Der 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag ist seit 1. Juni 2009 in Kraft. Der Rundfunkstaatsvertrag regelt bundeseinheitlich das Rundfunkrecht, das den Bundesländern obliegt. In seinen Novellierungen wird medienjuristisch auf Entwicklungen – auf technischer oder juristischer Basis – reagiert.
Bestehende Regulierungen werden ergänzt oder neue geschaffen. Im Vorfeld der Unterzeichnung durch die Ministerpräsidenten am 22. Oktober 2008 wurde der Entwurf kontrovers diskutiert, verschiedene Interessensverbände versuchten, zu ihren Gunsten Einfluss zu nehmen. Kernthemen der Debatte waren die neu eingeführten oder novellierten Punkte zu distributiven Möglichkeiten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, also die Verbreitung ihrer Programm¬inhalte über digitale Zusatzkanäle und, vor allem, über das Internet.
Die Arbeit widmet sich in ihren Unterpunkten den folgend aufgeführten Themen:
- Das Rundfunksystem der Bundesrepublik Deutschland: Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, Rundfunkurteile, Entstehung und Zusammensetzung der ARD, Einführung des dualen Rundfunksystems
- Die Evolution eines neuen Mediums: Untersuchung des Web 2.0 unter Zuhilfenahme von Diffusionstheorien - Invention, Innovation, Diffusion
- Mediennutzung: Auswertung von Nutzungsdaten, Vergleich Altersschichten, alte und neue Medien
- Der Rundfunkstaatsvertrag: Geschichte des RfStV, konkrete Inhalte des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags und Diskussion
- Internetaktivitäten der Rundfunkveranstalter: Wie setzen öffentlich-rechtliche und private Rundfunkveranstalter die Möglichkeiten des Web 2.0 um, wie reagieren sie auf die 12. Novelle des RfStV?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Rundfunksystem der Bundesrepublik Deutschland
- Der Rundfunkbegriff
- Formen des Rundfunks
- Der Weg zum Dualen Rundfunksystem in Deutschland
- Installation öffentlich-rechtlicher Sender nach 1945 und Entwicklung der ARD
- Erstes Rundfunkurteil des Bundesverfassungsgerichts 1961
- ZDF-Staatsvertrag 1961 und Gründung des ZDF
- Zweites Rundfunkurteil des Bundesverfassungsgerichts 1971
- Drittes Rundfunkurteil des Bundesverfassungsgerichts 1981
- Viertes Rundfunkurteil des Bundesverfassungsgerichts 1986
- Weitere Rundfunkurteile
- Die Evolution eines neuen Mediums
- Diffusionstheorie
- Web 2.0
- Nutzung von Web 2.0-Diensten
- Veränderung der Akteursstruktur in den Medien durch das Web 2.0
- Mediennutzung
- Mediennutzungsdaten
- Internetnutzung
- Mediennutzung der Digital Natives
- Nutzung einzelner Onlineanwendungen
- Der Rundfunkstaatsvertrag
- Der Zwölfte Rundfunkänderungsstaatsvertrag und seine Genese
- Die Diskussion in der Entwurfsphase des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags
- Sendungsbezug der Telemedien
- Abrufdauer von Programminhalten
- Unterhaltung als Teil der Grundversorgung
- Abruf von Serien und Spielfilmen
- Presseähnliche Angebote
- Internetaktivitäten der Rundfunkveranstalter
- Fernsehen und Radio im Internet
- Angebote der privaten Rundfunkveranstalter
- Videoportale
- Abruf- und Streamingangebote
- Soziale Netzwerke
- Angebote der öffentlich-rechtlichen Rundfunkveranstalter
- Abruf- und Streamingangebote
- Multimediale Angebote
- Präsenz im Web 2.0
- Kooperationen zwischen Verlagen und öffentlich-rechtlichen Anstalten
- Einschränkungen der Internetverwertung durch Rechtefragen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Interessenkonflikt im dualen Rundfunksystem der Bundesrepublik Deutschland im Kontext des Entwurfs zum 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags. Ziel ist es, die verschiedenen Perspektiven und Interessenlagen der Akteure im Rundfunksystem, insbesondere der öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunkveranstalter, sowie der Verlage, im Zusammenhang mit der Digitalisierung des Rundfunks zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des dualen Rundfunksystems, die medienpolitische Debatte um den 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag und die neuen Herausforderungen, die sich durch den Einfluss des Web 2.0 und die veränderten Mediennutzungsgewohnheiten ergeben.
- Entwicklung des dualen Rundfunksystems in Deutschland
- Einfluss des Web 2.0 auf das Rundfunksystem
- Interessenkonflikt im Rundfunksystem im Zusammenhang mit dem 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag
- Digitalisierung des Rundfunks und die Veränderung der Mediennutzungsgewohnheiten
- Rechtliche Rahmenbedingungen für die Internetaktivitäten der Rundfunkveranstalter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext und die Relevanz des Themas "Interessenkonflikt im dualen Rundfunksystem" im Zusammenhang mit dem 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag darlegt. Anschließend wird das Rundfunksystem der Bundesrepublik Deutschland aus medienhistorischer und -politischer Sicht beleuchtet, wobei insbesondere die Entwicklung des dualen Rundfunksystems von der Installation öffentlich-rechtlicher Sender nach 1945 bis zum Erreichen des Internetzeitalters im Fokus steht. Hier werden auch die relevanten Rundfunkurteile des Bundesverfassungsgerichts im Detail behandelt. Im Anschluss wird die Evolution des neuen Mediums "Internet" anhand der Diffusionstheorie und des Web 2.0 erläutert, wobei auch die Veränderung der Akteursstruktur in den Medien durch das Web 2.0 thematisiert wird.
Danach erfolgt eine Analyse der Mediennutzung, wobei Daten zur Mediennutzung im Allgemeinen, zur Internetnutzung und zur Nutzung von Onlineanwendungen im Besonderen betrachtet werden. Dabei wird auch die Mediennutzung der Digital Natives, also der jüngeren Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist, berücksichtigt.
Im fünften Kapitel wird der 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag und seine Genese detailliert dargestellt. Die Diskussion in der Entwurfsphase des Staatsvertrags wird analysiert, wobei die Kernpunkte der Debatte wie Sendungsbezug der Telemedien, Abrufdauer von Programminhalten, Unterhaltung als Teil der Grundversorgung, Abruf von Serien und Spielfilmen und presseähnliche Angebote im Mittelpunkt stehen.
Das sechste Kapitel befasst sich mit den Internetaktivitäten der Rundfunkveranstalter, wobei die Angebote der privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunkveranstalter im Internet, insbesondere Videoportale, Abruf- und Streamingangebote, soziale Netzwerke und multimediale Angebote, im Detail beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Duales Rundfunksystem, Rundfunkänderungsstaatsvertrag, Interessenkonflikt, Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk, Privater Rundfunk, Digitalisierung, Web 2.0, Mediennutzung, Internetaktivitäten, Telemediendienste, Medienrecht, Medienpolitik.
- Quote paper
- Christian Ritter (Author), 2010, Interessenkonflikt im dualen Rundfunksystem angesichts des Entwurfs zum 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153634