In Zeiten immer knapper werdender Rohstoffe und der damit verbundenen hohen Volatilität auf commodity-Märkten, versuchen Unternehmen sich vor möglichen Preisrisiken abzusichern, indem sie Warentermingeschäfte eingehen. Die Absiche-rung erfolgt so, dass neben einer bestehenden oder antizipierten Position (Grundge-schäft) eine entgegengesetzte offene Position (Sicherungsinstrument bzw. -geschäft) eingegangen wird.1 Durch die gegenläufigen Wertänderungen der jeweiligen Positio-nen sollen sich so cash flow-Änderungen bzw. Änderungen des fair value, die durch Marktpreisrisiken entstehen, annähernd ausgleichen.2 Dieser wirtschaftlichen Per-spektive wird, bilanziell gesehen, durch die speziellen hedge accounting Regelungen in IAS 39 Rechnung getragen. Aufgrund des so genannten „mixed model approach“ sehen die allgemeinen Ansatz- und Bewertungsvorschriften grundsätzlich eine unter-schiedliche Bewertung für das Grund- und Sicherungsgeschäft vor, so dass es zu einer verzerrten Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage kommt.3 In-konsistenzen entstehen, wenn Grundgeschäfte erfolgsneutral oder zu Anschaffungs-kosten (AK) bewertet werden oder als schwebende bzw. antizipierte Geschäfte bi-lanzunwirksam sind.4 Die speziellen Bilanzierungsregelungen des IAS 39 für die Abbildung von Sicherungsbeziehungen führen dazu, dass die Bilanz der ökonomisch adäquaten Situation entspricht.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Problemstellung
- 2. Grundlagen von Commodity-Sicherungsbeziehungen
- 3. Vorschriften nach IAS 39 bei der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen
- 3.1. Anforderungen an das Sicherungsinstrument
- 3.2. Own Use Exemption
- 3.3. Anforderungen an das Grundgeschäft
- 3.4. Hedge Accounting Methoden
- 3.5. Effektivität einer Sicherungsbeziehung
- 3.6. Designation und Dokumentation
- 4. Praxisbeispiele zur Anwendung des hedge accounting nach IAS 39
- 4.1. Preisliche Absicherung von Rohstoffvorräten durch ein fair value hedge
- 4.2. Absicherung eines geplanten Rohstoffkaufs durch ein cash flow hedge
- 5. Kritische Würdigung
- 6. Thesenförmige Zusammenfassung
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Bilanzierung von Commodity-Sicherungsbeziehungen nach IFRS. Sie analysiert die relevanten Vorschriften des IAS 39 und untersucht, wie Unternehmen Preisrisiken auf Commodity-Märkten durch den Einsatz von Sicherungsinstrumenten managen können. Die Arbeit widmet sich insbesondere der Frage, wie diese Sicherungsbeziehungen im Rahmen der Bilanzierung adäquat dargestellt werden.
- Bewertung von Commodity-Sicherungsbeziehungen nach IAS 39
- Anforderungen an Sicherungsinstrumente und Grundgeschäfte
- Hedge Accounting Methoden und ihre Anwendung in der Praxis
- Effektivitätsanalyse von Sicherungsbeziehungen
- Kritische Würdigung der IAS 39-Vorschriften
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Commodity-Sicherungsbeziehungen ein und erläutert die Problemstellung im Kontext der Bilanzierung. Kapitel 2 befasst sich mit den grundlegenden Prinzipien der Commodity-Sicherungsbeziehungen. Kapitel 3 analysiert die Vorschriften des IAS 39 im Detail und geht auf die Anforderungen an das Sicherungsinstrument und das Grundgeschäft sowie auf die verschiedenen Hedge Accounting Methoden ein. Kapitel 4 präsentiert zwei Praxisbeispiele zur Anwendung des Hedge Accounting nach IAS 39. Die Arbeit endet mit einer kritischen Würdigung der IAS 39-Vorschriften und einer thesenförmigen Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse.
Schlüsselwörter
Commodity-Sicherungsbeziehungen, IAS 39, Hedge Accounting, Derivative Finanzinstrumente, Fair Value Hedge, Cash Flow Hedge, Effektivitätsanalyse, Bilanzierung.
- Quote paper
- Lut Balci (Author), 2009, Die Bilanzierung von Commodity-Sicherungsbeziehungen nach IFRS, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154673