[...] Es stellt sich also die Frage, warum dieses System gescheitert ist. Die junge Republik hatte
mit vielen Lasten der Vergangenheit zu kämpfen, beispielsweise mit dem Versailler Vertrag und
dem darin enthaltenen Kriegsschuldartikel. Vor allem aber standen die alten Eliten und Militärs der
jungen Demokratie teils skeptisch teils aber auch ablehnend gegenüber. Zudem hatte die Republik
immer wieder mit Angriffen auf das System von links, aber in besonderem Maß von rechts zu
kämpfen. Das Jahr 1932 war dann das vorentscheidende für den weiteren, so fatalen Verlauf der
deutschen Geschichte.1 Es symbolisiert die Erosion der ohnehin in der Bevölkerung wenig
verankerten Demokratie, die einher ging mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus. Diese anfangs
kleine auf München beschränkte rechtsradikale, antisemitische Bewegung hatte es unter der
Führung Adolf Hitlers innerhalb weniger Jahre geschafft durch Wahlen aber auch durch den
zunehmenden Straßenterror der SA immer stärker zu werden und an Einfluss zu gewinnen. In den
Wahlen im Juli 1932 wurde die NSDAP sogar stärkste Partei, verfehlte aber die absolute Mehrheit
und war so auf einen Partner angewiesen. Reichspräsident Hindenburg lehnte es trotz des immensen
Stimmenzuwachses der NSDAP im August 1932 entschieden ab, Hitler zum Reichskanzler zu
machen, so wie er es gefordert hatte.
Diese Unterredung am 13. August 1932 stellt die schlimmste Niederlage für Hitler nach seinem
gescheiterten Putschversuch 1923 dar. In dieser Hausarbeit soll gezeigt werden, wie die
Unterredung zwischen Hindenburg und Hitler verlief. Zunächst sollen aber die Geschehnisse des
Jahres 1932, das Kabinett von Papen, die Juliwahlen sowie die Vorgespräche vor dem 13. August,
betrachtet werden, weil sich nur im Zusammenhang mit diesen Ereignisse die Attitüde Hitlers, der
Verlauf der Gespräche und letztendlich die Erosion der Demokratie von Weimar erklären lässt. Im
Anschluss wird der 13. August diskutiert werden. Besonders wichtig sind hier die unmittelbaren
Folgen dieses, zumindest für die NSDAP, Desasters. Deshalb werden im vierten Kapitel die
Konsequenzen des 13. August beschrieben werden. Um den Rahmen allerdings nicht zu sprengen,
sollen nur die öffentliche Schmach durch das Kommuniqué sowie die innerparteilichen Konflikte
zwischen Hitler und Gregor Strasser im Mittelpunkt stehen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- AUF DEM WEG ZUM 13. AUGUST 1932.
- DAS JAHR 1932 BIS ZU DEN WAHLEN IM JULI
- DIE JULIWAHL 1932
- VORGESPRÄCHE...
- DER 13. AUGUST 1932
- DIE FOLGEN DER UNTERREDUNG VOM 13. AUGUST 1932.....
- SCHLUSSBETRACHTUNG.............
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit der Unterredung zwischen Reichspräsident Hindenburg und Adolf Hitler am 13. August 1932. Im Fokus steht die Analyse dieser Unterredung im Kontext der politischen Entwicklungen im Jahr 1932, die zum Aufstieg des Nationalsozialismus führten. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Hintergründe und den Verlauf der Gespräche sowie die unmittelbaren Folgen dieses für die NSDAP entscheidenden Ereignisses aufzuzeigen.
- Die politische und wirtschaftliche Krise der Weimarer Republik im Jahr 1932
- Die Juliwahl 1932 und der Aufstieg der NSDAP
- Die Vorgespräche zwischen Hindenburg und Hitler im August 1932
- Die Unterredung vom 13. August 1932
- Die unmittelbaren Folgen des 13. August für die NSDAP
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die historische Bedeutung der Weimarer Republik und stellt die Herausforderungen dar, denen sie im Kontext des Ersten Weltkriegs und der Weltwirtschaftskrise gegenüberstand. Im Vordergrund steht die Frage nach den Ursachen des Scheiterns der jungen Demokratie. Der Fokus liegt dabei auf dem Aufstieg des Nationalsozialismus und der Unterredung vom 13. August 1932 als Wendepunkt in der deutschen Geschichte.
Das zweite Kapitel analysiert die politische Situation im Jahr 1932, beginnend mit der Verschärfung der Weltwirtschaftskrise und der Zuspitzung des politischen Klimas durch die anstehende Neuwahl des Reichspräsidenten. Die Arbeit beleuchtet den Wahlsieg Hindenburgs und die Entlassung des Reichskanzlers Heinrich Brüning sowie die Bildung des Kabinetts von Papen.
Im dritten Kapitel wird die Unterredung vom 13. August 1932 thematisiert. Es wird untersucht, wie sich Hitlers Attitüde und der Verlauf der Gespräche im Kontext der zuvor beschriebenen Ereignisse erklären lassen.
Schlüsselwörter
Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Adolf Hitler, Paul von Hindenburg, Weltwirtschaftskrise, Juliwahl 1932, Unterredung vom 13. August 1932, politische Krise, Demokratie, Erosion, Aufstieg, Folgen, Konsequenzen
- Quote paper
- Elisa Mätzig (Author), 2009, Der 13. August 1932, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154282