Mit dem Eintritt in die postpositivistische Phase hat auch die Sozialwissenschaft die Bedeutung der Zeichen und symbolischen Ordnungen anerkannt, die diese auf die sozialen Welt- und Wissensverhältnisse haben. Zwischen dem sozialen Gebrauch von Sprache bzw. anderen Symbolsystemen und der Erzeugung von Wissensordnungen besteht ein Zusammenhang. Die sprachvermittelte Wahr-nehmung bzw. Konstruktion von Wirklichkeit hat gesellschaftliche Bedeutung. Über symbolische Praktiken und Kommunikation wird soziale Kontrolle und Macht diskursiv vermittelt.
Hat die Sozialwissenschaft die Bedeutung der Linguistik in der Diskursanalyse erkannt, die die Linguistik selbst noch nicht erkannt hat?
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Zum Diskursbegriff
- III. Diskurs und Sozialwissenschaften
- III.1. Diskurs, Wissen und Macht
- III.2. Diskurs und soziale Rolle
- III.3. Zwei Beispiele
- IV. Diskursanalyse und Linguistik
- V. Soziologische Diskursanalyse
- V.1. Das Makro-Mikro-Makro-Modell der Soziologie
- V.2. Diskursive Formationen, Felder, Gemeinschaften
- V.3. Diskursive Eliten und Strategien
- VI. Linguistik als Werkzeugkasten?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Diskurses in den Sozialwissenschaften und der Linguistik. Der Text analysiert den Begriff "Diskurs" und seine Bedeutung für die Entstehung und Reproduktion von Wissen und Macht in sozialen Zusammenhängen. Dabei werden verschiedene Ansätze und Modelle der Diskursanalyse vorgestellt und kritisch beleuchtet, mit einem Fokus auf die Interdependenz von Individuum und Diskurs.
- Der Diskursbegriff und seine verschiedenen Wurzeln
- Die Rolle des Diskurses in der Entstehung und Reproduktion von Wissen und Macht
- Die Interdependenz von Individuum und Diskurs
- Kritik an soziologischen Diskursanalysen hinsichtlich ihrer sprachlichen Analyse
- Das Potenzial der interdisziplinären Zusammenarbeit von Sprach- und Sozialwissenschaften für die Diskursanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Relevanz der Diskursanalyse für die Sozialwissenschaften und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Bedeutung der Linguistik in diesem Kontext. Kapitel II erörtert den vielschichtigen Diskursbegriff und seine unterschiedlichen Bedeutungen in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Kapitel III fokussiert auf die Rolle des Diskurses in den Sozialwissenschaften, insbesondere auf die Zusammenhänge zwischen Diskurs, Wissen und Macht sowie die Interdependenz von Individuum und Diskurs.
Kapitel IV beschäftigt sich mit der Verbindung von Diskursanalyse und Linguistik, während Kapitel V soziologische Ansätze zur Diskursanalyse beleuchtet. Abschließend hinterfragt Kapitel VI die Rolle der Linguistik als Werkzeugkasten für die Diskursanalyse und plädiert für eine stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Sprach- und Sozialwissenschaften.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen und Konzepten der Diskursanalyse, wie z.B. Diskurs, Wissen, Macht, Individuum, soziologische Diskursanalyse, linguistische Diskursanalyse, interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie analysiert verschiedene Ansätze und Modelle der Diskursanalyse, wie z.B. den Ansatz von Michel Foucault, die Habermassche Diskurs-Theorie und die soziologische Diskursanalyse nach Siegfried Jäger.
- Arbeit zitieren
- Marion Lichti (Autor:in), 2007, Diskurs und Diskursanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153390