In der heutigen Zeit ist nahezu der wichtigste Umsatzfaktor einem Kunden ein preisgünstiges Produkt anzubieten und dabei die geforderte Qualität und den gewünschten Service zu gewährleisten. Leider ist es für Unternehmen immer schwieriger kostengünstig zu produzieren, weil die Produktionsprozesse nahezu das Optimum der Kostenreduzierung erreicht haben. Deshalb haben viele Unternehmen seit einiger Zeit einen anderen Sektor im Blickwinkel der Kosteneinsparungen – der Einkauf- bzw. der Beschaffungsbereich des Unternehmens. Dieser bedeutende Unternehmensbereich sorgt heute dafür, dass man größere Stückzahlen pro Zeitintervall produzieren kann, eine höhere Produktumschlaghäufigkeit haben kann sowie globaler viel enger zusammen arbeiten können als früher. Um in diesem Bereich einen Optimierungsprozess durchführen zu können, ist es erforderlich den Beschaffungsmarkt zu untersuchen. Das ist u.a. Aufgabe des Beschaffungs-marketings.
Ziel dieser Arbeit ist es die theoretischen Grundlagen des Beschaffungs-marketings zu veranschaulichen.
Um angesichts verstärkten Wettbewerbs, technischen Wandels und fortschreitender Globalisierung bestehen zu können, müssen auf der Kostenseite zunehmend strengere Maßstäbe angelegt werden. Selbst wenn in der Vergangen-heit bereits große Anstrengungen unternommen wurden, um die Unternehmen wirtschaftlicher zu machen, finden sich in den Verwaltungsbereichen - besonders in der Beschaffung - noch erhebliche Einsparungspotenziale.
Selbstverständlich ist es vorerst nötig in das Beschaffungsmarketing zu investieren bevor der Profit daraus erzielt werden kann.
Jedoch bleibt festzustellen, dass all das hier theoretisch erarbeitete meist nicht 1:1 in die Praxis umgesetzt wird, denn das Optimierungslevel im Bereich des Beschaffungsmarketings ist im Vergleich zur Optimierung in der Produktion noch verbesserungsbedürftig. Deshalb sollte auch besonders in wirtschaftlich unsicheren Zeiten wie den jetzigen dem Beschaffungsmarketing Beachtung geschenkt werden.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Definition zentraler Begriffe
2.1 Beschaffung
2.2 Marketing
2.3 Beschaffungsmarketing
3 Ziele des Beschaffungsmarketing
4 Rahmenbedingungen und Risiken
4.1 Externe Rahmenbedingungen und Risiken
4.2 Interne Rahmenbedingungen und Risiken
5 Aufgaben des Beschaffungsmarketing
5.1 Operative Aufgaben des Beschaffungsmarketing
5.2 Strategische Aufgaben des Beschaffungsmarketing
6 Beschaffungsmarktforschung
6.1 Methoden der Beschaffungsmarktforschung
6.1.1 Unterscheidung nach dem Zeitbezug
6.1.2 Unterscheidung nach der Erhebungsmethode
6.2 Objekte der Beschaffungsmarktforschung
7 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Methoden der Marktforschung
Abbildung 2: Grundlegende Methoden zur Informationsgewinnung
1 Einleitung
In der heutigen Zeit ist nahezu der wichtigste Umsatzfaktor einem Kunden ein preisgünstiges Produkt anzubieten und dabei die geforderte Qualität und den gewünschten Service zu gewährleisten. Leider ist es für Unternehmen immer schwieriger kostengünstig zu produzieren, weil die Produktionsprozesse nahezu das Optimum der Kostenreduzierung erreicht haben. Deshalb haben viele Unternehmen seit einiger Zeit einen anderen Sektor im Blickwinkel der Kosteneinsparungen - der Einkauf- bzw. der Beschaffungsbereich des Unternehmens. Dieser bedeutende Unternehmensbereich sorgt heute dafür, dass man größere Stückzahlen pro Zeitintervall produzieren kann, eine höhere Produktumschlaghäufigkeit haben kann sowie globaler viel enger zusammen arbeiten können als früher. Um in diesem Bereich einen Optimierungsprozess durchführen zu können, ist es erforderlich den Beschaffungsmarkt zu untersuchen. Das ist u.a. Aufgabe des Beschaffungs- marketings.
Ziel dieser Arbeit ist es die theoretischen Grundlagen des Beschaffungs-marketings zu veranschaulichen.
2 Definition zentraler Begriffe
2.1 Beschaffung
Der Begriff Beschaffung umfasst die externe Versorgung des Unternehmens. Unter diesem Begriff werden auch strategische Aspekte mit einbezogen. „Die Beschaffung bezieht sich auf die -unter Berücksichtigung der Beschaffungs-marktsituation- Versorgungssicherheit des Unternehmens mit Vorprodukten, die das eigene Unternehmen benötigt, aber nicht selbstständig herstellen kann.“1
Beschaffung im Sinne der Materialwirtschaft beschäftigt sich mit der Beschaffung der zur Produktion erforderlichen Einsatzfaktoren, d. h. Materialien, Teilen und Baugruppen.
2.2 Marketing
Der Begriff Marketing ist ein häufig genannter Begriff bzw. eine Funktion, die sich in fast jedem Unternehmen, egal ob es sich um einen Konzern, ein mittel-ständisches Unternehmen oder einen kleinen Handwerksbetrieb handelt, etabliert hat. Dabei hat der Begriff Marketing in den letzten 50 Jahren einen großen Wandel erlebt. Heute wird Marketing in vielen Unternehmen als Teil der Unternehmensphilosophie angesehen, die der Zufriedenstellung von Kunden-wünschen dient.2
Desweiteren wird Marketing als eine Ausrichtung aller Unternehmensfunktionen auf den Markt und somit auf den Kunden definiert. Genauer formuliert bedeutet Marketing „Planung, Koordination und Kontrolle aller auf die aktuellen und potenziellen Märkte ausgerichteten Unternehmensaktivitäten mit dem Zweck einer dauerhaften Befriedigung der Kundenbedürfnisse und der Erfüllung der Unternehmensziele andererseits.“3
Das moderne Marketing ist somit darauf ausgerichtet, nicht nur die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu vermarkten und somit zu verkaufen, sondern durch den Verkauf von Produkten die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen und dadurch eine Kundenbindung aufzubauen, die es ermöglicht, bestehende Marktanteile zu halten und eventuell sogar zu erweitern.
2.3 Beschaffungsmarketing
Das Beschaffungsmarketing beschäftigt sich vor allem mit der Beeinflussung der Lieferanten und des Beschaffungsmarktes mit dem Ziel „Win-Win-Situationen“ zu schaffen.4 Voraussetzung für eine effektive Gestaltung der Beschaffung ist eine enge Zusammenarbeit des Einkaufs mit dem Verkauf und natürlich der Produktentwicklung. Die Einkaufsprozesse müssen streng am Absatzmarkt orientiert sein um Fehlbeschaffungen zu vermeiden und frühzeitige Entwicklungen zu ermöglichen.5
Die Beschaffungsleistungen werden in vielen Unternehmen immer umfangreicher, während die Wertschöpfung ständig sinkt. Daraus resultiert, dass nicht nur die Produktkosten, sondern zunehmend die Kosten für Beschaffungs-aufwendungen immer mehr an Bedeutung dazu gewinnen. Das Beschaffungs-marketing erarbeitet grundsätzliche Problemlösungskonzepte der Beschaffung mit denen die unternehmenspolitischen Ziele möglichst vollständig erreicht werden können.
3 Ziele des Beschaffungsmarketing
Die Ziele des Beschaffungsmarketing sind, die Kenntnisse aus den erarbeitenden Beschaffungsmarktforschung so im Unternehmen umzusetzen, dass das richtige Produkt, in der richtigen Menge, in der gewünschten Qualität, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort vorhanden ist und das zu möglichst niedrigen Kosten. Ein weiteres Ziel des Beschaffungsmarketing ist es nach Beendigung der Beschaffungsmarktforschung abzuwägen, ob das Unternehmen eine Eigen- oder Fremdproduktion in Anspruch nimmt.
Da gerade in diesem Bereich erhebliche Optimierungsmöglichkeiten bestehen, wird dies für viele Unternehmen von größter Bedeutung sein.6
Um diese Ziele zu erreichen ist es nötig, dass abteilungs- und unternehmensübergreifende, erfolgs- und entscheidungsorientierte Grundlagen für die Marktbearbeitung sowie Lieferantenauswahl und die Gestaltung der Geschäftsbeziehungen entwickelt werden.
4 Rahmenbedingungen und Risiken
Die Grundlage jedes Beschaffungsmarketing ist die Beschaffungsstrategie eines Unternehmens, d.h. beinhaltet vor allem die Frage, wie ein Ziel erreicht werden kann und welche Zeit dies voraussichtlich in Anspruch nehmen wird.
Dies ist durch externe und interne Rahmenbedingungen sowie Risiken zu unterscheiden.7
4.1 Externe Rahmenbedingungen und Risiken
Die externen Rahmenbedingungen sind durch die dem Markt zugrundeliegende Markttypologie gekennzeichnet. Hierbei spielen z. B. die Branche, die Anzahl und Stärke der Konkurrenten und die momentane Marktsituation zunächst einmal eine sekundäre Rolle, da diese oft vom Unternehmen selbst nicht oder nur in geringem Maße beeinflusst werden können. Auch stellen sie nicht diejenigen primären Faktoren dar, die über Erfolg oder Misserfolg bei der Umsetzung und Anwendung des Beschaffungsmarketingkonzepts entscheiden.
Trotz allem sind die möglichen externen Beschaffungsrisiken durch den Beschaffungsmarkt (z. B. Konkurrenzstörung, Lieferverzögerung bzw. -engpass, Marktverengung) und die Umwelt (z. B. Inflationsschwächen, politische Instabilität, Wechselkursschwankungen) nicht zu vernachlässigen, da sich diese aktiv in der Beschaffung eines Unternehmens widerspiegeln.8
4.2 Interne Rahmenbedingungen und Risiken
Die internen Rahmenbedingungen werden primär durch die Unternehmens- philosophie determiniert. Hierbei spielen u. a. Punkte wie das eigentliche Produkt, die Produktionsstrategie, die geografische Lage des Unternehmens, die Produktionslebenszyklen und die enge Zusammenarbeit des Einkaufs mit dem Verkauf und der Produktentwicklung eine wesentliche Rolle.
[...]
1 Hofbauer, Günter; Bauer, Christian; Integriertes Beschaffungsmarketing-der systematische Ansatz im Wertschöpfungsprozess; München; 2004; S.1
2 Vgl. Nieschlag; Dichtl; Hörschgen; Marketing; 19. Ausgabe; Berlin; 2002; S.4-5
3 Voigt, Christoph; Unternehmensbewertung; Wiesbaden; 2005; S.114
4 Vgl. Wannenwetsch, Helmut H.; Intensivtraining Produktion, Einkauf, Logistik und Dienstleistung; Wiesbaden; 2008; S.43
5 Vgl. Wannenwetsch, Helmut H.; Intensivtraining Produktion, Einkauf, Logistik und Dienstleistung; Wiesbaden; 2008; S.43
6 Vgl. Koppelmann, Udo; Beschaffungsmarketing; 4.Auflage; Berlin, Heidelberg; 2004; S.107
7 Vgl. Harlander, Norbert; Blom, Frank; Beschaffungsmarketing. Einkaufsgewinne konsequent realisieren; 7. Auflage; Renningen, Malmsheim; 1999; S.25 ff.
8 Vgl. Harlander, Norbert; Blom, Frank; Beschaffungsmarketing. Einkaufsgewinne konsequent realisieren; 7. Auflage; Renningen, Malmsheim; 1999; S.25 ff.
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