In Organisationen sind Teams von großer Bedeutung, um zur Verbesserung von Effizienz und Leistungsfähigkeit der Organisation beizutragen. Zahlreiche empirische Erkenntnisse weisen darauf hin, dass die Bedeutung von Teams in der Unternehmenspraxis in den letzten Jahren stark zugenommen hat.
Teamarbeit gilt z.B. als ein wichtiger Erfolgsfaktor für Innovationsleistungen eines Unternehmens und sie ist trotzdem nicht unumstritten. Forschungsergebnisse eröffnen ein breites Feld an Chancen und Risiken, die Teamstrukturen mit sich
bringen können. Mögliche Erfolgsgaranten (Chancen) als auch Stolpersteine (Risiken) sollen in dieser Hausarbeit dargestellt werden.
Der Titel dieser Hausarbeit wurde bewusst provokant gewählt, da es bei Teameinführungen in Organisationen gerade innerhalb der Teamentwicklungsphasen zu einem kritischen, emotionalen und entscheidenden Lernentwicklungsprozess kommen kann, denn:
„…Teamorientierung ermöglicht Prozesse, die die bestehenden traditionellen Strukturen in Frage stellen und jahrzehntelange Gewohnheiten hinterfragen,um so Verbesserungen auf den unterschiedlichsten Ebenen einzuleiten.“
Mit der Entscheidung für Teamarbeit stoßen Organisationen eine Entwicklung an, die sich nicht mehr oder nur schwer wieder umkehren lässt. Etablierte Teams und Gruppen lassen sich nur noch schwer nach hierarchischen Vorstellungen steuern und somit verbleibt als einziges Führungsinstrument „Vereinbarung nach
Zielvorgaben“.
Grundsätzliches Ziel dieser Hausarbeit ist es, mit Hilfe empirischer Erkenntnisse und einschlägiger, wissenschaftlicher Literatur einige wichtige Einflussfaktoren für den Erfolg oder Misserfolg eines Teams herauszuarbeiten, um diese Erkenntnisse bei der praktischen Einführung von Teamarbeit auch berücksichtigen zu können.
Nachfolgende Fragen werden in dieser Hausarbeit beantwortet:
Was wird unter dem Begriff Team verstanden?
Kann der Begriff Team und Gruppe synonym verwendet werden?
Was ist Teamarbeit?
Welche konkreten Merkmale und Verhaltensweisen verbergen sich hinter der Begrifflichkeit Teamarbeit?
Unter welchen Voraussetzungen können Teams zum Erfolgsgaranten werden?
Welche Kriterien und welche empirischen Aussagen gibt es?
Welche Risiken birgt Teamarbeit?
Gibt es auch „sowohl als auch“ Kriterien, die den Erfolg von Teamarbeit beeinflussen?
Welchen entscheidenden Faktor für erfolgreiche Teamarbeit berücksichtigen Personalentwicklungsmaßnahmen "noch" nicht?
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Begriffsklärung
3 Einflussfaktoren Teamarbeit
3.1 Risikofaktoren
3.1.1 Einführungszeit
3.1.2 Groupthink
3.1.3 Groupshift
3.1.4 Motivationsverluste
3.1.4.1 Social Loafing
3.1.4.2 Free Rider
3.1.4.3 Sucker
3.1.5 Streit versus vorschnelle Einigung
3.1.6 Phasen der Teambildung
3.1.7 Gruppendauer
3.2 Erfolgsfaktoren
3.2.1 Lernen und Wandel
3.2.2 Kooperation
3.2.3 „Wir- Gefühl“
3.2.4 Goal Setting
3.2.5 Innovation
3.2.6 Autonomie
3.2.7 Führung
3.2.8 Synergie und Arbeitszufriedenheit
3.2.9 Intensive, kontroverse Diskussion
3.2.10 Motivationsförderliche Effekte
3.2.10.1 Social Facilitation (Soziale Förderung)
3.2.10.2 Social Compensation (Soziale Kompensation)
3.3 „Sowohl als auch“ Faktoren
4 Fazit und Schlussfolgerung
Literaturverzeichnis
Schriftliche Erklärung
1 Einleitung
In Organisationen sind Teams von großer Bedeutung, um zur Verbesserung von Effizienz und Leistungsfähigkeit der Organisation beizutragen. Zahlreiche empirische Erkenntnisse weisen darauf hin, dass die Bedeutung von Teams in der Unternehmenspraxis in den letzten Jahren stark zugenommen hat.1 Teamarbeit gilt z.B. als ein wichtiger Erfolgsfaktor für Innovationsleistungen eines Unternehmens2 und sie ist trotzdem nicht unumstritten. Forschungsergebnisse eröffnen ein breites Feld an Chancen und Risiken, die Teamstrukturen mit sich bringen können. Mögliche Erfolgsgaranten (Chancen) als auch Stolpersteine (Risiken) sollen in dieser Hausarbeit dargestellt werden. Der Titel dieser Hausarbeit wurde bewusst provokant gewählt, da es bei Teameinführungen in Organisationen gerade innerhalb der Teamentwicklungsphasen3 zu einem kritischen, emotionalen und entscheidenden Lernentwicklungsprozess kommen kann, denn:
„…Teamorientierung ermöglicht Prozesse, die die bestehenden traditionellen Strukturen in Frage stellen und jahrzehntelange Gewohnheiten hinterfragen, um so Verbesserungen auf den unterschiedlichsten Ebenen einzuleiten.“4
Mit der Entscheidung für Teamarbeit stoßen Organisationen eine Entwicklung an, die sich nicht mehr oder nur schwer wieder umkehren lässt. Etablierte Teams und Gruppen lassen sich nur noch schwer nach hierarchischen Vorstellungen steuern und somit verbleibt als einziges Führungsinstrument „Vereinbarung nach Zielvorgaben“.
Grundsätzliches Ziel dieser Hausarbeit ist es, mit Hilfe empirischer Erkenntnisse und einschlägiger, wissenschaftlicher Literatur einige wichtige Einflussfaktoren für den Erfolg oder Misserfolg eines Teams herauszuarbeiten, um diese Erkenntnisse bei der praktischen Einführung von Teamarbeit auch berücksichtigen zu können. In Anbetracht der 15 Seiten Begrenzung der Hausarbeit und der Vielfalt an wissenschaftlicher Literatur im Bereich Team wird kein Anspruch auf Vollständigkeit der Faktoren als auch deren Erläuterung erhoben.
Gliederungspunkt 2 dieser Arbeit erläutert die Begrifflichkeiten Team, Gruppe und Teamarbeit. Was wird unter dem Begriff Team verstanden? Kann der Begriff
Team und Gruppe synonym verwendet werden? Was ist Teamarbeit? Und welche konkreten Merkmale und Verhaltensweisen verbergen sich hinter der Begrifflichkeit Teamarbeit?
Gliederungspunkt 3 setzt sich mit den Chancen und Risiken von Teamarbeit auseinander. Unter welchen Voraussetzungen können Teams zum Erfolgsgaranten werden? Welche Kriterien und welche empirischen Aussagen gibt es? Welche Risiken birgt Teamarbeit? Gibt es auch „sowohl als auch“ Kriterien, die den Erfolg von Teamarbeit beeinflussen?
Gliederungspunkt 4 beinhaltet ein abschließendes Fazit und die individuelle Betrachtungsweise der Autorin in Bezug auf Teams, Teamfähigkeit und Integration des Teamgedankens in die Praxis.
2 Begriffsklärung
Eine Vielzahl an Erläuterungen verschiedener Autoren über den Begriff Team und Gruppe spiegelt auch die unterschiedlichen Ausprägungen (z.B. Teamtypen und Gruppenarten) in der praktischen Gestaltung der Team- und Gruppenarbeit innerhalb von Organisationen wider. Die Begriffe Gruppe und Team werden in der Praxis häufig synonym verwendet, während in der wissenschaftlichen Literatur der Organisationslehre Abgrenzungen und Unterscheidungen der Begrifflichkeiten vorkommen.5 Mit Team im Vergleich zur Gruppe werden positive Eigenschaften in Verbindung gebracht (z.B. eine stark ausgeprägte Zielbindung der Gruppenmitglieder, verstärkte Kooperation, verbessertes Arbeitsklima).6
Trotz der vielen, teilweise in Nuancen sich abgrenzenden Begriffserläuterungen wird davon ausgegangen, dass „jedes Team eine Gruppe, aber nicht jede Gruppe ein Team ist“7, Ergebnisse der Gruppenforschung sind deswegen in Bezug auf Verhaltensausprägungen auch auf Teams anwendbar.
Weinert beschreibt das Leistungsergebnis als den entscheidenden Unterschied zwischen Arbeitsgruppe und Arbeitsteam8, während andere Autoren Merkmale wie z.B. Kohäsion, Interdependenz, Aufgabenorganisation, Interaktion, Partizipation, Normen und Verantwortung etc. als Einflussgrößen für den Synergieeffekt der Teamarbeit angeben.9
Gaitanides und Stock definieren in Anlehnung an Hackman und Oldham ein Team als den „…Zusammenschluss von mehr als 2 Personen, die auf die gegenseitige Zusammenarbeit angewiesen sind und an der Erreichung eines gemeinsamen Ziels arbeiten.“10
Weinert versteht unter einem Team „…eine Gruppe, deren Mitglieder komple-mentäre Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzen, die sich einem gemeinsamen Zweck oder bestimmten Leistungszielen verpflichtet haben“.11
Eine weitaus umfassendere Beschreibung des Teambegriffs erfolgt durch Stürzl:
„Das Phänomen „Team“ bezeichnet als Arbeitsbegriff eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeitsformen, denen gemeinsam ist, dass ihnen ein kleingruppenorientiertes Organisationsdesign sowie ein gruppenorientierter Arbeitsstil zugrunde liegen. Ein Team in einer Organisation ist also eine kleine, funktionsgegliederte Arbeitsgruppe mit einer gemeinsamen Zielsetzung bzw. Aufgabe. Ihre interne Kommunikation ist intensiv und von offenen, wechselseitigen Beziehungen geprägt. Teams zeichnen sich darüber hinaus durch eine kooperative Arbeitsform, einen ausgeprägten Gemeinschaftsgeist („Wir- Gefühl“) und einen relativ starken Zusammenhalt aus. Teammitglieder verhalten sich wie Mannschaftsspieler oder wie ein Gespann, indem sie sich gegenseitig unterstützen.“12
Mit der Fülle an Begriffsdefinitionen über Team und Gruppe in der wissenschaftlichen Literatur entsteht ein eher konstruiertes Wissen als eine praktische Hilfestellung für Lernprozesse, die sowohl individuell, als auch kollektiv sind. In dieser Hausarbeit werden die Begriffe Gruppe und Team synonym verwendet, da das von Salas et al. beschriebene „Gruppen- Team- Kontinuum“ meines Erachtens nach erläutert, welchen Herausforderungen sich Organisationen und deren Personalentwicklung in der Praxis bei der Einführung, Umsetzung und Etablierung kollektiver Arbeitsstrukturen stellen müssen, ungeachtet dessen, ob diese Strukturen nun Team oder Gruppe genannt werden:
„At one extreme of the continuum fall highly structured, interdependent teams, and at the other extreme fall teams whose members interact minimally and perform individual tasks in a group context“13
Auch für die Begrifflichkeit der Teamarbeit gibt es eine Vielzahl an Erklärungs-versuchen. Abstrakt scheinen mir die Ansätze von Homans und McGrath, die Teamarbeit als Maß für die Qualität der Zusammenarbeit definieren, der Team-arbeit selbst aber eine mediierende Rolle zwischen den Variablen des Team-designs und den Ergebnissen der Teamarbeit zuweisen.14
Högl und Gemünden betrachten Teamarbeit ebenfalls als Maß für die Qualität der Zusammenarbeit und ziehen sechs Merkmale heran, um dieses Qualitäts-maß zu bestimmen: Kommunikation und Information, Aufgabenkoordination, Ausgewogenheit der Mitgliederbeiträge, gegenseitige Unterstützung, Arbeitsnormen und Kohäsion.15
Eine allgemeingültige Vereinbarung über Kriterien, die Teamarbeit messbar und empirische Studien innerhalb der Gruppen- und Teamforschung vergleichbar machen, scheint es trotz der Fülle an Literatur und wissenschaftlichem Studienmaterial nicht zu geben. Gemünden und Högl sprechen von einem deutlichen Bedarf an empirischer Forschung zum Themengebiet der Teamarbeit und beziehen sich dabei auf unterschiedliche Autoren.16
Trotz dieses „Mangels“ an vergleichbarem Forschungsbedarfes konnten wiederholt genannte, charakteristische Merkmale und Erkenntnisse aus Literatur und empirischem Studienmaterial herausgearbeitet werden, die zur Einschätzung der Qualität von Teamarbeit hilfreich sein können und zur Klärung der Fragestellung „Phänomen Team: Erfolgsfaktor oder Stolperstein?“ beitragen.
3 Einflussfaktoren Teamarbeit
Im Bereich der Team- und Gruppenforschung gibt es einige wissenschaftliche Erkenntnisse, die sich sowohl mit den Chancen als auch Risiken einer gruppen- bzw. teamorientierten Arbeitsform auseinander gesetzt haben. Dabei ist zu beachten, dass es sich bei Teamarbeit um ein komplexes Konstrukt handelt, dass durch viele Einflussfaktoren sowohl unterstützt als auch in seiner Leistungsfähigkeit geschwächt werden kann.
3.1 Risikofaktoren
Trotz der vielen Vorteile und Chancen, die für Team- und Gruppenarbeit in der Arbeitswelt sprechen, weisen gruppendynamische Forschungsergebnisse auch
auf negative Aspekte und Risiken dieser Arbeitsform hin.17 Nachfolgende Risikofaktoren können sich, wenn differenzierte Interventionen nicht bekannt sind, zu Stolpersteinen bei der Einführung von Team- und Gruppenarbeit entwickeln.
[...]
1 Vgl. Gaitanides M./Stock R. (2004), S.70
2 Vgl. Gemünden, H.G./Högl M. (1998), S.6
3 Vgl. Großer, M./ Zarembar, W. (2000), S. 87
4 Stürzl, W. (2001), S. 7
5 Vgl. Rosenstiel, Lutz von/Molt, Walter/ Rüttinger, Bruno (2005), S. 126
6 Ebd., S. 126
7 Guzzo, R.A. (1996), S. 9
8 Vgl. Weinert, Ansfried B. (2004), S. 440
9 Vgl. Gemünden, H.G./Högl M. (1998), S.9
10 Gaitanides M./Stock R. (2004), S.70
11 Weinert, Ansfried B. (2004), S. 439
12 Stürzl, W. (2001), S. 8
13 Salas et al. (1992), S. 4
14 Vgl. Högl M/ Gemünden, H.G. (1999), S.107
15 Ebd., S. 97
16 Vgl. Gemünden, H.G./Högl M. (1998), S.22
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