleme
- Vereinfachtes Verfahren der Effizienzwertermittlung
- Regulierungs- und Anpassungsaufwand in den Unternehmen
- Berechnung der Erlösobergrenzen
- Zielerreichung durch die Anreizregulierung und Korrekturbedarf
- Kriterienkatalog zur Analyse des deutschen Regulierungsregimes
- Abbau Informationsasymmetrien zwischen Regulierungsbehörde und Netzbetreibern
- Informationsasymmetrien zu Gunsten der Netzbetreiber
- Informationsasymmetrien zu Gunsten der Regulierungsbehörde
- Stabilität und Flexibilität des Regulierungsregimes
- Stabilität des Regulierungsregimes durch Akzeptanz
- Stabilität des Regulierungsregimes durch Unabhängigkeit
- Flexibilität des Regulierungsregimes
- Erzielte Effizienzanreize
- Statische Effizienz
- Dynamische Effizienz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Anreizregulierung im deutschen Elektrizitätsmarkt. Sie analysiert die ersten Erfahrungen mit diesem Regulierungsmodell und untersucht den Korrekturbedarf in Bezug auf Zielerreichung und Effizienz.
- Analyse der Anreizregulierung in Theorie und Praxis
- Bewertung der Effizienz und der Qualität der Regulierung in Deutschland
- Untersuchung der Informationsasymmetrien zwischen Regulierungsbehörde und Netzbetreibern
- Bewertung der Stabilität und Flexibilität des Regulierungsregimes
- Bewertung der Effizienzsteigerungen durch die Anreizregulierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Anreizregulierung im deutschen Elektrizitätsmarkt ein. Sie erläutert die Bedeutung des Themas und stellt die Forschungsfrage sowie die methodische Vorgehensweise der Arbeit dar.
Kapitel 2 beleuchtet die Anreizregulierung in Theorie und Praxis. Es wird die Theorie der Anreizregulierung sowie die verschiedenen Regulierungsmodelle vorgestellt. Darüber hinaus werden die Kernpunkte der Anreizregulierung, wie die Erlösobergrenzenermittlung und die Effizienzbewertung, detailliert erläutert.
Kapitel 3 analysiert kritisch die Umsetzung der Anreizregulierung in Deutschland. Es werden die Probleme bei der Berechnung der Erlösobergrenzen, der Qualitätsregulierung und den Investitionsanreizen sowie die administrativen Herausforderungen diskutiert.
Kapitel 4 untersucht die Zielerreichung der Anreizregulierung in Deutschland und identifiziert den Korrekturbedarf. Es werden verschiedene Kriterien zur Analyse des Regulierungsregimes herangezogen, wie der Abbau von Informationsasymmetrien, die Stabilität und Flexibilität des Regimes sowie die erzielten Effizienzsteigerungen.
Schlüsselwörter
Anreizregulierung, Elektrizitätsmarkt, Deutschland, Erlösobergrenze, Effizienzvergleich, Qualitätsregulierung, Investitionsanreize, Informationsasymmetrien, Stabilität, Flexibilität, Effizienzsteigerung.
- Quote paper
- Thorsten Luig (Author), 2010, Die Anreizregulierung im deutschen Elektrizitätsmarkt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155550