Die slawische Besiedlung Mitteleuropas umfassend quellenkritisch darzustellen, ist eine Aufgabe, die ohne weiteres eine Monographien-Reihe füllen könnte.
Eine vollständige Aufarbeitung der über 100jährigen Forschungstradition zwischen Panslawismus und deutsch-nationalem Chauvinismus, zwischen faschistischer Ideologie und intentioneller Revision derselben in der DDR-Altertumsforschung wäre dafür genauso dringend durchzuführen wie eine Aufarbeitung der zahlreichen archäologischen Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte.
Philologische und toponomastische Ansätze, insbesondere der Hydronomie, müssten genauso überprüft werden wie die oft zur absoluten Datierung frühgeschichtlicher Stätten herangezogenen Fundstücke. In einem engen Rahmen kann das nicht umfassend geschehen.
Im folgenden sollen deshalb zwei Modelle vorgestellt und kritisch diskutiert werden, die stellvertretend für die derzeitige deutsche Slawenforschung zum einen und jene der ehemaligen DDR zum anderen stehen.
Ausgehend von einer grundsätzlichen Einführung in die Quellenlage zur Besiedlung Mitteleuropas durch Slawen soll zunächst JOACHIM HERRMANNS Modell der slawischen Besiedlung vorgestellt werden.
Es wird in diesem Zusammenhang zu fragen sein, welche Methoden
und historischen wie archäologischen Argumente diesen Annahmen zu Grunde liegen.
Diese werden, so weit es möglich ist, in einem nächsten Schritt kritisch überprüft.
Daran schließt sich eine analoge Untersuchung am Modell SEBASTIAN BRATHERS an.
Durch diese Fallstudien soll auf die wesentlichen Probleme des Themas eingegangen werden – konkret sind das neben der relativen und absoluten Datierung der Einwanderung vor allem abstrahierende Modellvorstellungen zum Wesen der slawischen Ausbreitung sowie die äußerst strittigen Versuche, einzelne Elemente der materiellen Kultur ethnischen Gruppen zuzuweisen, beziehungsweise Ethnien durch solche zu benennen.
Was dadurch entstehen kann, ist eine exemplarische Abhandlung zu einem ausgewählten Problem der slawischen Besiedlung Mitteleuropas – gewissermaßen ein Stein im Mosaik.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Quellenlage.
2.1. Schriftquellen.
2.2. Archäologische Quellen.
2.3. Quellen der Sprach- und Naturwissenschaften.
3. Die slawische Besiedlung Mitteleuropas nach Joachim Herrmann.
3.1. Methoden und Konzepte.
3.2. Das Modell der Besiedlung.
3.3. Argumentation und Kritik.
4. Die slawische Besiedlung Mitteleuropas nach Sebastian Brather.
4.1. Methoden und Konzepte.
4.2. Das Modell der Besiedlung.
4.3. Argumentation und Kritik.
5. Fazit und Ausblick. Aufgaben zukünftiger Forschung.
6. Verzeichnisse.
6.1. Quellen- und Literaturverzeichnis.
6.2. Abbildungsverzeichnis.
7. Abbildungen
1. Einleitung
Die slawische Besiedlung Mitteleuropas umfassend quellenkritisch darzustellen, ist eine Aufgabe, die ohne weiteres eine Monographien-Reihe füllen könnte.
Eine vollständige Aufarbeitung der über 100jährigen Forschungstradition zwischen Panslawismus und deutsch-nationalem Chauvinismus, zwischen faschistischer Ideologie und intentioneller Revision derselben in der DDR-Altertumsforschung wäre dafür genauso dringend durchzuführen[1] wie eine Aufarbeitung der zahlreichen archäologischen Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte.[2]
Philologische und toponomastische Ansätze, insbesondere der Hydronomie, müssten genauso überprüft werden wie die oft zur absoluten Datierung frühgeschichtlicher Stätten herangezogenen Fundstücke.[3] In einem engen Rahmen kann das nicht geschehen.
Daraus ergeben sich von vornherein einige Schwierigkeiten, denen nur durch klare Fragestellungen und Einschränkungen begegnet werden kann.
Es ist im Rahmen dieser Abhandlung nicht möglich, die polnische, tschechische, ungarische oder slowakische Frühgeschichtsforschung zur slawischen Besiedlung Mitteleuropas weiter auszuführen, da eine schlüssige Darstellung der Besiedlung dieser Gebiete nicht gegeben werden kann, ohne wiederum auf die daran angrenzenden Gebiete Weissrusslands, der Ukraine, des Balkans und der Karpaten einzugehen.
Man stieße unausweichlich auf die Frage der Ethnogenese der historischen Slawen aus archäologischen Kulturen beziehungsweise Traditionskreisen und auf das Problem der ethnischen Interpretation materieller Hinterlassenschaften in einem weit ausuferndem Raum.[4]
Im folgenden sollen deshalb zwei Modelle vorgestellt und kritisch diskutiert werden, die stellvertretend für die derzeitige deutsche Slawenforschung zum einen und jene der ehemaligen DDR zum anderen stehen.
Die Darstellung beschränkt sich auf die früheste Phase der slawischen Besiedlung des heutigen Mittel- und Nordostdeutschlands. Dadurch wird Mitteleuropa hier in einem sehr engen Rahmen gefasst, wodurch das Thema übersichtlich bleibt und sich intensivere Vergleiche dieser direkt aufeinander Bezug nehmenden Theoreme durchführen lassen.
Aus chronologischen und didaktischen Erwägungen wird der DDR-Forschung, repräsentiert durch ihren Hauptmeinungsführer Joachim Herrmann, der Vorrang in der Darstellung zu geben sein.
Ausgehend von einer grundsätzlichen Einführung in die Quellenlage zur Besiedlung Mitteleuropas durch Slawen soll zunächst Herrmanns Modell der slawischen Besiedlung vorgestellt werden. Es wird in diesem Zusammenhang zu fragen sein, welche Methoden und historischen wie archäologischen Argumente diesen Annahmen zu Grunde liegen. Diese werden, so weit es möglich ist, in einem nächsten Schritt kritisch überprüft.[5] Daran schließt sich eine analoge Untersuchung am Modell Sebastian Brathers an.
Durch diese Fallstudien soll auf die wesentlichen Probleme des Themas eingegangen werden - konkret sind das neben der relativen und absoluten Datierung der Einwanderung vor allem abstrahierende Modellvorstellungen zum Wesen der slawischen Ausbreitung sowie die äußerst strittigen Versuche, einzelne Elemente der materiellen Kultur ethnischen Gruppen zuzuweisen, beziehungsweise Ethnien durch solche zu benennen.[6] Was dadurch entstehen kann, ist eine exemplarische Abhandlung zu einem ausgewählten Problem der slawischen Besiedlung Mitteleuropas - gewissermaßen ein Stein im Mosaik.
2. Quellenlage.
Die slawische Besiedlung Mitteleuropas, insbesondere die Frage, wann und wie sie erfolgte, beschäftigt Archäologen, Historiker und Philologen seit etlichen Jahrzehnten. Generell scheint es dabei schwierig, die Erkenntnisse dieser einzelnen Disziplinen in Übereinstimmung zu bringen und damit ein Modell vorzulegen, dass die Einwanderung slawischer Gruppen nach Mitteleuropa schlüssig erklärt.[7]
2.1. Schriftquellen.
Anhand der antiken schriftlichen Zeugnisse treten uns Slawen als solche erstmals in den Abhandlungen Prokops und Jordanes über die Gotenkriege beziehungsweise die Gotengeschichte entgegen.[8]
Wir erfahren so von den anfänglichen Raubzügen slawischer Verbände über den Balkan, den Peloponnes und durch die Ägäis und von deren Sesshaftwerden in diesen Gebieten. Prokops Schilderung des Herulerzuges nach Thule 510 und Theophylaktos Simokattes toposhafte Meldung aus dem Jahr 595 über kriegs- und eisenunkundige Slawen am westlichen Ende des äußeren Ozeans sind es, die Frühgeschichtsforschern Raum zur Spekulation über die Sitze und Ausbreitungen der Slawen lassen.[9] Aus Sicht des Historikers sind Slawen im heutigen Deutschland erstmals 631 fassbar, als Fredegar berichtete, dass Dervan, der dux der Sorben, sich Samo anschloss und somit das seit alters bestehenede Abhängigkeitsverhältnis zu den Franken aufkündigte.[10] Erst gegen Ende des 8. Jahrhunderts werden im Zusammenhang der Sachsenkriege Karls des Großen erstmals wieder slawische Verbände im heutigen Holstein und Mecklenburg genannt - die Obodriten und Wilzen - wobei die einen mit den Franken, die anderen mit den Sachsen verbündet waren und beide in alter Feindschaft zueinander stehen sollten.[11] Mutmaßlich um die Mitte des 9. Jahrhunderts, vielleicht aber auch erst um 900 berichtet der sogenannte Bayrische Geograph über die Völker nördlich der Donau und die Zahl ihrer civitates. Die Frühdatierung dieses Schriftstückes und die Diskussion über die Interpretation der civitates als 'Burgbezirke' führten zu der Annahme, man könne bereits um das Jahr 800 von voll ausgebildeten feudalen Strukturen ausgehen, deren Bezirkszentrum eine Burg war.[12]
Spätere Quellen des 11. und 12. Jahrhunderts, insbesondere Adams von Bremen, Thietmars von Merseburg und Helmolds von Bosau komplettieren unsere Vorstellungen von den Siedlungsgebieten slawischer Stämme auf heute deutschem Gebiet.
Neben diesen Annalen und Chroniken sind es Urkunden, oftmals auch Fälschnungen des hohen und späten Mittelalters, auf die sich unsere Kenntnisse stützen. Darüber hinaus existieren Quellen, die sehr unterschiedliche Bewertung erfahren haben und dadurch zu völlig unterschiedlichen Vorstellungen der slawischen Besiedlung Mitteleuropas geführt haben.[13]
Die historische Quellenlage ist also gelinde gesagt unbefriedigend und gibt keinerlei Informationen zur Einwanderung der Slawen in die Gebiete westlich der Oder. Sie sind schon da und den mittelalterlichen Schreibern scheint das selbstverständlich. Ethnografisches Interesse wird man ihnen nicht unterstellen können, berichten sie doch stets im Zusammenhang mit politischen Ereignissen, sei es nun die Aufständigkeit der Sorben östlich des fränkisches Machtbereiches oder die Parteinahme der Obodriten in Ostholstein und Westmecklenburg für die fränkische und jene der Wilzen für die sächsische Seite.
Es klafft so eine Lücke in den schriftlichen Überlieferungen zur Anwesenheit slawischer Gruppen in Mitteleuropa von der ersten zur zweiten Nennung von reichlich 150 Jahren. Auf historischem Wege wird man die Frage nach den Anfängen und Verläufen slawischer Besiedlung im heutigen Deutschland also nicht beantworten können.
Auch Adam von Bremen, obwohl er als gewissenhafter Kopist bekannt ist, interessierte sich nicht primär für die Slawen und ihre Herkunft oder den Zeitraum ihrer Ankunft, sondern beschränkte sich auf die Schilderung ihrer Siedlungsgefilde innerhalb seiner Hamburger Bistumsgeschichte.[14] Helmold von Bosaus Slawenchronik weist leider sehr viele Topoi auf. Generell werden auch hier wie schon beim Bayrischen Geographen die Angaben je weiter östlich, um so vager.
Spätere Quellen wie die Tschechen-Geschichte des Cosmas von Prag, die Polen-Geschichte des Gallus Anonymus, ferner die russische Nestorchronik, aber auch die Berichte jüdischer und arabischer Reisender wie Ibn Jakub über die slawischen Länder helfen wenig bei der Beantwortung der Frage nach den Anfängen der Besiedlung. Sie sagen diesbezüglich gar nichts. Slawische Selbstzeugnisse zur eigenen Frühzeit existieren nicht.[15] Eine Chronik slawischer Raubzüge und Niederlassungen wie sie für den Balkan von Prokop aufgezeichnet wurde, fehlt für Mitteleuropa.
Deshalb bedient sich die Geschichtswissenschaft einiger historischer Wahrscheinlichkeiten, die die Ausbreitung landbauender Gruppen nach Nordwesten begünstigt haben können.
Konkret sind das neben dem Niedergang des Thüringer Reiches 531[16], der Awarenzug an die Elbe 561/567[17], der Abzug der Langobarden aus Pannonien 568 und das damit verbundene Freiwerden der Mährischen Pforte sowie die Zerschlagung des bisher nicht sicher lokalisierten Warnenreiches duch die Franken 595.[18]
2.2. Archäologische Quellen.
Im hier interessierenden Gebiet gibt es als Indikatoren der frühesten Phase slawischer Besiedlung Grubenhäuser mit nahezu quadratischem Grundriss[19], handgemachte, vasenförmiger Keramik vom Prager Typ und Urnenbestattungen, in denen ebenfalls diese Ware verwendet worden ist.
Diese Prager Gruppe ist die erste mit den historischen Slawen zu verbindende archäologische Kultur und erstreckt sich von der Ukraine bis zum Mittelelbe-Saale-Gebiet.[20] Nördlich davon gibt es spärliche Befunde ebenerdiger Häuser mit nur noch eingetieften Hausteilen und tendenziell bauchigerer, ebenfalls handgemachter Keramik vom Typ Sukow-Szeligi und einem archäologisch nicht oder nur schwer nachweisbarem Bestattungsritus.[21] Gräberfelder dieser Zeit sind selten und beigabenarm oder -los. Siedlungen sind meist durch Gruben fassbar, bei denen Überschneidungen kaum vorkommen. Relativchronologische Aussagen über das Alter der Grubenverfüllungen sind so nur selten möglich.[22]
Datierende Fundstücke wie Fibeln oder Münzen sind zumindest für die Frühzeit spärlich und oft aus unsicheren Fundzusammenhängen, wenn sich nicht sogar völlig exzeptionell im mitteleuropäischen Raum stehen.[23]
Das Gros der materiellen Hinterlassenschaften bildet die Keramik. Neben den bereits erwähnten unverzierten handgefertigten Töpfen gibt es eine Reihe von nachgedrehten und gedrehten, deutlich besser gebrannten und verzierten Waren in den einzelnen Regionen Mittel- und Nordostdeutschlands, namentlich Feldberger, Tornower und Leipziger Keramik. Sie sind den Kammstrich- und Rippenschulterwaren mittelslawischer Zeit zuzuordnen und werden um das Jahr 1000 von den vollständig auf der schnell rotierenden Drehscheibe hergestellten spätslawischen Gurtfurchenwaren abgelöst.[24]
Neben den Keramiken gibt es eine Fülle von Burgwällen, deren Untersuchung wiederrum Keramik hervorbrachte. In diesem Zusammenhang ist die Datierung dieser Wälle über Jahrringdaten und die Keramik problematisch, da oftmals von Vorgängerbesiedlungen ausgegangen werden muss und eine sichere Zuordnung der Hölzer und Scherben zu den mitunter nur schwer trennbaren Schichten des Walles nicht immer zweifellos vorgenommen werden kann.[25]
Organisches Material ist nur in den seltensten Fällen erhalten, sodass Radiocarbondaten nur selten gewonnen werden können. Hinzugefügt werden muss, dass die bestehenden Daten, die in den 1960er bis 1980er Jahren gewonnen wurden, allesamt korrigiert worden sind. Sie datierten, ähnlich wie archäologische Datierungsansätze jener Jahrzehnte, zu alt, sodass heute vor allem der Dendrochronologie bei der absoluten Datierung der Vorrang gegeben wird.[26]
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich über die archäologische Datierung genauso wie über die Dendrodatierung Slawen in Mittel- und Norddeutschland nicht vor dem Jahr 700 fassen lassen.[27] Dies steht im Widerspruch zu den glaubwürdigen historischen Quellen, die belegen, dass 631 Sorben östlich der Franken lebten und die nahelegen, dass ab dem letzten Viertel des 6. Jahrhunderts Ansiedlungen ackerbautreibender Gruppen in größerem Maße möglich geworden waren. Ob in dieser letzgenannten Vorstellung vom Wesen der slawischen Besiedlung bereits ein Trugschluss liegt, wird zu erörtern sein.[28]
2.3. Quellen der Sprach- und Naturwissenschaften.
Landschafts- und vor allem Gewässernamen werden oftmals als Belege germanischslawischer Kontakte herangezogen, um so über die endende germanische Besiedlung ein Indiz für den Beginn der slawischen zu erhalten.
Für das gewässereiche Mecklenburg beispielsweise sind es im wesentlichen 16 Flussnamen, die alle slawisierte germanische Benennungen darstellen sollen.[29] Es ist aus quellenkritischer Sicht fraglich, ob die philologischen Methoden bei der Schließung der Lücken archäologisch-historischer Probleme weiterhelfen können.
Denn zum einen sind Gewässernamen das älteste europäische Namensgut überhaupt, zum anderen ergeben sich für die Rekonstruktion alter Sprachvariationen immer mehrere Optionen, so dass der Ursprung des Namens der Havel beispielsweise einmal als germanisch, ein anderesmal als slawisch interpretiert wird.[30]
Generell angemerkt werden soll, dass Philologen historische Vorstellungen besitzen und diese bewusst oder unbewusst in ihre philologischen Studien einfließen lassen, was das Ergebnis und die Objektivität verzerren kann.[31]
Außerdem ist die Glagolica des ausgehenden 9. Jahrhunderts die erste slawische Schriftsprache, alles was darüber hinaus, mitunter bis in die Bronzezeit, rekonstruiert wird, bleibt hypothetisch.
Es kann also bis hierhin festgehalten werden, dass es eine Diskrepanz zwischen den Aussagegehalten der einzelnen Quellengattungen gibt.
Während die historischen Quellen vor allem zeitgenössisch aktuelle, politische Ereignisse dokumentieren ohne auf Hintergründe bestehender Situationen einzugehen[32], geben die archäologischen Quellen Aufschluss über prozesshafte Entwicklungen: Siedlungsgeschichte, Ackerbau, Burgenbau, Handel etc.
Die bestehende Siedlung und der Burgwall sind dabei lediglich Ergebnisse von Prozessen, die zu ihrer Anlage führten. So geben selbst früheste Jahrringdaten nicht zwingend Auskunft über den Beginn slawischer Besiedlung, da bisher nicht geklärt werden konnte, wie diese verlief.[33]
Naturwissenschaftliche Daten können bei der Datierung helfen, werden jedoch oft zu unkritisch übernommen und sind nicht fehlerfrei. So weisen Radiaocarbondaten für das frühe Mittelalter enorme Zeitspannen auf, sind Holzproben oft nicht erhalten, verwertbar oder den Schichten zuordenbar und sind Pollenproben ihrerseits ohne verwertbare Radiocarbondaten nicht datierbar.[34]
Wie die Auswertung und Interpretation dieser Quellengattungen vorgenommen wurde, wird im folgenden am Einwanderungsmodell Joachim Herrmanns untersucht.
3. Die slawische Besiedlung Mitteleuropas nach Joachim Herrmann.
In über drei Jahrzehnten wissenschaftlicher Tätigkeit versuchte Herrmann in unzähligen kürzeren und längeren Studien ein Modell der slawischen Besiedlung Mitteleuropas zu entwickeln.
Verschiedenen Teilaspekten, etwa der Frage nach der Zuordenbarkeit bestimmter Gruppen der materiellen Kultur zu historisch bezeugten Verbänden, 'Ethnien', wurde dabei besondere Aufmerksamkeit zuteil und kennzeichnen seine methodische Herangehens- weise.[35]
Da der Grundtenor in all diesen Abhandlungen derselbe ist und Herrmann sein im folgenden vorgestelltes Modell zwar aktualisierte, jedoch nie revidierte, werden im Rahmen dieser Untersuchung lediglich seine prägnantesten Arbeiten Berücksichtigung finden.[36]
3.1. Methoden und Konzepte
Das hier vorgestellte Modell repräsentiert pointiert den Höhepunkt HERRMANN'schen Forschens. Die methodischen Ansätze dazu entwickelte er bereits in den 1960er Jahren. Grundsätzlich fanden alle zur Verfügung stehenden Quellen Eingang in die Bearbeitung. Die Schriftquellen wurden dabei unkritisch übernommen und nur in Frage gestellt, wo sie Herrmanns Annahmen entgegen liefen.[37]
Den Anachronismus, wesentlich jüngere Quellen auf Verhältnisse des 6. und 7. Jahrhunderts zu übertragen - so datiert Herrmann im folgenden - ignoriert er[38].
Archäologische Befunde werden kaum diskutiert, deren Datierung diktiert. Dendrochronologische, pollenanalytische oder philologische Erkenntnisse werden ohne Trennung zur Untermauerung seiner Thesen eingesetzt. Eine getrennte Analyse der verschiedenen Quellengattungen mit einer sich daran anschließenden Synthese ihrer Ergebnisse findet nicht statt.
Die dadurch komplexe und verwobene, Zirkelschlüsse riskierende, Argumentation ist im Detail nur schwer nachzuvollziehen.[39]
Methodisch liegt Herrmanns Modell die siedlungsarschäologische Methode O. Schlüters zu Grunde.[40]
Die Kartierung aller seinerzeit bekannten Fundkomplexe in ihrer zeitlichen Differenzierung bei Unterscheidung der verschiedenen Fundkategorien stellt den ersten Schritt Herrmanns dar.[41] Die Funde sind so auf bodenkundlich-geologischen Karten verortet. Es zeichnen sich dadurch Siedlungskonzentrationen und -brachen ab.
Im folgenden bemüht sich Herrmann um die Abgrenzung der zahlreichen Siedlungskammern beziehungsweise -gebiete, wobei dichte Grenzwälder angenommen werden. Stark naturräumlich gegliederte Gebiete seien demnach bevorzugte Siedlungsgbiete gewesen.[42]
Die herausgearbeiteten Siedlungskammern verbindet Herrmann anschließend mit den größtenteils ab dem ausgehenden 8. Jahrhundert schriftlich erwähnten Stämmen.[43] Die so lokalisierten Wilzen beispielsweise seien durch die in ihrem Siedlungsgebiet liegenden archäologischen Quellen charakterisierbar, diese seien ihnen eigen und unterschieden sie von anderen Stämmen.[44]
Nachdem so das archäologische Material räumlich und historisch verortet wurde, beginnt dessen eigentliche Untersuchung.[45] Herrmann bedient sich also im Wesentlichen eines historisch vorgefertigten Bildes. Dessen ist er sich bewusst, wenn er schreibt: „Die erschlossenen Siedlungskammern und Siedlungsgebiete sind mit dem Namen der überlieferten Stämme in Verbindung zu bringen. Die schriftlichen Quellen dazu sind durch mehrere Arbeiten verhältnismäßig gut aufbereitet. Ihnen kann hier im wesentlichen gefolgt werden...“.[46]
Konzeptionell vertritt Herrmann die Auffassung, archäologische Gruppen ethnisch und historisch identifizieren zu können.[47]
Gleichfalls seien die von ihm definierten 'sozialökonomischen Gebiete' nicht bloß wirtschaftlich, vor allem aber traditionell geprägt.[48] Ausprägungen der materiellen Kultur hätten somit identifizierbare Ursprünge und seien charakteristisch für bestimmte Ethnien.[49] Die Kombination diverser Einzelelemente, vorrangig handelt es sich um den Haus- und Befestigungsbau, die Keramikproduktion und die Bestattungssitten, seien archäologischer Niederschlag historischer Gruppen.[50]
Stämme und Stammesverbände der Einwanderungphase sind für Herrmann entsprechend der Annahme ihrer Identifizierbarkeit im Sachgut ethnisch homogene Gruppen.
Die Einwanderung dieser Gruppen muss man sich somit als zügige, vollständige Landnahme vorstellen. Herrmanns Modell folgend, erstreckte sie sich über höchstens 50 bis 100 Jahre und verlief in einigen großen Wellen.[51]
Aus Gründen einer nicht zu realisierenden Differenzierung subsumiert der Autor alt- und mittelslawisches Material unter 'altslawisch'.[52] Dass dadurch der mittelslawische Horizont abgeschafft wird und eine etwa vier Jahrhunderte dauernde Entwicklung in eine zeitliche Ebene projeziert wird - mit gravierenden Folgen für die Datierung und die Interpretation - wird noch kritisch zu bewerten sein.
3.2. Das Modell der Besiedlung.
Ausgehend von seinen methodischen Annahmen, gelangte Herrmann zu der Auffassung, slawische Stämme hätten das Gebiet des heutigen Mittel- und Ostdeutschlands in mehreren Wellen ab dem ausgehenden 6. Jahrhundert besiedelt.[53]
Zuerst sei dabei das Mittelelbe-Saale-Gebiet, aber auch die Region um Dresden zum Ende des 6. und zu Beginn des 7. Jahrhunderts erreicht worden. Die hier zu lokalisierenden
Stämme verbrannten ihre Toten und setzten diese in Urnen vom Prager Typ in flachen, häufig mit Steinen ausgekleideten Erdgruben bei. Sie lebten in kleinen, annährend quadratischen, eingetieften Grubenhäusern.
Die Verbreitung dieser Erscheinungen erstreckt sich vom Elbe-Saale-Gebiet als westlicher Peripherie über Böhmen und Mähren, die Slowakei und das untere Donaugebiet bis hin nach Wolhynien und zum Dnestr. Die Herkunft dieser Gruppen weist somit nach Südosten. Von wenigen exzeptionellen Fundstellen im Havelland abgesehen, finden sich derartige Eigenheiten in keiner anderen Region östlich und westlich von Oder und Neiße.[54] Die Einwanderung erfolgte also über Böhmen nach Norden in der 2. Hälfte des 6. oder zu Beginn des 7. Jahrhunderts, worauf diverse Funde und Befunde hinwiesen.[55] Herrmann revidierte später die in seiner Dissertation vorgebrachten Ansichten, diese Stämme mit den historisch erstmals für das Jahr 631 bezeugten Sorben[56] zu identifizieren, von denen in den Annales Einhardi zu 782 berichtet wird, dass sie die Gebiete zwischen Elbe und Saale besiedeln.[57]
Typisch sei für diese Gebiete seit dem 7. Jahrhundert die Verbreitung der Keramik vom Rüssener Typ als jüngster Phase der Leipziger Gruppe. Herrmann folgt hier unkritisch den diesbezüglichen Studien Hansjürgen Brachmanns, der die sorbischen Colodizi, Siusler und Daleminzer aus den schriftlichen Nennungen des 8. und 9. Jahrhunderts als Träger der Leipziger Gruppe indentifizieren zu können glaubte.[58]
Das Vorkommen von Rüssener Scherben zusammen mit denen des Prager Typs in der ältesten Siedlung von Dessau-Mosigkau und die technologischen wie stilistischen Anleihen im provinzialrömischen Milieu, lassen Herrmann den Einfluß des sogenannten Donautyps behaupten und den Rüssener Typ bereits in die 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts datieren.[59]
Weitere Parallelen zum Süden sieht Herrmann im Siedlungswesen und Befestigungsbau. So seien ebenerdige wie eingetiefte Grubenhäuser und die Anwendung der Steintrockenmauer-Schalenbauweise im Burgenbau typische donauländische Traditionen. Der Befestigungsbau begann ihm zufolge bereits im 7. Jahrhundert.[60]
Die Zuwanderung dieser Gruppen erfolgte aus diesen Gründen laut Herrmann aus dem Donauraum. Vor allem Serben, aber auch Kroaten und 'Bulgaren' seien an ihr beteiligt gewesen und stießen um 600 ins Mittelelbe-Saale-Gebiet vor, von wo aus sie sich kurze Zeit später auch nach Thüringen und Nordostbayern ausbreiteten.[61]
Aus den Gebieten östlich der Oder drangen seit der Mitte des 6. Jahrhunderts Siedler der Sukow-Szeligi-Gruppe nach Westen vor. Die Angehörigen dieser nach ihrer tendenziell bauchigeren, ebenfalls handgemachten Keramik benannten Gruppe, bauten ebenerdige, teilweise unterkellerte Häuser. Ihr Bestattungsritus ist archäologisch weitgehend unerforscht.
Im Havelland stießen die drei bisher erwähnten Einwanderergruppen nach Ansicht Herrmanns zusammen, weshalb sich in diesem Gebiet sowohl Keramik vom Prager, Rüssener und Sukower Typ finden lässt als auch die vermeintlichen Burgenbaucharakteristika der genannten nachweisbar sind.[62]
Für die branden- und mecklenburgischen Gebiete geht Herrmann von slawischgermanischen Kontakten aus und führt dafür die dendrochronologisch und pollenanalytisch untersuchte Siedlung und den Brunnen von Berlin-Marzahn, sowie einige Befunde Rügens und Ostholsteins an.[63]
Die Träger der Sukow-Szeligi-Gruppe bringt er nicht mit Stämmen in Verbindung, bezeichnet sie vielmehr als Substratschicht und räumt ihnen eine Rolle bei der Ausbildung der Obodriten und der Spree-Havel-Stämme ein.[64]
Die aus dem Jahr 595 stammende Mitteilung des Theophylaktos Simokattes über am westlichen Ende des Ozeans lebende Slawen, die weder Eisen noch Krieg zu kennen angaben, sind für Herrmann ein Indiz für die Anwesenheit der Träger der Sukower Gruppe zu dieser Zeit an der westlichen Ostsee.[65]
Nach der Einwanderungswelle des 6. Jahrhunderts stießen neue Siedlergruppen in die Gebiete zwischen Lausitz und Ostseeküste vor.
Zum einen sind dies die Träger der Tornower Gruppe, für Herrmann repräsentiert durch Drehscheibenware, großflächige, ebenerdige Häuser und kleine Niederungsburgwälle, die sich in den Lausitzen ansiedelten. Ihre Toten verbrannten und bestatteten sie in Urnen vom Tornower Typ. Vom Autor werden für diese Keramik Vorbilder im Karpaten- und Sudetenvorland angenommen, somit also völkerwanderungszeitliche Traditionen Schlesiens und Kleinpolens vorausgesetzt.[66] Die wesentlich später erwähnten Selpoli, Lusizer, Milzener und Dadosanen seien, folgt man ihm weiter, aus dem KarpatenSudetenvorland spätestens in der Mitte des 7. Jahrhunderts in die Lausitzen eingewandert.[67] Zum anderen wird diese zweite Einwanderungswelle von den Trägern der sogenannten Feldberger Gruppe geprägt. Diesen sei neben der scheibengedrehten, ebenfalls hochwertigen, teils aufwendig verzierten Keramik, das Anlegen von 'Höhenburgen' eigen.[68] Aufgrund von Parallelen in den Töpferwaren auch dieser Gruppe zum Karpatenvorland und zu Schlesien konstatiert Herrmann für sie dieselbe Herkunft wie für die 'Lausitzer Stämme'.[69]
Die Träger der Feldberger Gruppe hätten sich jedoch oderabwärts ausgebreitet und die erstmals Ende des 8. Jahrhunderts erwähnten wilzischen Stämme ausgebildet.[70] Ihre Hochwertige Einwanderer-Keramik, der Feldberger Typ, habe jedoch über die Stammesgrenzen hinaus Verbreitung gefunden.[71]
Herrmann datiert ihn in die erste Hälte des 7. Jahrhunderts, da Scherben in der so datierten, mittlerweile revidierten, ältesten Oldenburg gefunden worden waren.
Kurz ließen sich die bisherigen Ausführungen nach Herrmann wie folgt zusammenfassen[72]:
In der Mitte und der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderts wanderten die Träger des Prager Typs über das Elbtal aus Böhmen ein und breiteten sich etwa bis zur Magdeburger Börde, kleinere Gruppen bis ins Havelland aus. Aus derselben Richtung kamen wenig später die Träger der Leipziger Gruppe, gleichzusetzen mit den historischen sorbischen Kernstämmen, und besiedelten die Lössgebiete des Mittelelbe-Saale-Raumes. Teile von ihnen gelangten nach Thüringen und Oberfranken.
Zur gleichen Zeit kamen aus den Gebieten östlich der Oder, aus Großpolen oder Osteuropa allgemein, die Träger der Sukower Gruppe und siedelten sich in Mecklenburg, dem niederen Elbegebiet und Ostholstein, bis zum Fläming und dem Lausitzer Grenzwall im Süden, an.
Nachdem diese erste Welle slawischer Landnahme abgeschlossen war, drangen aus dem schlesisch-karpatischen Raum neue Gruppen nach Nordwesten vor. Dies sind die Lausitzer Stämme als Träger der Tornower Gruppe zum einen, die oderabwärts ziehenden Träger der Feldberger Gruppe, die Wilzen, zum anderen. Herrmann geht davon aus, dass letztgenannte den Obodriten die Verbindung zur einstigen Heimat abschnitten, woraus die in den fränkischen Reichsannalen für das Jahr 808 erst- und einmalig erwähnte alte Feindschaft zwischen Wilzen und Obodriten resultieren soll.[73]
Im Zuge dieser Einwanderungswellen größerer Gruppen enstanden Konflikte, die im 8. und 9. Jahrhundert im Zusammenhang mit der fränkischen Expansionspolitik überliefert worden sind. Herrmann zufolge sind es bereits die Spannungen zwischen einwandernden Siedlergruppen, die unmittelbar nach der Landnahme zum Burgenbau führten und die Herausbildung der späteren Stammesgruppen - Obodriten, Wilzen, Sorben, Lausitzer und Spree-Havel-Stämme - katalysierten.[74]
Kontakte zwischen den neuen slawischen Siedlern und germanischen Restbevölkerungen nimmt Herrmann durch bestimmte historische Gegebenheiten, dem Bestehen des Warnenreiches bis 595 beispielsweise, oder auch dem Bestehen des Thüringer Reiches bis 531 und dem langobardischen Siedeln in Mähren bis 526/27, als Tatsache an.[75]
[...]
[1] Nach Etablierung einer 'slawischen Archäologie' als wissenschaftlicher Disziplin und den sich daran im Zuge der Nationalbewegungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts anschließenden Jahrzehnten des Panslawismus, entbrannte ein Diskurs um die slawische Besiedlung Mitteleuropas. Ideologisch motivierte Studien, die den Slawen jegliche Kulturleistung aberkannten entstanden zu dieser Zeit. Nach dem Ende des NS-Regimes und der durch dieses indoktrinierten Frühgeschichtsforschung, wurde eine Neubewertung nötig. Die Studien Joachim Herrmanns sind in diesen Kontext zu setzen. Mittlerweile hat sich die Frühgeschichtsforschung auch von diesen Dogmen gelöst und setze sich im Wesentlichen eine durch die Naturwissenschaften gestützte Arbeitsweise durch; vgl. S. Brather, Archäologie der westlichen Slawen. Siedlung, Wirtschaft und Gesellschaft im früh- und hochmittelalterlichen Ostmitteleuropa. RGA, Ergbd. 30 (Berlin-New York 2001) 9-29.
[2] Die Forschungslage, insb. die Grabungsaufarbeitung ist in vielen Bereichen defizitär. Massenstatistische Verfahren zur Auswertung sind noch in Entwicklung.; vgl. Brather 2001 (Anm. 1) 35 ff.
[3] Vieles davon geschah in jüngster Zeit in Detailstudien und Übersichtswerken, bspw. bei F. Biermann und S. Brather; vgl. Literaturverzeichnis. - Interessant ist die verstärkte Beschäftigung mit der Bedeutung der Wasserwege bei der Siedlungsgenese, exemplarisch sei verwiesen auf: M. Grabowski, Zur slawischen Besiedlung in Wagrien und Polabien. In: F. Biermann/Th. Kersting (Hrsg.), Siedlung, Kommunikation und Wirtschaft im westslawischen Raum. Beitr. Sek. slaw. Frühgesch. 5. Dt. Arch.kongr. Frankfurt an der Oder, 4. bis 7. April 2005. Beitr. Ur- und Frühgesch. Mitteleuropa 46 (Langenweissbach 2007) 191-198.
[4] Dazu aktuell Brather 2001 (Anm. 1) 44 ff. - Vgl. M. Parczewski, Die Anfänge der frühslawischen Kultur in Polen (Wroclaw 1993), 119 ff.; Parczewski sieht den Ursprung der Slawen in der Kiewer Kultur. - Die Spektrenbreite zum Ursprung der Slawen reicht von den Kultunachfolgern der Kiewer Kultur aus archäologischer bis hin zu den Slawen als vorderasiatischem Halbnomaden-Volk aus vor allem philologischer Sicht; so bspw. H. Kunstmann, Die Slaven. Ihr Name, ihre Wanderung nach Europa und die Anfänge der russischen Geschichte in historisch-onomastischer Sicht (Stuttgart 1996) 67 ff. - zur Ethnogenese siehe Forschungsüberblick bei M. Parczewski, Stan dyskusij polskich archeologow nad etnogeneza Slowian. In: Archeologia o poczatkiach slowian (Krakow 2005) 503-512.
[5] Die hier angestrebte klare Gliederung wird sich vor allem bei der Untersuchung des HERRMANN'schen Modells nicht ohne weiters umsetzen lassen, da archäologische, historische und naturwissenschaftliche Befunde stark verwoben die Argumentation Herrmanns ausmachen.
[6] Vgl. J. Herrmann, Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Burgenbau der slawischen Stämme westlich der Oder. Zeitschr. Arch. 1, 1967, 206-258; J. Herrmann, Siedlung, Wirtschaft und gesellschaftliche Verhältnisse der slawischen Stämme zwischen Oder/Neiße und Elbe. Dt. Akad. Wiss. Berlin, Schr. Sektion Vor- u. Frühgesch. 23 (Berlin 1968). - Erinnert sei im Vorfeld an Herrmanns Identifikation der Wilzen mit den Erbauern der sogennanten mecklenburgischen Höhenburgen, auf denen Feldberger Keramik vorkommt, vgl. Herrmann 1968 (Anm. 6) 167 ff.
[7] Die Ausführungen sind oft zu einseitig wie bei Kunstmann 1996 (Anm. 4) oder zu verwoben wie bei Herrmann 1968 (Anm. 6). Auch klafft eine Datierungslücke zwischen archäologischem und historischem Befund von mindestens 70 Jahren, die in den Quellen selbst begründet ist. Siehe Ausfuhr. zu Brather.
[8] W. Martens (Übers.), Jordanis, Gotengeschichte. Nebst Auszügen aus seiner römischen Geschichte. Geschichtsschreiber dt. Vorzeit 5 (Leipzig 1913).; O. Veh (Hrsg.) Prokop, Gotenkriege (München 1966).; - Tacitus, germ. 46 nennt zwar die Venethi als östliche Nachbarn der Germanen, jedoch ist strittig, ob es sich dabei um die 'Wenden' handelt oder ob der Name die Bewohner der Region - zu Tacitus Zeiten also einer nicht-slawischen Bevölkerung - bezeichnet.; vgl. M. Fuhrmann (Hrsg.), Tacitus, Germania (Stuttgart 2000) 64 ff.
[9] Vgl. J. Herrmann (Hrsg.), Die Slawen in Deutschland. Geschichte und Kultur der slawischen Stämme westlich von Oder und Neiße vom 6. bis 12. Jahrhundert (Berlin 1985) 30.; Herrmann sieht in der Mitteilung des Theophylaktos ein Indiz für slawisches Siedeln an der südwestlichen Ostsse vor dem Jahr 600, vgl. Theophylaktos Simokattes, Oikumenike istoria VI, 2, 10.
[10] Fredegar IV, 68
[11] Annales regni Francorum a. 808.
[12] Mittlerweile werden diese civitates als Siedlungskammern aufgefasst; vgl. S. Brather, Zwischen „Fluchtburg“ und „Herrensitz“. Sozialgeschichtliche Interpretationen früh- und hochmittelalterlicher Burgwälle in Ostmitteleuropa. Arch. Baltica 6, 2006, 52; Brather 2001 (Anm. 1) 94 f.; S. Brather., Feldberger Keramik und frühe Slawen. Studien zur nordwestslawischen Keramik der Karolingerzeit.
Univ. forsch. Prähist. Arch. 34 (Bonn 1996) 21.
[13] Die Mitteilungen des Theophylaktos Simokattes wie auch der Reichsannalen für das Jahr 808 über die alte Feindschaft zwischen Wilzen und Obodriten haben sehr unterschiedliche Bewertungen erfahren; siehe Ausfürhrungen zu den Modellen Herrmanns und Brathers.
[14] RGA I, 56-57 s. v. Adam von Bremen (R. Buchner).
[15] Bei Cosmas von Prag wird 'Bohemus' zum Urvater der Tschechen stilisiert, obwohl der Name nichtslawischen Ursprungs ist. - früheste slawische Schriftlichkeit wenn auch nicht ethnohistorischen Inhalts liegt in der Glagolica, der slawischen Kirchensprache des ausgehenden 9. Jahrhunderts, vor.
[16] Herrmann 1985 (Anm. 9) 35 ff. - Unklar ist, was das konkret bedeutete in puncto Bevölkerungsdichte, Bevölkerungsmigration, Grenzsicherung etc.
[17] Ob damit eine Ansiedlung oder Landnahme einsetzte oder es sich lediglich um Heeresgefolgschaften handelte, die nach ihren Zügen wieder verschwanden, bleibt offen. Sicherlich wird man den Awaren eine Rolle bei der Expansion slawischer Kulturerscheinungen zugestehen müssen, jedoch begann diese bereits vorher und wurde, bspw. auf dem Balkan und dem Peloponnes, durch sehr viel Eigeninitiative charakterisiert. - anders: W. H. Fritze, Untersuchungen zur frühslawischen und frühfränkischen Geschichte bis ins 7. Jahrhundert (Frankfurt am Main 1994). Fritze sieht in der awarischen Dominanz die vorrangig treibende Kraft bei der slawischen Expansion.
[18] Vgl. J. Herrmann, Germanen und Slawen in Mitteleuropa. Zur Neugestaltung der ethnischen Verhältnisse zu Beginn des Mittelalters. Sitzungsber. Akad. Wissenschaften DDR 3/G, 1984, 17 ff.; vgl. Herrmann 1985 (Anm. 9) 34 f. - Unklar ist, inwiefern sich durch Reichsniedergänge die Siedlungsstrukturen änderten. Zwar sind gezielte An-, Ab- und Umsiedlungen durch die Franken bekannt, jedoch sind völlige Siedlungsbrachen m. E. in naturräumlichen Gunstlagen unwahrscheinlich.
[19] Siehe Abbildung 1.
[20] Siehe Abbildung 2.
[21] Die Unterteilung der handgemachten Keramiken ist ein Phänomen der deutschen (und polnischen) Slawenforschung, die zur Kleinräumigkeit tendiert. Generell ist die Unterscheidung zwischen Prager und Sukower Typ nicht zweifelsfrei möglich und wohl wenig sinnvoll, da es sich dabei neueren Untersuchungen folgend nicht um verschiedene Kulturerscheinungen, sondern vielmehr um eine typologische Entwickung in fließenden Übergängen handelt; vgl. F. Biermann, Slawische Besiedlung zwischen Elbe, Neiße und Lubsza. Archäologische Studien zum Siedlungswesen und zur Sachkultur des frühen und hohen Mittelalters. Univ.forsch. Prähist. Arch. 38 (Bonn 2000) 35 f.
[22] Brather 2001 (Anm. 1) 39 f.
[23] Siehe Argumentationen Herrmanns und Brathers zur Stützung ihrer Modelle. - Zu den Münzen siehe Brather 2001 (Anm. 1) 40 ff.
[24] Abriss zur Keramikforschung in Brather 1996 (Anm. 12) 5 ff.; Zur Keramikentwicklung siehe auch H.
A. Knorr, Die slawische Keramik zwischen Elbe und Oder. Einteilung und Zeitansetzung aufgrund der Münzgefäße, mit einem kurzen Abriss der frühmittelalterlichen Keramik (Leipzig 1937).; E. Schuldt, Die
slawische Keramik in Mecklenburg (Berlin 1956).; Ders., Slawische Töpferei in Mecklenburg (Schwerin 1964).
[25] Vgl. Brather 1996 (Anm. 12) 138.
[26] Siehe Abbildung 3 - Brather 2001 (Anm. 1) 33 ff..; vgl. J. Herrmann/K.-U. Heussner, Dendrochronologie, Archäologie und Frühgeschichte vom 6. bis 12. Jh. in den Gebieten zwischen Saale, Elbe und Oder. Ausgr. u. Funde 36, 1991, 255-290.
[27] Frühere Datierungen beruhen auf mittlerweile revidierten Zeitansätzen von Hakensporen, siehe Parczewski 1993 (Anm. 4) 84 ff.; desweiteren falschen Annahmen zum Prozess der Ansiedlung und unklaren Fundzusammenhängen; siehe dazu die Ausführungen zum und die Kritik am Modell Herrmanns.
[28] Sicherlich wird es zum Zuzug neuer Gruppen gekommen sein, doch wird es sich dabei um einen langsamen integrativen Prozess gehandelt haben und nicht um eine Landnahme Zigtausender. Migration ist also nur eine der Triebkräfte dieser Entwicklung, im gleichen Maße - in der älteren Forschung kaum berücksichtigt - sind aber auch Expansion der slawischen Kultur und Assimilationen zu nennen. Befunde vom Balkan machen die Annahme der slawischen Lebensweise durch die Einheimischen wahrscheinlich und lassen in Mitteleuropa Analogien zumindest vermuten.
[29] Siehe Abbildung 4 - Auch für Kontakte angeführt werden Pollendiagramme mit an sich nicht datierbaren Straten, die verschiedenen Störfaktoren unterliegen.; vgl. J. Schneeweiss, Die Rolle des Gewässersystems bei der slawischen Einwanderung am Beispiel des Werders bei Neubrandenburg. Ein Beitrag zur Kontinuitätsdiskussion. In: F. Biermann/Th. Kersting (Hrsg.), Siedlung, Kommunikation und Wirtschaft im westslawischen Raum. Beitr. Sek. slaw. Frühgesch. 5. Dt. Arch.kongr. Frankfurt an der Oder, 4. bis 7. April 2005. Beitr. Ur- und Frühgesch. Mitteleuropa 46 (Langenweissbach 2007) 19-28.
[30] Ebd.; vgl. J. Udolph, Die Stellung der Gewässernamen Polens innerhlab der alteuropäischen Hydronome (Heidelberg 1990) 276.; vgl. auch E. Eichler/G. Schlimpert, Die slawistische Namenforschung in der DDR, in: Zeitschr. Slawistik 34, 1989, 589.
[31] Es genügt nicht, wenn bspw. Kunstmann (Anm. 4) die slaw.-pers. Sprachbeziehungen untersucht und die Herkunftsgebiete der Slawen daraufhin in Vorderasien lokalisiert und dies mit hist. Topoi in Verbindung bringt, ohne die in viel stärkerem Maße slaw.-balt. und slaw.-germ. Beziehungen zu untersuchen.
[32] Die 'alte Feindschaft' zwischen Wilzen und Obodriten wird mit wesentlich höherer Wahrscheinlichkeit als Resultat der Bündnerschaft dieser 'Stämme' mit den Franken bzw. Sachsen zu bewerten und nicht Erbe einer konfliktträchtigen Einwanderung und des Streites um Siedlungsräume sein.; vgl. Brather 1996 (Anm. 12) 18.
[33] Generell herrschte im frühen Mittelalter eine hohe Mobilität, d.h. Siedlungen entstanden häufig für nur wenige Jahre, 'wanderten' oder fielen wüst. Wälder mussten erst gerodet, Felder und Äcker kultivierbar gemacht werden. Gänzlich verworfen werden muss der Gedanke, dass die überwiegend Ackerbau treibenden slawischen Gruppen zuerst Burgen errichteten! Dieses Verhalten ist für Eroberer (bspw. die Magyaren in Ungarn) beobachtbar, nicht aber für Siedler. Zudem muss Besitz erst akkumuliert werden, muss eine Macht erst entstehen und sich etablieren, bevor beides zu schützen obligatorisch werden kann.; vgl. H. Boockmann, Einführung in die Geschichte des Mittelalters (München 2001) 31 ff.
[34] Vgl. Brather 2001 (Anm. 12) 42 ff.; vgl. Schneeweiss 2007 (Anm. 29) 26 ff.
[35] So z. B. programmatisch nachvollziehbar für den Burgenbau in: Herrmann 1967 (Anm. 6) 206 ff.
[36] Herrmanns Modell fand Eingang in zahlreiche Geamtdarstellungen und bildete auch in seinen kürzeren Publikationen das axiomatische Fundament jeglicher Argumentation.; vgl. Herrmann 1984 (Anm. 18); vgl. Herrmann 1985 (Anm. 9). - Hier wird zur Darstellung des Modelles lediglich Herrmann 1985 (Anm. 9) angeführt, die Methodik und Argumente basieren auf Herrmann 1968 (Anm. 6) und entsprechenden Passagen ausgewählter Beiträge. Herrmanns komplettes publizistisches Oeuvre heranzuziehen ist nicht dienlich, denn entscheidende Revisionen außer in einigen Ansätzen der dendrochronologischen Datierung fanden nicht statt; vgl. J. Herrmann/ K.-U. Heussner, Dendrochronologie, Archäologie und Frühgeschichte vom 6. bis 12. Jh. in den Gebieten zwischen Saale, Elbe und Oder. Ausgr. u. Funde 36, 1991, 255-290.
[37] So übernimmt Herrmann unkritisch die Aussagen bei Theophylaktos Simokattes und der fränkischen Chronistik in Bezug auf die 'alte Feindschaft' der nordwestslaw. Stämme, zweifelt jedoch an den geografischen Kenntnissen Adams von Bremen, Helmolds von Bosau und des sogenannten Bayrischen Geografen, wenn sich deren Lokalisierungen nicht mit denen Herrmanns in Übereinstimmung bringen lassen.; siehe Herrmann 1968 (Anm. 6) 18 ff.
[38] Zwar verzichtet Herrmann 1985 (Anm. 9) auf die Proklamation einer ethnischen Konstanz der Gruppen, geht aber nachwievor von homogenen Einwandereverbänden aus und beharrt auf Grund seiner Frühdatierung auf einem sehr kurzen Zeitraum, in dem sich die Genese der überlieferten Stämme vollzogen habe.
[39] Erinnert sei an die problematische Frühdatierung der Feldberger und Tornower Keramik anhand unsicherere Analogien (den Hiatus ignorierend!), die ihn die Burgen früh datieren und somit einen Burgenbau kurz nach Einwanderung proklamieren lassen.; vgl. Herrmann 1968 (Anm. 6) 41 ff.
[40] Herrmann 1968 (Anm. 6) 9.; vgl. O. Schlüter, Die Siedlungsräume Mitteleuropas in frühgeschichtlicher Zeit (Hamburg 1952 ff).
[41] Herrmann 1968 (Anm. 6) 11.
[42] Herrmann 1968 (Anm. 6) 12.
[43] Vgl. Herrmann 1968 (Anm. 6) 17 ff.
[44] Herrmann 1968 (Anm. 6) 164 ff.; tabellarisch für die anderen Gruppen: ebd. 63 - Verbreitungskartierungen der herangezogenen Einzelelemente sprechen gegen ein stammesgebundenes Vorkommen dieser Einzelelemente; siehe Ausführungen zum Modell Brathers.
[45] Siehe Abbildungen 5a-d.
[46] Herrmann 1968 (Anm.6) 17.
[47] Herrmann 1968 (Anm.6) 7.
[48] Ebd.
[49] Siehe Abbildung 6a-b.
50Vgl. Übersicht bei Herrmann 1968 (Anm. 6) 63. - Siehe Abbildung 7.
[51] Siehe Abbildung 8.
[52] Herrmann 1968 (Anm. 6) 12.
[53] Vgl. Abbildung 8.
[54] Herrmann 1985 (Anm. 9) 21-24.
[55] Herrmann 1985 (Anm.9) 26.; Mehr dazu in der Kritik an diesem Modell.
[56] Fredegar IV, 68.
[57] Ann. Regni francorum a. 782. einhard, c.15.
[58] Herrmann 1985 (Anm. 9) 26.; vgl. H. Brachmann, Slawische Stämme an Elbe und Saale. Zu ihrer Geschichte und Kultur im 6.-10. Jahrhundert. - auf Grund archäologischer Quellen, Dt. Akad. Wiss. Berlin, Schr. Sektion Vor- u. Frühgesch. 32 (Berlin 1978) 249 f.
[59] Herrmann 1985 (Anm. 9) 26.; Bis heute meines Wissens nicht revidiert; m. E handelt es sich um mittelslawische Keramik des Mittelelb-Saale-Raumes mit Einflüßen aus dem mährischen Raum, datierbar spätes 8. Jh. und später.
[60] Herrmann 1985 (Anm. 9) 26; Dendrodaten zeigen, dass kein Burgenbau vor dem 8. Jh. anzunehmen ist.; vgl. Ausführungen zum Modell Brathers.
[61] Herrmann 1985 (Anm. 9) 27.
[62] Das Problem ist bekannt und soll hier nicht ausgeweitet werden. Die „Chrakteristika“ sind nachzulesen bei Herrmann 1968 (Anm. 6) 41-63.; Herrmann 1985 (Anm. 9) 27.
[63] Siehe Abbildung 9. - vgl. Herrmann 1984 (Anm. 18) Abb. 6. - Pollendiagramme sind an sich nicht datierbar, dazu braucht es verlässlichle Radiocarbondaten. Namenskundliche Erwägungnen, die Herrmann hier als archäologische Funde etikettiert (Herrmann 1985 (Anm. 9) Abb. 9) sind unzulässig. - zum Brunnenbefund von Marzahn: H. Seyer, Germanische und slawischen Brunnenfunde in der Siedlung von Berlin-Marzahn, In: Zeitschr. Arch. 14, 1980, 225-24.; Problematisch ist die nicht eindeutige Unterscheidbarkeit der einzelnen Schichten, sodass zwischen germanischer und slawischer Brunnenphase zwischen 15 und 400 Jahren liegen können.; Vgl. J. Henning, Germanen - Slawen - Deutsche. Neue Untersuchungen zum frühgschichtlichen Siedlungswesen östlich der Elbe. Prähist. Zeitschr. 66, 1991, 124.; vgl. Herrmann u. a. 1991 (Anm. 26) 276 f.
[64] Herrmann 1985 (Anm. 9) 27 ff.
[65] Herrmann 1985 (Anm. 9) 30.
[66] Siehe Abbildung 10a - Herrmann 1985 (Anm. 9) 30.
[67] Herrmann 1985 (Anm. 9) 31.
[68] Herrmann 1968 (Anm. 6) 164 ff.
[69] Siehe Abbildung 10b.
[70] Herrmann 1985 (Anm. 9) 31.
[71] Die Kartierung der Gesamtverbereitung zeigt, dass sich das von Herrmann als Siedlungsgebiet wilzischer Stämme apostrophierte Gebiet weder mit der Verbreitung des Feldberger Typs deckt, noch dass dieser in jenem Gebiet signifikant höher konzentriert ist als in anderen Regionen der südwestl. Ostseeküste. Feldberg scheint - wenn auch die Datierung Brathers bezweifelt werden darf - ein vor allem wirtschaftlicher Niederschlag materieller Kultur des Ostseeraums zu sein. Vgl. Brather 1996 (Anm. 12) 202 ff.
[72] Vgl. Abbildung 8.
[73] Herrmann 1985 (Anm. 9) 32.
[74] Ebd.
[75] Herrmann 1985 (Anm. 9) 33 f.; Herrmann 1984 (Anm. 18) 14 ff.; dagegen: Th. Kersting, Die Ausgrabungen auf der Autobahn-Rastanlage „Biegener Hellen“ bei Pillgram, Lkr. Oder-Spree: spätkaiser-/völkerwandemngszeitliche und frühslawische Besiedlung. Veröff. Brandenburg. Landesarchäologie 36/37, 2002/2003, 178 ff. - Auch Tacitus Hinweis auf die Venethi sowie Bedas Nennung der Rugini werden als Indizien übernommen, obwohl Tacitus im 1. Jh. schreibt bzw. nicht klar ist, ob zwischen den Rugini Bedas und den im 12 Jh. genannten Ranen ein Zusammenhang besteht bzw. wie diese sich selbst nannten. - weiterführend: W. A. Goffart, The narrators of barbarian history (A. D. 550-800). Jordanes, Gregory of Tours, Bede and Paul the Deacon (Princeton 1988).
- Quote paper
- Benjamin Nowak (Author), 2009, Kritik an historischen und archäologischen Quellen am Beispiel der slawischen Besiedlung Mitteleuropas, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153397
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