Zum Streitpunkt:
Es soll eine rein formallogische, analytische, mit Hilfe der Mathematik betriebene, Wissenschaftsmethode gefunden werden. Sie soll zu einem axiomatischen System analytisch wahrer Sätze führen, die ausschließlich auf Grund empirischer Untersuchungen gewonnen werden. Doch schon hier, am Anfang, scheiden sich die Geister. Denn wenn auf Erfahrung aufgebaute Wissenschaft betrieben werden soll, dann muß man gewisse Sätze, die der Empirie nahestehen, isolieren können. Es geht also um das Problem der sogenannten Protokollsätze, oder, allgemeiner formuliert, um das Problem der Wahrheitstheorien, d.h. um die Form der Übereinstimmung von Empirie und Theorie.
Mögliche Varianten der Wahrheitstheorien:
• Man kann diese als Tatsachenwahrheit oder Korrespondenztheorie bestimmen, wobei das Abbild und die Tatsache sich entsprechen, dieser Auffassung sind Moritz Schlick und Rudolf Carnap.
• Andererseits gibt es Wahrheit vielleicht nur als Richtigkeit innerhalb eines bestimmten Systems, in dem die verschiedenen Teile in Relation und Bestimmung zueinander stehen, d.h. als Satzwahrheit bzw. Kohärenztheorie, so sieht es der Wiener Otto Neurath und Karl Popper.
Inhaltsverzeichnis
- Zur Vorgeschichte
- Zum Streitpunkt
- Mögliche Varianten der Wahrheitstheorien
- Zunächst eine Übersicht über den Text Otto Neuraths: „Protokollsätze“
- Rudolf Carnap: „Über Protokollsätze“
- Die erste Sprachform. Protokollsätze außerhalb der Systemsprache:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz von Rudolf Carnap befasst sich mit der Protokollsatzdebatte zwischen ihm und Otto Neurath, die im Kontext des Wiener Kreises und seiner wissenschaftlichen Weltauffassung entstand. Carnap analysiert Neuraths Kritik an seinem Ansatz, Protokollsätze als Ausgangspunkt einer wissenschaftlichen Sprache zu verwenden und präsentiert seine eigenen Argumente für eine alternative Methode.
- Das Problem der Protokollsätze und Wahrheitstheorien
- Die Rolle der empirischen Forschung in der Wissenschaftsmethode
- Die Bedeutung von Sprache und Symbolen für die wissenschaftliche Erkenntnis
- Die verschiedenen Ansätze zur Konstruktion einer wissenschaftlichen Sprache
- Die Kritik an metaphysischen Elementen in der Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Zur Vorgeschichte
Dieser Abschnitt führt in den historischen Kontext des Wiener Kreises und seiner Mitglieder, die sich mit der Entwicklung einer neuen, empirisch fundierten wissenschaftlichen Sprache auseinandersetzten. Er beleuchtet die Einflüsse von Ernst Mach und Ludwig Boltzmann sowie die Rolle der modernen Logik und der „Principia Mathematica“ von Whitehead und Russel.
Zum Streitpunkt
Hier wird die Protokollsatzdebatte als zentrales Problem der Erkenntnistheorie vorgestellt. Es geht um die Frage, wie wissenschaftliche Erkenntnisse aus empirischen Beobachtungen gewonnen werden können und welche Rolle Protokollsätze dabei spielen. Zwei verschiedene Ansätze, die Tatsachenwahrheit und die Satzwahrheit, werden gegenübergestellt.
Zunächst eine Übersicht über den Text Otto Neuraths: „Protokollsätze“
Dieser Abschnitt fasst Neuraths Kritik an Carnaps Ansatz der Protokollsätze zusammen. Er argumentiert, dass es keine „sauberen“ Protokollsätze gibt, die als Ausgangspunkt der Wissenschaften dienen können und betont die Notwendigkeit, verschiedene Sprachformen zu berücksichtigen.
Rudolf Carnap: „Über Protokollsätze“
Carnap verteidigt seinen Ansatz der Protokollsätze und stellt ihn als eine Alternative zu Neuraths Methode dar. Er argumentiert, dass beide Ansätze Vor- und Nachteile haben und dass Neuraths Ansatz für die Weiterentwicklung der Wissenschaftslehre von entscheidender Bedeutung sein kann.
Schlüsselwörter
Die Protokollsatzdebatte, Wiener Kreis, logischer Empirismus, Physikalismus, wissenschaftliche Sprache, Wahrheitstheorien, Tatsachenwahrheit, Satzwahrheit, empirische Forschung, Metaphysik, Protokollsätze, Erlebnissprache, Verifikation, Einheitswissenschaft, Symbolsprache, moderne Logik, „Principia Mathematica“
- Quote paper
- Janus Zudnik (Author), 1996, Protokollsatzdebatte zwischen Otto Neurath und Rudolf Carnap, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154258
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