Hintergrund der vorliegenden Diplomarbeit ist die hohe Anzahl von Rettungsbootsunfällen während der Übungen in den vergangenen Jahren. Statistiken zeigen eindeutig, dass es vor allem vollständig geschlossene, seitlich aussetzbare Rettungsboote sind, die an Vorfällen beteiligt waren. Aus diesem Grund werden Aussetzvorrichtung und Rettungsboot in ihrem Aufbau und ihrer Funktionsweise im Hinblick auf die Schwachstellen näher erklärt. Unter Zuhilfenahme von Untersuchungen und eines aktuellen Beispiels werden verschiedene Unfallursachen erläutert.
Grundlegendes Problem ist die Konstruktion des Heißhakens und das Auslöseprinzip. Last, die auf die Heißhaken wirkt, wird an Bauteile weitergeleitet, die nicht dafür ausgelegt sind. Dies hat Fehlfunktionen bis hin zum Unfall zur Folge. Unzureichende War-tung und Instandhaltung, basierend auf einer mangelhaften Ausbildung, bilden die zweite Hauptunfallursache. Basierend auf diesen Gründen werden Maßnahmen zur Unfallverhütung beschrieben.
Ziel ist es, Wartung und Instandhaltung mit Hilfe von entsprechenden Richtlinien zu standardisieren. Arbeiten sollen ausschließlich von zertifizierten Fachkräften mit Hilfe von detaillierten Handbüchern des Herstellers durchgeführt werden. Diese Unterlagen sollten sich ständig auf dem Schiff befinden und dienen unter anderem auch der gründlichen Vorbereitung der Übungen durch den Offizier. Die Reederei hat eine Übung mit ihren Mitteln zu unterstützen und im Rahmen des Sicherheitsmanagement-Systems genaue Anweisungen zur Durchführung einer Rettungsbootsübung zu machen.
Heißhaken die über keine ausreichend hohe innewohnende Sicherungsstabilität verfügen, sollen mit Absturzsicherungen versehen werden, bis der Haken ersetzt werden kann. Zukünftig werden neue Modelle von Heißhaken auf den Markt kommen, die höheren Sicherheitsstandards genügen. Hersteller werden verpflichtet ihre Produkte nachzurüsten oder auszutauschen, wenn diese unsicher sind. Die Fehler- Möglichkeits- und Einflussanalyse bietet hier einen Ansatz zur Evaluierung der verschiedenen Typen. Die Ergebnisse der Beurteilungen sollen in eine internationale Datenbank eingespeist werden. Dies ist ein erster Schritt zu mehr Transparenz und Standardisierung des Auslösesystems. Einen Ausblick, wie ein Heißhaken zukünftig funktionieren kann, bietet das „Triple 5“ Modell. Dieser zeichnet sich durch eine hohe Sicherungsstabilität und Zuverlässigkeit aus.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- RECHTLICHE VORSCHRIFTEN.
- GRUNDSÄTZE
- Verfahren zur Gesetzgebung.
- Nationale Implementierung..
- Einhaltung internationaler Vorschriften............
- ANFORDERUNGEN FÜR GESCHLOSSENE RETTUNGSBOOTE..
- ANFORDERUNGEN FÜR AUSSETZ- UND EINHOLVORRICHTUNGEN..
- AUSSETZVORRICHTUNGEN
- DAVITANLAGEN
- DREHPUNKTDAVIT
- Bedienung eines Drehpunktdavits.
- Winde und Einwegkupplung..
- Entlastungsstander..
- Wiederaufnahmestander.
- ROLLBAHNDAVIT
- INSPEKTION DER DAVITANLAGE.
- Wöchentlich Inspektion.
- Monatlich Inspektion.
- Prüfung der Aussetzvorrichtung.
- Eingehende Überprüfung einer Davitanlage.
- GESCHLOSSENE RETTUNGSBOOTE
- AUFBAU
- Die Auslöseeinheit
- Der Heiẞhaken.
- Die zwei Auslöseverfahren..
- ,,Off-Load-Release\" Verfahren
- ,,On-Load-Release\" Verfahren
- ÜBUNG ZUM VERLASSEN DES SCHIFFES
- Vorbereitung
- Durchführung..
- INSPEKTION DES GESCHLOSSENEN RETTUNGSBOOTES.
- Wöchentliche Inspektion
- Monatliche Inspektion.......
- Prüfung der Auslösevorrichtung..
- Eingehende Überprüfung des Rettungsbootes.
- RETTUNGSBOOTSUNFÄLLE UND UNFALLURSACHEN.
- ALLGEMEIN.
- BEISPIELE FÜR RETTUNGSBOOTSUNFÄLLE
- MT,,OLIVER JACOB\"\
- Zusammenfassung des Unfallhergangs...\
- Unfallursachen.....
- Menschliches Versagen..
- Technische Ursachen.
- Wartung und Zertifizierung...\
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der hohen Anzahl von Rettungsbootsunfällen während der Übungen in den letzten Jahren. Die Arbeit analysiert die Schwachstellen von Aussetzvorrichtungen und Rettungsbooten und erläutert verschiedene Unfallursachen. Das Ziel ist die Entwicklung von Maßnahmen zur Unfallverhütung durch Standardisierung von Wartung und Instandhaltung, Verbesserung der Ausbildung und Einführung von technischen Sicherheitslösungen.
- Analyse von Rettungsbootsunfällen und deren Ursachen
- Bewertung von Aussetzvorrichtungen und Rettungsbooten im Hinblick auf Sicherheitsrisiken
- Entwicklung von Maßnahmen zur Unfallverhütung
- Standardisierung von Wartung und Instandhaltung
- Verbesserung der Ausbildung von Fachkräften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Hintergrund und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Anschließend werden die rechtlichen Vorschriften im Bereich der Schifffahrt und der Sicherheitsanforderungen an geschlossene Rettungsbooten und Aussetzvorrichtungen dargestellt. In den folgenden Kapiteln werden verschiedene Typen von Aussetzvorrichtungen, insbesondere Davitanlagen, und der Aufbau von geschlossenen Rettungsbooten detailliert beschrieben. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den verschiedenen Auslösemechanismen des Heißhakens und den möglichen Funktionsfehlern. Die Arbeit beleuchtet anhand von Beispielen verschiedene Unfallursachen, wie z. B. menschliches Versagen, technische Defekte und unzureichende Wartung. Schließlich werden Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit, wie Standardisierung der Wartung, Verbesserung der Ausbildung und Einführung von technischen Sicherheitslösungen vorgestellt. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Rettungsboot, Aussetzvorrichtung, Davitanlage, Heißhaken, Unfallverhütung, Wartung, Instandhaltung, Ausbildung, Sicherheitsmanagement, FMEA, Safelaunch Release Hook, Triple 5 Heißhaken
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- Diplom-Wirtschaftsingenieur für Seeverkehr Oliver Hank (Author), 2010, Unfallverhütung bei Aussetzvorrichtungen und Rettungsbooten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/154105