1 EINLEITUNG
1.1 PROBLEMSTELLUNG DES THEMAS
Im Zuge des Wandels von der Industrie- zur Informations- und Dienstleistungsgesellschaft hängt der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens, neben rein materiellen-, zunehmend von immateriellen Ressourcen ab. Dies zeigt sich darin, dass zukunftsorientierte Investoren in solche Unternehmen investieren, die informations- oder wissensintensiv sind. Der Wert eines Unternehmens wird also immer mehr durch Wissenskapital bestimmt. Ein Indiz dafür ist, dass sich Markt- und Buchwert von Kapitalgesellschaften kontinuierlich auseinanderentwickeln. Den Unterschiedsbetrag beider Werte stellen die sogenannten Intangible Assets dar. Dies sind grundsätzlich nicht bilanzierungsfähige, immaterielle Vermögenswerte, wie Marken, die originär im Unternehmen geschaffen wurden; Kunden- und Lieferantenbeziehungen und insbesondere das Humankapital.
Einer Aussage Stewart zufolge wird das Humankapital eines Unternehmens in Zukunft der einzige Produktionsfaktor sein, der in der Lage ist, weiterentwickelt zu werden und seinen Wert für das Unternehmen zu steigern. Es gilt somit als Werttreiber und erfüllt schon heute die wesentlichen Merkmale eines strategischen Wettbewerbsvorteils: komplex, nachhaltig, nicht substituierbar und von Wettbewerbern nicht oder nur langfristig zu imitieren.
Wenn das Humankapital also ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens ist, dann stellt sich die Frage nach geeigneten Methoden zu seiner Erfassung. Denn auf der einen Seite kann das Unternehmen nur das steuern, was es auch wirklich messen kann. Auf der anderen Seite ist die Bewertung von Humankapital auch für externe Anspruchsgruppen relevant. Zu ihnen zählen insbesondere die aktuellen und potenziellen Investoren eines Unternehmens. Sie sind zur fundierten Beurteilung zukünftiger Gewinn- und Renditemöglichkeiten auf ein umfassendes Human Value Reporting angewiesen.
Bis heute mangelt es jedoch an Bewertungsverfahren, die gleichzeitig fundiert und praxisgerecht sind. Zwar existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren, diese sind aber überwiegend nur mit hohem Aufwand einsetzbar, repräsentieren in der Regel nur einen Ausschnitt der personellen Einflussfaktoren oder sind auf einer abstrakten Ebene zusammengefasst, welche konkrete Rückschlüsse für das einzelne Unternehmen bzw. die einzelne personelle Gestaltungskomponente nicht mehr zulässt.
1.2 ZIELSETZUNG UND VORGEHENSWEISE
Die vorliegende Arbeit verfolgt daher folgende Haup
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung des Themas
- Zielsetzung und Vorgehensweise
- Definition und Abgrenzung
- Humankapital
- Begriffliche Abgrenzung
- Darstellung und Bewertung ausgewählter Ansätze zur Messung von Humankapital
- Marktkapitalisierungs-Ansätze
- Return on Assets basierte Bewertungsansätze
- Direct Intellectual Capital-Ansatz
- Scorecard-Ansätze
- Kombinierter Ansatz
- Beurteilung der Bewertungsansätze aus Sicht des stationären Einzelhandels
- Evaluationskriterien auf Basis branchentypischer Besonderheiten
- Evaluation der Bewertungsansätze
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Messung und Bewertung von Humankapital. Ziel ist es, einen Überblick über die wichtigsten Ansätze zur Humankapitalbewertung zu geben und deren praktische Relevanz am Beispiel des stationären Einzelhandels zu überprüfen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs Humankapital
- Darstellung und Bewertung verschiedener Ansätze zur Humankapitalmessung
- Evaluierung der Ansätze aus Sicht des stationären Einzelhandels
- Analyse der branchenspezifischen Besonderheiten
- Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problemstellung des Themas Humankapital in den Kontext des Wandels von der Industrie- zur Informations- und Dienstleistungsgesellschaft. Sie betont die zunehmende Bedeutung von immateriellen Ressourcen und insbesondere des Humankapitals für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen.
- Definition und Abgrenzung: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition des Begriffs Humankapital und grenzt ihn von anderen Begriffen wie intellektuelles Kapital und Human Resources ab. Es beleuchtet die Rolle des Humankapitals als Werttreiber und strategischen Wettbewerbsvorteil für Unternehmen.
- Darstellung und Bewertung ausgewählter Ansätze zur Messung von Humankapital: Dieses Kapitel stellt verschiedene Ansätze zur Messung von Humankapital vor, darunter Marktkapitalisierungs-Ansätze, Return on Assets basierte Bewertungsansätze, Direct Intellectual Capital-Ansätze, Scorecard-Ansätze und ein kombinierter Ansatz. Jeder Ansatz wird erläutert und kritisch bewertet.
- Beurteilung der Bewertungsansätze aus Sicht des stationären Einzelhandels: Dieses Kapitel fokussiert auf die praktische Relevanz der verschiedenen Ansätze zur Humankapitalbewertung im Kontext des stationären Einzelhandels. Es definiert branchenspezifische Evaluationskriterien und analysiert die Anwendbarkeit der Ansätze in diesem Bereich.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Schwerpunkte dieser Arbeit sind Humankapital, Humankapitalbewertung, immaterielle Ressourcen, strategischer Wettbewerbsvorteil, stationärer Einzelhandel, branchenspezifische Evaluationskriterien und die Analyse unterschiedlicher Bewertungsansätze.
- Quote paper
- Hannes Schmidt (Author), 2007, Human Capital Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153449