Die kubanische Volksreligion ist die Santería – daran haben weder fünf Jahrhunderte katholischer Mission noch drei Jahrzehnte sozialistischen Atheismus´ etwas ändern können.
Die Santería ist eine synkretistische Religion, sprich: ein eigenwilliges Mischprodukt aus afrikanischen Gottheiten und Kulten, die mit den Sklavenschiffen ins Land kamen, und der katholischen Religion, die die spanischen Kolonialherren auf der Insel implantierten – und beides vermengt und weiter entwickelt zu einer neuen, spezifischen kubanischen Religion, deren hervorstechendstes Merkmal vielleicht ihre Toleranz ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kurzer historischer Überblick
- 3. Santería
- 3.1 Orishas
- 3.2 Heilung mit Hilfe der Orishas
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text bietet einen Überblick über die kubanische Religion Santería, mit besonderem Fokus auf ihre Heilrituale und -methoden. Er beleuchtet die historische Entwicklung der Santería als synkretistischen Glauben, beschreibt die Verehrung der Orishas und deren Rolle in Heilprozessen, und untersucht die verschiedenen Richtungen innerhalb der Santería, insbesondere die Abakuá-Sekte. Schließlich werden Parallelen zu afrikanischem und iberischem Aberglauben gezogen.
- Historische Entwicklung der Santería
- Die Rolle der Orishas in Heilritualen
- Die verschiedenen Richtungen innerhalb des Santería-Glaubens
- Synkretismus von afrikanischen und katholischen Elementen
- Vergleich mit anderen Glaubensvorstellungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Santería als kubanische Volksreligion vor, die trotz historischer und politischer Veränderungen bestehen blieb. Sie hebt den synkretischen Charakter der Religion hervor, der afrikanische Gottheiten und den katholischen Glauben vereint. Die Toleranz der Santería gegenüber anderen Glaubensvorstellungen wird betont, sowie ihr aktueller Aufschwung. Der Text kündigt eine Beschreibung der Heilrituale und -methoden der Regla de Ocha an, gefolgt von einer Betrachtung der Schutzgottheitenverehrung und einer Zusammenfassung der Heilrituale verschiedener Richtungen, einschließlich der Abakuá-Sekte. Abschließend wird der Vergleich mit afrikanischem und iberischem Aberglauben angekündigt.
2. Kurzer historischer Überblick: Dieses Kapitel skizziert die Geschichte Kubas von der Ankunft Kolumbus' bis zur kubanischen Revolution. Es beschreibt die spanische Kolonialisierung, die Vertreibung der Ureinwohner, den Sklavenhandel und die allmähliche Abnahme des katholischen Einflusses. Die Kapitel behandelt die US-amerikanische Besatzung, die verschiedenen kubanischen Republiken und den Aufstieg von Fidel Castro. Die Rolle des sozialistischen Atheismus und die zunehmende Religionsfreiheit werden ebenfalls angesprochen.
3. Santería: Dieses Kapitel beschreibt die Santería als die verbreitetste afro-kubanische Religion, die Regla de Ocha. Es erläutert den synkretischen Charakter der Religion, die Verschmelzung afrikanischer Gottheiten (Orishas) mit katholischen Heiligen. Die Hierarchie der Götter, beginnend mit Olorún und Obatalá, wird erklärt. Das Kapitel beschreibt die drei Hauptrichtungen der Santería: Regla de Ocha, Regla Conga/Palo Monte/Mayombe und die Abakuá-Sekte. Es wird betont, dass Santería heute von Kubanern aller Herkunft praktiziert wird und dass die Orishas jeweils spezifische Fähigkeiten und Eigenschaften haben, die sich mit katholischen Heiligenfiguren verbinden.
3.1 Orishas: Dieser Abschnitt beschreibt detailliert die Orishas, die afrikanischen Gottheiten, die in der Santería verehrt werden. Er erklärt den Prozess der Synkretisierung, bei dem afrikanische Gottheiten mit katholischen Heiligenfiguren verschmolzen wurden, um die Verehrung unter den spanischen Kolonialherren zu ermöglichen. Es werden Beispiele wie Babalú Ayé (Heiliger Lazarus) und Changó (Heilige Barbara) genannt und die spezifischen Fähigkeiten und Eigenschaften der Orishas erläutert. Der Abschnitt betont, dass nicht die einzelnen Figuren (katholisch oder afrikanisch) verehrt werden, sondern das Zwillingskonstrukt aus beiden. Die hierarchische Struktur der Orishas, mit Obatalá an der Spitze, wird ebenfalls erklärt.
3.2 Heilung mit Hilfe der Orishas: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Heilpraktiken innerhalb der Santería. Es wird erklärt, dass die Heilungen in Zusammenarbeit mit den Orishas erfolgen und dass den Anhängern (Santeros) jeweils ein eigener Orisha zugeteilt ist. Um die Orishas um Heilung zu bitten, werden ihnen Opfergaben dargebracht, und es werden Schreine mit Holzpuppen der Orishas errichtet. Die Beziehung der Orishas zu bestimmten Naturphänomenen und Elementen wird hervorgehoben, und es wird angedeutet, dass die Heilung von der Zusammenarbeit mit den jeweils passenden Orishas abhängig ist.
Schlüsselwörter
Santería, Regla de Ocha, Orishas, Heilrituale, Synkretismus, Afro-kubanische Religion, katholische Kirche, Schutzgottheiten, Abakuá, Kuba, Heilmethoden, afrikanischer Aberglaube, iberischer Aberglaube, Espiritismo.
Häufig gestellte Fragen: Überblick über die kubanische Religion Santería
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text bietet einen umfassenden Überblick über die kubanische Religion Santería. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen. Der Fokus liegt auf den Heilritualen und -methoden der Santería, ihrer historischen Entwicklung und dem synkretischen Charakter des Glaubens, der afrikanische und katholische Elemente vereint.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Die wichtigsten Themen sind die historische Entwicklung der Santería, die Rolle der Orishas (afrikanische Gottheiten) in Heilritualen, die verschiedenen Richtungen innerhalb der Santería (inkl. Abakuá-Sekte), der Synkretismus von afrikanischen und katholischen Elementen, und Vergleiche mit anderen Glaubensvorstellungen und Aberglauben (afrikanisch und iberisch).
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in ihnen?
Der Text gliedert sich in drei Hauptkapitel: Kapitel 1 (Einleitung) stellt die Santería vor und kündigt den Inhalt an. Kapitel 2 (Kurzer historischer Überblick) skizziert die Geschichte Kubas und ihren Einfluss auf die Entwicklung der Santería. Kapitel 3 (Santería) beschreibt die Religion im Detail, inklusive der Orishas, ihrer Verehrung und ihrer Rolle in Heilprozessen. Kapitel 3 ist weiter unterteilt in 3.1 (Orishas: detaillierte Beschreibung der Gottheiten und ihrer Synkretisierung mit katholischen Heiligen) und 3.2 (Heilung mit Hilfe der Orishas: Erklärung der Heilpraktiken).
Wer sind die Orishas und welche Rolle spielen sie?
Die Orishas sind die afrikanischen Gottheiten, die in der Santería verehrt werden. Sie sind mit katholischen Heiligen synkretisiert und spielen eine zentrale Rolle in den Heilritualen. Jeder Orisha hat spezifische Fähigkeiten und Eigenschaften, und Santeros (Anhänger) erhalten einen eigenen Orisha zugeteilt. Die Orishas werden um Heilung gebeten, indem ihnen Opfergaben dargebracht werden und Schreine errichtet werden.
Wie funktionieren die Heilrituale in der Santería?
Die Heilung in der Santería erfolgt in Zusammenarbeit mit den Orishas. Santeros wenden sich an die passenden Orishas, bringen Opfergaben dar und nutzen Schreine mit Holzpuppen der Orishas. Die Beziehung der Orishas zu Naturphänomenen und Elementen spielt dabei eine wichtige Rolle.
Welche Bedeutung hat der Synkretismus in der Santería?
Der Synkretismus ist ein zentrales Merkmal der Santería. Er beschreibt die Verschmelzung afrikanischer Gottheiten (Orishas) mit katholischen Heiligen. Dieser Prozess ermöglichte die Fortführung afrikanischer Glaubensvorstellungen unter der spanischen Kolonialherrschaft. Es werden nicht die einzelnen Figuren (katholisch oder afrikanisch) verehrt, sondern das Zwillingskonstrukt aus beiden.
Welche weiteren Glaubensrichtungen werden erwähnt?
Neben der Regla de Ocha werden die Regla Conga/Palo Monte/Mayombe und die Abakuá-Sekte als weitere Richtungen innerhalb des Santería-Glaubens erwähnt. Der Text zieht auch Vergleiche zu afrikanischem und iberischem Aberglauben und erwähnt den Espiritismo.
Für wen ist dieser Text geeignet?
Dieser Text ist für alle geeignet, die sich für die kubanische Religion Santería, ihre Geschichte, ihre Rituale und ihre Bedeutung für die kubanische Kultur interessieren. Der akademische Ansatz und die strukturierte Darstellung machen ihn besonders für wissenschaftliche Arbeiten und Studien geeignet.
- Arbeit zitieren
- M.A. Oliver Kneip (Autor:in), 2004, Die kubanische Volksreligion Santería und ihre Heilrituale, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155089