Wie und was behalten wir heute von den Ereignissen in der Welt um uns herum in Erinnerung, um es in (ferner) Zukunft einmal wiedergeben zu können? Denn sind wir nicht schließlich alle Zeitzeugen unserer Zeit? Auf dieser Fragestellung baut die Arbeit auf und rückt dabei insbesondere die Rolle der Medien in den Fokus: Denn sie sind es, die inzwischen zweifelsfrei unseren Alltag durchdringen und vielfach unsere Wahrnehmung von der zum großen Teil medial vermittelten Welt bestimmen: Als Kommunikationsmittel lassen sie uns so etwa weite Distanzen mühelos überbrücken und zum Beispiel per Telefon oder Internet Kontakt zu weit entfernt lebenden Bekannten in Krisenregionen aufnehmen. Als Informationsträger übermitteln sie uns in Bild und Ton Ereignisse wie die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York vom 11. September 2001, die ansonsten außer unserer Reichweite lägen – und speichern diese zudem dauerhaft in Zeitungsarchiven oder dem World Wide Web. Ausgehend von diesem Bezugsrahmen soll zunächst ein mitunter schon als „althergebracht“ bezeichneter Medientypus untersucht werden: Das Bild bzw. genauer: das Foto. Anhand von Susan Sontags Überlegungen zu den aus dem US-Militärgefängnis Abu Ghraib aufgetauchten Folterfotografien soll der spezielle Fall beleuchtet werden, in dem die „Bildermacher“ bzw. Dokumentare zugleich auch die Täter, d.h. Verursacher des Dargestellten, sind.
Anschließend werden beispielhaft zwei Dienste des so genannten Web 2.0 thematisiert, dessen grundlegendes Merkmal die Nutzerinteraktivität ist: Der Videoplattform YouTube, auf der eine unüberschaubare Vielzahl von Videos zum Irak-Krieg zu finden ist – und zwar – wie zu zeigen sein wird – mit Inhalten und von Urhebern, wie sie zum Teil gegensätzlicher nicht sein könnten; sowie dem Micro-Blogging-Dienst Twitter, welcher zwar auf Prinzipien mündlicher Kommunikation beruht, zugleich aber jeden Tweet auch dauerhaft im Netz speichert und zugänglich macht. Was dies gerade für das Eintreffen besonderer Ereignisse bedeutet, soll trotz des erst „jungen“ Alters des Dienstes abschließend angedeutet werden und den Weg für einen Ausblick in die Zukunft ebnen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Susan Sontag und die Folterfotos von Abu Ghraib
2.1 Das Leiden anderer betrachten.
2.2 Über die Signifikanz der Folterfotografien
2.3 Die Bilder verselbstständigen sich
3. Zeitzeugenschaft im Web
3.1 „Innenansichten“ des Irak-Kriegs auf YouTube
3.2 „Uploading dissonance“ – ausgewählte Beispiele
3.3 Die Augenzeugen „twittern“ in Echtzeit.
4. Zusammenfassung und Ausblick
Quellen- und Literaturverzeichnis
Anhang A: Abbildungen
- Arbeit zitieren
- Christian Undorf (Autor:in), 2010, Zeitzeugenschaft – im Hier und Jetzt? - Die Folterfotos von Abu Ghraib und der Krieg im Irak in der Wahrnehmung der Mediennutzer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153899
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