Diese Arbeit widmet sich dem Thema, inwieweit die Nationalsozialisten im August 1939 den Nichtangriffspakt mit der UdSSR rechtfertigten, obwohl die Sowjetunion in den Jahren zuvor häufig Gegenstand der NS-Propaganda war. Hierzu werden exemplarisch mehrere Zeitungsberichte im Völkischen Beobachter genauer untersucht und analysiert.
Die Arbeit ist in drei Abschnitte aufgeteilt. Zuerst soll für den Kontext der Forschung der nationalsozialistische Umgang mit der Sowjetunion vor 1939 beschrieben werden, wobei ein besonderer Fokus auf Hitlers „Mein Kampf“ und die Beziehungen nach der Machtergreifung 1933 gelegt werden soll, um im späteren Verlauf der Arbeit mögliche Diskrepanzen zwischen NS-Ideologie und der Berichterstattung zum Nichtangriffspakt aufzudecken. Danach erfolgt, wie schon nach den oben beschriebenen Kriterien, eine Untersuchung des Völkischen Beobachters im Zeitraum des 21. bis zum 25. August 1939. Zusätzlich werden offizielle Anweisungen an die Presse miteinbezogen. Abschließend soll in einem Fazit die Frage geklärt werden, welche mediale Strategien die Nationalsozialisten zur Rechtfertigung nutzten und welche von Florins Thesen in Bezug auf die Reaktion der deutschen Presse wirklich zutrifft. Diese Forschungsfrage ist auch deshalb so relevant, weil Hitler selbst in der Propaganda die Aufgabe sah, „ein ganzes Volk in ihren Wirkungskreis zu ziehen“.5 Wie versuchten die Nationalsozialisten also eine Woche vor Kriegsbeginn, den Pakt mit dem ideologischen Feind zu rechtfertigen, um nicht an Glaubwürdigkeit zu verlieren?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Verhältnis des Nationalsozialismus zur UdSSR vor 1939.
- 2.1 „Mein Kampf“ und die NSDAP in der Weimarer Republik.
- 2.2. Das deutsch-sowjetische Verhältnis ab 1933.
- 3. Der Nichtangriffspakt und die Berichterstattung des Völkischen Beobachters im August 1939.
- 4. Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie die nationalsozialistische Propaganda den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt von 1939 rechtfertigte, obwohl die Sowjetunion jahrelang als ideologischer Feind dargestellt wurde. Die Analyse konzentriert sich auf die Berichterstattung des „Völkischen Beobachters“ im August 1939, um die medialen Strategien der Nationalsozialisten zu ergründen.
- Der Wandel des nationalsozialistischen Umgangs mit der UdSSR vor 1939.
- Die Rolle von Hitlers „Mein Kampf“ in der anti-sowjetischen Propaganda.
- Analyse der Berichterstattung des „Völkischen Beobachters“ zum Nichtangriffspakt.
- Vergleich der Berichterstattung mit den von Moritz Florin beschriebenen möglichen Reaktionen der deutschen Presse.
- Die Bedeutung der Propaganda zur Aufrechterhaltung der Glaubwürdigkeit des Regimes.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Rechtfertigung des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes in der nationalsozialistischen Propaganda. Sie beschreibt den scheinbaren Widerspruch zwischen der langjährigen Anfeindung der Sowjetunion und dem plötzlichen Bündnis. Die Arbeit fokussiert sich auf die Analyse der Berichterstattung des „Völkischen Beobachters“ und bezieht sich auf die Forschungsarbeit von Moritz Florin zu den möglichen Reaktionen der deutschen Presse auf den Pakt. Die Methodik und der Aufbau der Arbeit werden kurz erläutert.
2. Das Verhältnis des Nationalsozialismus zur UdSSR vor 1939: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des nationalsozialistischen Verhältnisses zur UdSSR vor dem Nichtangriffspakt. Es analysiert Hitlers antisemitische und antikommunistische Ideologie, wie sie in „Mein Kampf“ zum Ausdruck kommt, und zeigt die Verknüpfung des Kommunismus mit dem Judentum und der damit verbundenen Ablehnung der Sowjetunion. Der Kapitel beschreibt Hitlers frühen Engagement in der Politik und den Aufstieg der NSDAP. Es wird dargelegt, wie die NSDAP die Sowjetunion als Bedrohung wahrnahm und diese Sichtweise in ihrer Propaganda vermittelte.
Schlüsselwörter
Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt, Nationalsozialismus, Propaganda, Völkischer Beobachter, „Mein Kampf“, Antisemitismus, Antikommunismus, UdSSR, Medienanalyse, Moritz Florin.
Häufig gestellte Fragen
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Die Analyse untersucht die Rechtfertigung des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakts von 1939 durch die nationalsozialistische Propaganda, insbesondere im Hinblick auf die vorherige Darstellung der Sowjetunion als ideologischen Feind. Der Fokus liegt auf der Berichterstattung des "Völkischen Beobachters" im August 1939.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Wandel des nationalsozialistischen Umgangs mit der UdSSR, die Rolle von Hitlers "Mein Kampf" in der anti-sowjetischen Propaganda, die Analyse der Berichterstattung des "Völkischen Beobachters" zum Nichtangriffspakt, einen Vergleich mit den von Moritz Florin beschriebenen möglichen Reaktionen der deutschen Presse und die Bedeutung der Propaganda für die Glaubwürdigkeit des Regimes.
Was wird in der Einleitung erläutert?
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Rechtfertigung des Nichtangriffspakts in der NS-Propaganda vor, beschreibt den Widerspruch zur vorherigen Feindseligkeit und fokussiert sich auf die Analyse des "Völkischen Beobachters" unter Bezugnahme auf Moritz Florins Forschung. Die Methodik und der Aufbau der Arbeit werden kurz erläutert.
Was wird im Kapitel zum Verhältnis des Nationalsozialismus zur UdSSR vor 1939 behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Verhältnisses vor dem Pakt. Es analysiert Hitlers Ideologie in "Mein Kampf", die Verknüpfung von Kommunismus und Judentum sowie die Wahrnehmung der Sowjetunion als Bedrohung durch die NSDAP.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Analyse?
Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt, Nationalsozialismus, Propaganda, Völkischer Beobachter, "Mein Kampf", Antisemitismus, Antikommunismus, UdSSR, Medienanalyse, Moritz Florin.
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- M. Mildenberger (Author), 2024, Der Deutsch-Sowjetische Nichtangriffspakt 1939, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1547319