In Deutschland gibt es schon seit vielen Jahren den traditionellen Arbeitsschutz.
Dieser sieht den Schutz vor physischen, chemischen und biologischen Schäden vor.
Ziel ist die Vermeidung von Berufskrankheiten und Arbeitsunfällen. In der heutigen
Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft treten jedoch verstärkt andere Risiken auf,
wie z.B. soziale und physische Belastungen, Mobbing, Leistungsdruck und Burnout-Syndrom.
Seit einigen Jahren hat der Gesetzgeber deshalb auch Vorschriften und Gesetzte
erlassen, die die Prävention von Krankheiten stärker in den Vordergrund rücken.
Dies hat zur Folge, dass der Arbeitgeber nun auch für die Vermeidung arbeitsbedingter Erkrankungen verantwortlich ist.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Definitionen
2.1 Gesundheit
2.2 Gesundheitsmanagement
3 Notwendigkeit der Einführung eines Gesundheitsmanagements in Unternehmen
3.1 Ziele des Gesundheitsmanagements
3.2 Vorteile und Nachteile des Gesundheitsmanagements
3.2.1 Die Vorteile für die Mitarbeiter
3.2.2 Die Vorteile für den Unternehmer
3.2.3 Der Nachteil für den Unternehmer
4 Handlungsfelder im betrieblichen Gesundheitsmanagement
4.1 Drei-Säulen-Modell des betrieblichen Gesundheitsmanagements
5 Instrumente des Gesundheitsmanagements
6 Der Ablauf betrieblicher Gesundheitsmanagement
7 Arbeitsunfähigkeit nach Krankheitsarten
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Das Drei-Säulen-Modell des betrieblichen Gesundheitsmanagements
Abbildung 2: Schritte zum erfolgreichen Gesundheitsmanagement
Abbildung 3: Arbeitsunfähigkeit in Baden-Württemberg nach Krankheitsarten in 2008
1 Einleitung
In Deutschland gibt es schon seit vielen Jahren den traditionellen Arbeitsschutz. Dieser sieht den Schutz vor physischen, chemischen und biologischen Schäden vor. Ziel ist die Vermeidung von Berufskrankheiten und Arbeitsunfällen. In der heutigen Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft treten jedoch verstärkt andere Risiken auf, wie z.B. soziale und physische Belastungen, Mobbing, Leistungsdruck und Burnout- Syndrom.
Seit einigen Jahren hat der Gesetzgeber deshalb auch Vorschriften und Gesetzte erlassen, die die Prävention von Krankheiten stärker in den Vordergrund rücken.
Dies hat zur Folge, dass der Arbeitgeber nun auch für die Vermeidung arbeitsbedingter Erkrankungen verantwortlich ist.
2 Definitionen
2.1 Gesundheit
Der Begriff Gesundheit wurde bereits mehrfach definiert. Lange wurde behauptet, dass der Mensch, wenn er keine offensichtlichen körperlichen Krankheiten habe, gesund sei. Gesundheit ist aber nicht nur die Abwesenheit von Krankheit[1], denn es gibt verschiedene Formen von Gesundheit: die körperliche, die mentale, die emotionale, die spirituelle und die soziale Gesundheit[2]. Die World Health Organization (WHO) vertritt die aussagekräftigste Definition. Sie führte am 21. November 1986 die erste internationale Konferenz zur Gesundheitsförderung in Ottawa[3] und legte mit ihrer Begriffsauffassung einen Grundstein für das neue Gesundheitsempfinden.
Die Definition der WHO lautet: „Gesundheit, ist ein Zustand des umfassenden körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens” (WHO, 1986).
2.2 Gesundheitsmanagement
Diesen Begriff zu definieren, erweist sich als schwierig, da es sowohl für „Gesundheit“ als auch für „Management“ sehr viele Definitionen gibt und das Wort Gesundheitsmanagement oft synonym mit betrieblicher Gesundheitsförderung benutzt wird. „Management“ bedeutet soviel wie planen, organisieren, führen, steuern und kontrollieren. Die Gesundheit eines Menschen ist aber nicht steuerbar, dafür lassen sich aber die vielen Einflüsse, die auf die Gesundheit eines Menschen einwirken, steuern[4].
Zwei häufig zitierte Definitionen für betriebliches Gesundheitsmanagement sind:
- “Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein System von Programmen, Maßnahmen und Methoden des Arbeitsschutzes und der Personalpflege im Unternehmen, das der Gesundheit der Beschäftigten dient. Im Fokus stehen die Vorbeugung von arbeitsbedingten Erkrankungen sowie vor allem die Erhaltung und die Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit “[5] > „Betriebliches Gesundheitsmanagement ist die bewusste Steuerung und Integration aller betrieblichen Prozesse mit dem Ziel der Erhaltung und Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten. Betriebliches Gesundheitsmanagement bedeutet, die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als strategischen Faktor in das Leitbild und in die Kultur sowie in die Strukturen und Prozesse der Organisation einzubeziehen. Es handelt sich also um eine Managementaufgabe “[6]
3 Notwendigkeit der Einführung eines Gesundheitsmanagements in Unternehmen
Die Globalisierung, der starke Wettbewerbsdruck und die rasante Entwicklung neuer Technologien führen zu einem starken Leistungsdruck. Der demographische Wandel zeigt, dass der Anteil älterer Beschäftigter in Zukunft zunehmen wird, d.h. die Unternehmen müssen sich und ihre Mitarbeiter frühzeitig auf diese Entwicklung vorbereiten. Das Entstehen moderner Beschäftigungsverhältnisse (wie z.B. befristete Arbeitsverhältnisse, Zeitarbeit, geringfügige Beschäftigung), die steigenden Arbeitslosenzahlen sowie die Angst vor Arbeitslosigkeit führen zu einem starken Druck, Leistungsblockaden, Depressionen, einem schlechtem Betriebsklima und letztendlich zu kranken Mitarbeitern. Der soziale Wandel und die erhöhte psychische Belastung im Privat- wie im Berufsleben führen jedes Jahr zu steigenden psychischen Erkrankungen, die einen immer höher werdenden Kostenfaktor ausmachen. Der Krankenstand in Deutschland sinkt, aber die positive Entwicklung des Krankenstandes ist weniger auf die zunehmende Gesundheit der Mitarbeiter zurückzuführen, sondern auf die angespannte Lage des Arbeitsmarktes besonders jetzt in der Wirtschaftskrise. Viele Beschäftigte haben Angst ihren Arbeitsplatz zu verlieren und kommen deshalb trotz krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit in den Betrieb. Dieses Verhalten und die aufgeführten Ursachen führen in Zukunft zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen.[7]
3.1 Ziele des Gesundheitsmanagements
- Förderung eines längeren Verbleibs von Beschäftigten im Unternehmen
- Entwicklung einer ausgewogenen Belegschaftsstruktur
- Einrichtung altersgerechter Arbeitsplätze
- Gestaltung einer altersneutralen Personalrekrutierung
- Schulung der Führungskräfte für eine gezielte Mitarbeiterentwicklung und - motivation
- Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit aller Beschäftigten
- Einführung einer flexiblen Arbeitszeitgestaltung für ältere Beschäftigte
- Förderung des kontinuierlichen Lernens durch den Aufbau berufsbegleitender Weiterbildung und Laufbahnentwicklung
- Verbesserung des Wissens-und Erfahrungsaustausches sowie der Zusammenarbeit zwischen älteren und jüngeren Beschäftigten
3.2 Vorteile und Nachteile des Gesundheitsmanagements
Die Einführung eines Gesundheitsmanagements (GMs) bringt jedem Beteiligten eine Vielzahl von Vorteilen, aber auch einige Nachteile. Es gibt viele Akteure, die am Prozess des GMs direkt oder indirekt beteiligt sind, z.B. das Unternehmen, die Mitarbeiter, die Krankenkassen, die Berufsgenossenschaften, der Staat, die betrieblichen Experten (der Betriebsarzt, die Fachkraft für Arbeitssicherheit) sowie die Familienmitglieder der Mitarbeiter.
Die Vor- und Nachteile eines GMs hängen stark von der Teilnahme und Initiative aller Beteiligten ab. Das heißt, dass es nicht viel bringt, wenn die Unternehmensleitung sich aktiv an der Einführung und Durchsetzung eines GM beteiligt, die Belegschaft sich dem Vorhaben aber eher passiv gegenüber verhält. Anderseits ist es auch nicht möglich das GM erfolgreich durchzuführen, wenn die Mitarbeiter sich zwar aktiv beteiligen wollen, die Unternehmensleitung aber nicht genügend Ressourcen (z.B. Zeit, Budget, Räume, Weiterbildung) zur Verfügung stellt.
3.2.1 Die Vorteile für die Mitarbeiter
- Die Gesundheit und das psychosoziale Wohlbefinden der Mitarbeiter wird verbessert[8]
- die Gesundheitseinstellung j edes Mitarbeiters wird positiv beeinflusst
- Motivation und Leistungsbereitschaft werden gesteigert
- Verbessertes Betriebsklima
- die Unter- und Überforderung der Mitarbeiter wird reduziert
- die Identifikation mit dem Unternehmen verbessert sich
3.2.2 Die Vorteile für den Unternehmer
- die Qualität der Arbeit und der Produkte verbessert sich[9]
- Reduktion der Krankenstände
- Langfristige Kostensenkung
- Verbesserte interne Kommunikation, Kooperation und Konfliktlösung
- Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Engagement der Mitarbeiter
- Erhöhung der Attraktivität des Unternehmens (auch für neue Mitarbeiter)
- Aufwertung des Firmenimages
- die Kundenzufriedenheit wird gesteigert
3.2.3 Der Nachteil für den Unternehmer
- Der Erfolg setzt zeitlich verzögernd erst in der Zukunft ein[10]
- Der kombinierte Einsatz verschiedener Instrumente des GM ist sehr zeitaufwendig und kostenintensiv
- Viele Manager unterliegen befristeten Arbeitsverträgen und möchten kurzfristige Erfolge verzeichnen. Dies bedeutet oft die schnellstmögliche Einführung der Maßnahmen zum GM
- Die Mitarbeiter sind am Anfang meist skeptisch. Sie müssen aufgeklärt und zur Teilnahme motiviert werden.
[...]
[1] vgl. DGFP e.V. ;Unternehmenserfolg durch Gesundheitsmanagement, Grundlagen-Handlungshilfen- Praxisbeispiele; Bielefeld; 2004; S. 16
[2] vgl. Martin, Manfred ; Pörner, Gabi ; Das gesunde Unternehmen; München; 1999; S. 59
[3] vgl.WHO; Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung; http ://www. euro. who. int/AboutWHO/Policy; 11.02.2009
[4] vgl. Brandenburg, U. ; Nieder, P.; Susen, B.; Gesundheitsmanagement im Unternehmen, Grundlagen- Konzepte-Praxis-Perspektiven; Weinheim, München; 2000; S. 15
[5] Rudow, Bernd; Das gesunde Unternehmen; München; 2004; S. 11
[6] Wienemann, Elisabeth; Betriebliches Gesundheitsmanagement; http://www.wa.uni-hannover.de/wa/ konzepte /WA BGMKonzept.pdf; Braunschweig; 2002; 11.02.2009
[7] vgl. Girelli, W. ; Zinke, E. ; Gesundheitsmanagement aus der Sicht der Arbeitnehmervertretung; in:
Brandenburg, U./ Nieder, P. / Susen, B. (Hrsg.) : Gesundheitsmanagement im Unternehmen, Grundlagen- Konzepte-Praxis-Perspektiven; Weinheim, München; 2000; S.78
[8] vgl. Kuhn, K.; Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Gesundheitsmanagement; in: Brandenburg, U./ Nieder, P. / Susen, B. (Hrsg.) : Gesundheitsmanagement im Unternehmen, Grundlagen- Konzepte-Praxis-Perspektiven; Weinheim, München; 2000; S. 105
[9] vgl. Kuhn, K.; Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Gesundheitsmanagement; in: Brandenburg, U./ Nieder, P. / Susen, B. (Hrsg.) : Gesundheitsmanagement im Unternehmen, Grundlagen- Konzepte-Praxis-Perspektiven; Weinheim, München; 2000; S. 105
[10] vgl. Kuhn, K.; Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Gesundheitsmanagement; in: Brandenburg, U./ Nieder, P. / Susen, B. (Hrsg.) : Gesundheitsmanagement im Unternehmen, Grundlagen- Konzepte-Praxis-Perspektiven; Weinheim, München; 2000; S. 106
- Quote paper
- Dipl. Betriebswirtin Aresu Karagah (Author), 2009, Handlungsfelder des betrieblichen Gesundheitmanagements, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153371
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.