Die offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im ländlichen Raum ist etwas ganz anderes als in der Stadt. So ist die Infrastruktur im ländlichen Raum selten optimal. Die Arbeitsplätze sind rar, die Jugend zieht es in die Städte. Andererseits gehört der starke gesellschaftliche Zusammenhalt zu den besonderen Stärken ländlicher Gegenden. Die Anonymität städtischen Nebeneinanderherlebens ist hier kein Problem. Man kennt sich untereinander und spricht miteinander. Das gibt emotionalen und sozialen Rückhalt und bestärkt die Menschen, Verantwortung zu übernehmen.
Die wichtigste Form einer organisierten Freizeitbeschäftigung sind für Kinder und Jugendliche Vereine und Sportliche Aktivitäten. Vereine und Verbände haben im Alltag der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen einen sehr hohen Stellen-wert. Sie tragen ein hohes Maß zur Integration ins Dorf bei und liefern wesentliche Bausteine zur Entwicklung einer lokalen Identität. Die jugendkulturelle Praxis orientiert sich einer historischen Brauchtumspflege, wodurch die traditionellen geschlechtsbezogene Rollenbilder von Männlichkeit und Weiblichkeit verfestigt sind. Dagegen bringen Mädchen und junge Frauen auf Grund einer starken Bildungs- und Berufsorientierung das Geschlechtergefüge in ländlichen Regionen durch ihre Abwanderung in ein Ungleichgewicht.
Die Angebote für die Kinder- und Jugenderholung wurde nach dem ressourcenorientierten Ansatz der sozialpädagogischen Arbeit umgesetzt. Die Bedürfnislagen der Kinder und Jugendlichen in Oster-weddingen und Altenweddingen sind grundsätzlich verschieden. Die Kinder im Alter von 7-12 Jahren in Osterweddingen wachsen in einem sozial starken Umfeld auf, zudem die Mitglieder in verschiedenen Vereinen sind und das Familienleben mit ihnen gestaltet wird. Gegenüber in Altenweddingen wachsen die Kinder im Alter (6-13.Jahren) in sozial schwachen Familien auf. Meist sind sie auf sich selbst gestellt, neigen jetzt schon zu Aggressivität und Kommunikationsstörungen. Bei den Jugendlichen in Altenweddingen sind ähnlich Verhaltensauffälligkeiten zu beobachten. Hier sind gehören Gewaltausbrüche, Schulprobleme und übermäßiger Alkoholkonsum zum Alltag. Die Zukunftsaussichten beschreiben sie im Gegensatz zu den Osterweddingen Jugendlichen eher negativ.
Ostdeutsche ländliche Regionen stellen zunehmend ein Betätigungsfeld für rechts orientierte Jugendliche bzw. Gruppierungen dar. Die Szene ist jedoch weitgehend unsichtbar und schwer zu klassifizieren.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Arbeitsplatzanalyse
2.1 Trägerdarstellung
2.2 Strukturdaten und soziale Infrastruktur im ländlichen Raum
3. Gesetzliche Grundlagen
4. Rahmenbedingungen
4.1 Aufgaben und Ziele
4.2 Projektarbeit
4.3 Angebote
4.4 Evaluation
5. Klientenkreis
5.1 Analyse der Kinder und Jugendlichen
5.2 Soziale Unterschiede in zwei Ortschaften (A) und (B)
6. Kinder- und Jugendeinrichtung
6.1 Jugendtreff
7. Aufgaben/Ziele der Praxisstelle
7.1 Ziel
7.2 Arbeitsweise und sozialpädagogische Angebote
7.2.1 Clubrat
7.2.2 Offene Türbereich
7.2.3 Arbeit in Projekten
7.2.4 Einzelfallhilfe
7.2.5 Methodischer Ansatz
8. Eigener Tätigkeitsbereich als Praktikantin
8.1 Eigenreflektion
9. Exkurs Projekt: Kinderbildungstage
9.1 Zielstellung
9.2 Zielgruppe
9.3 Durchführung
9.4 Reflektion
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- Annett Lohmann (Author), 2008, Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im ländlichen Raum - Ausarbeitung zum 20-wöchigen Praxissemester, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154885
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