„Baumpflege in Österreich – Eine Zustandsanalyse seit der ÖNORM L 1122“ ist ein Versuch, anhand von Umfragen unter allen Beteiligten und anhand von Fallbeispielen einen Überblick über die alltägliche Baumpflegepraxis und die Herausforderungen an die Zukunft zu geben. Die Arbeit gliedert sich in drei Teile: Der erste Teil zeigt einen Überblick über die Baumpflege in Österreich, indem die Beteiligten (Besitzer – Sachverständige – Pfleger) an der Baumpflege in Form von Online-Umfragen ihr Bild des Pflegezustandes darlegen, da es bis heute keine Datenbank gibt, die vergleichende Analysen erlaubt. Im zweiten Teil werden reelle Beispiele gebracht, die stellvertretend für den Baumpflegezustand in Österreich vom privaten Garten bis zum öffentlichen Bauauftrag stehen sollen. Im dritten Teil wird versucht, mit Hilfe eines Maßnahmenpaketes für die österreichische Baumpflege eine Renaissance des Straßen- und Stadtbaumes einzuleiten. Die Maßnahmenvorschläge sollen zur weiteren Diskussion anregen, da es eine Wende der derzeitigen Pflegepraxis geben muss, um Bäume, die älter als 60 Jahre sind, zu erhalten, denn es gibt kaum alte Stadtbäume, die keine großen Stammwunden aufweisen und ausreichend optimierte Standorte zur Verfügung haben.
"Tree care in Austria - A state analysis since the ÖNORM L 1122" is an attempt to give an overview of the everyday practice of tree care and it’s future challenges on the basis of surveys of all stakeholders and of case studies. The work is divided into three parts. The first part outlines tree care in Austria on the basis of data collected in online-investigations from relevant stakeholders (owners - experts – arborists) who were requested to assess the existing status of tree care, since there still is no database available that would allow some comparative analysis. In the second part practical case studies are given that may serve as representative examples of the status of tree care ranging from the private garden up to the handling of tree care in public construction contracts. The third part tries to initiate a renaissance of the Austrian urban trees. The proposed measures are meant to stimulate further discussions, as a change of the current caring practice seems to be inevitable. A change that allows to conserve trees older than 60 years as there are hardly any old city trees that do not have considerable large trunk wounds and that grow on sufficiently optimized sites.
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- Zusammenfassung
- Abstract
- 1. Einleitung
- 2. Arbeitsmethoden
- 2.1. Aufgabenstellung
- 2.2. Auswahl der Teilnehmer/innen
- 2.3. Wahl der Befragungsmethode
- 2.4. Erstellung der Fragebögen und Pretests
- 3. Durchführung der Befragung
- 3.1. Durchführung der Befragung
- 3.2. Erfolgskontrolle der Befragung
- 4. Ergebnisse der Umfragen und Interpretation
- 4.1. Werden die Ziele der Baumpflege der ÖNORM L 1122 in Österreichs Städten erreicht?
- 4.2. Wer führt die Baumpflege im öffentlichen Raum durch?
- 4.3. Wie viele Bäume stehen in Ihrer Gemeinde auf öffentlichem Grund?
- 4.4. Wie viele Straßenbäume haben Sie zu erhalten?
- 4.5. Wie viele Baumpflegefirmen werden durch die Gemeinden pro Jahr beauftragt?
- 4.6. Ausführungsvorschriften für Baumpflegebetriebe
- 4.7. Anwendung der Normen
- 4.8. Verkehrssicherheitsüberprüfung
- 4.9. Sichtkontrolle
- 4.10. Überprüfung der Pflegemaßnahmen
- 4.11. Anzahl der Pflegemaßnahmen
- 4.12. Untersuchungsgeräte für weiterführende Untersuchung
- 4.13. Baumalter
- 4.14. Düngemethoden
- 4.15. Düngemittelprodukte
- 4.16. Beseitigung von Bodenverdichtung
- 4.17. Maßnahmen gegen die Bodenverdichtung
- 4.18. Bodenaustausch
- 4.19. Baumscheibenentsiegelung
- 4.20. Belüftungs- und Entwässerungsanlagen
- 4.21. Unterpflanzung
- 4.22. Wurzelvorhang
- 4.23. Lichtraumprofil
- 4.24. Grünastschnitt
- 4.25. Wundbehandlungsstoffe
- 4.26. Kroneneinkürzungen
- 4.27. Gekappte, eingekürzte Kronen und die fachgerechte Pflege gekappter Kronen
- 4.28. Entwässerungsrohre
- 4.29. Baumwunden
- 4.30. Starkastschnitte
- 4.31. Grobastschnitte
- 4.32. Rindenschäden
- 4.33. Stammschutz
- 4.34. Kronensicherungsysteme
- 4.35. GALK-Straßenbaumliste
- 4.36. Baumscheiben-, Baumstreifengrößen
- 4.37. Versorgungsleitungen
- 4.38. Baumschutz auf Baustellen
- 4.39. Schutz gegen Anfahrschäden an Stadtbäumen
- 4.40. Kontrolle der Pflegemaßnahmen
- 4.41. Baumwertberechnungen im Schadensfall
- 4.42. Vitalität
- 4.43. Änderung der Baugesetze
- 4.44. Öffentlichkeitsarbeit
- 4.45. Eigene Änderungsvorschläge
- 4.46. Baumkataster
- 4.47. Fazit
- 5. Stellungnahmen von Baurechtsexperten und den verantwortlichen Landesräten aus den Bundesländern
- 5.1. Stellungnahme aus dem Burgenland
- 5.2. Stellungnahme aus Kärnten
- 5.3. Stellungnahme aus Niederösterreich
- 5.4. Stellungnahme aus Oberösterreich
- 5.5. Stellungnahme aus Salzburg
- 5.6. Stellungnahme aus der Steiermark
- 5.7. Stellungnahme aus Tirol
- 5.8. Stellungnahme aus Vorarlberg
- 5.9. Stellungnahme aus Wien
- 5.10. Fazit
- 6. Reelle Beispiele versus Umfrageergebnisse
- 6.1. Wie wird in Österreich geplant?
- 6.2. Wie wird in Österreich gebaut?
- 6.3. Baumpflege an der L 2137 – Die Lindenstraße in Tulln
- 6.4. Die fehlende Allee von Villach bis Lienz
- 6.5. Leitungsbau in Österreich
- 6.6. Baumschutz bei öffentlichen Aufträgen
- 6.7. Baumpflege in einem Wiener Privatgarten
- 7. Schlussfolgerungen
- 7.1. Spielt die Standortoptimierung in der Baumpflege nur eine untergeordnete Rolle?
- 7.1.1. Die Standortoptimierung als Basis eines gesunden Baumbestandes
- 7.1.2. Verlängerung der Lebenserwartung durch Standortoptimierung
- 7.2. Die ÖNORMEN L 1121 und L 1122 – Zahnlose Instrumente gegen das Kettensägenmassaker?
- 7.3. Baumpflege oder Sachbeschädigung?
- 7.3.1. Der Baum als volkswirtschaftliches Vermögen
- 7.3.2. Wird dieses Vermögen durch falsche Baumpflege zerstört?
- 7.4. Bonsai-Gefäße in Pflanztrögen oder gesunde Stadtbäume in einem großen Wurzelraum?
- 7.5. Brauchen wir ein Bundesbaumschutzgesetz in Österreich?
- 8.1. Baustein 1 – Vermittlung des Baumwertes durch öffentlichkeitswirksame Aktionen
- 8.2. Baustein 2 – Planungshandbuch „Stadtbaum“ – Moderne Vegetationstechnik im Straßenbau durch Dienstanweisung
- 8.3. Baustein 3 - Facility-Management für das Stadtgrün
- 8.4. Baustein 4 – Das Baumpflegekonzept als Antwort auf das Billigstangebot
- 8.5. Baustein 5 - Änderung der standardisierten Leistungsbeschreibung für mehr Baumschutz in Österreichs Städten
- 8.6. Baustein 6 - Aktualisierung der ÖNORMEN und der RVS
- 8.7. Baustein 7 - Weitsichtige Bauleitung zur Erhaltung von Altbaumbeständen bei Bauvorhaben
- 8.8. Baustein 8 – Der Bebauungsplan
- 8.9. Baustein 9 - Baumschutzsatzungen und deren Reformbedarf
- 8.10. Baustein 10 - Förderungen für die Erstellung von Straßenbaumkatastern und die Erstellung einer nationalen Baumdatei als Grundlage für die Baumpflege
- 8.11. Baustein 11 - Die Baumpflegekoordination
- 8.12. Baustein 12 - Der Baumwertrechner
- 10.1. Literaturquellen
- 10.2. Internetquellen
- 10.3. Persönliche Mitteilungen
- 10.4. Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Baumpflege in Österreich, insbesondere seit der Einführung der ÖNORM L 1122. Ziel ist es, anhand von Umfragen und realen Beispielen einen Überblick über die aktuelle Praxis der Baumpflege in Österreich zu geben und die Herausforderungen für die Zukunft aufzuzeigen.
- Zustand der Baumpflege in Österreich
- Umgang mit den ÖNORMEN L 1121 und L 1122 in der Praxis
- Bedeutung und Wert von Stadtbäumen
- Mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Baumpflege
- Notwendigkeit eines Bundesbaumschutzgesetzes
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Baumpflege und die Zielsetzung der Arbeit dar. Sie beleuchtet die Bedeutung von Bäumen für die Stadt und die Gesellschaft und verweist auf die ÖNORMEN als Mindeststandards für die Baumpflege.
- Kapitel 2: Arbeitsmethoden: Dieses Kapitel erläutert die Methoden der Datenerhebung und -analyse, die in der Arbeit verwendet wurden. Dazu gehört die Beschreibung der Auswahl der Teilnehmer/innen für die Online-Umfragen und die Begründung für die Wahl der Methode der Online-Befragung.
- Kapitel 3: Durchführung der Befragung: Dieses Kapitel beschreibt die Durchführung der Online-Befragung, die Pretests und die Erfolgskontrolle. Es geht auf die erreichte Rücklaufquote und die Bewertung der Qualität der erhobenen Daten ein.
- Kapitel 4: Ergebnisse der Umfragen und Interpretation: Dieses Kapitel analysiert und interpretiert die Ergebnisse der Online-Umfragen, die sich auf verschiedene Aspekte der Baumpflege beziehen. Es beleuchtet den Zustand der Stadtbäume, die Anwendung der ÖNORMEN und die Praxis der Baumpflege im urbanen Bereich.
- Kapitel 5: Stellungnahmen von Baurechtsexperten und den verantwortlichen Landesräten aus den Bundesländern: Dieses Kapitel präsentiert die Stellungnahmen von Baurechtsexperten und Landesräten zu den Ergebnissen der Umfrage. Es beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Baumschutz und die Baumpflege in Österreich.
- Kapitel 6: Reelle Beispiele versus Umfrageergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert konkrete Fallbeispiele aus der Praxis, die den Zustand der Baumpflege in Österreich veranschaulichen. Es beleuchtet die Planung und Ausführung von Baumaßnahmen im Hinblick auf den Baumschutz, die Baumpflege in öffentlichen und privaten Bereichen und die Herausforderungen im Leitungsbau.
- Kapitel 7: Schlussfolgerungen: Dieses Kapitel fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Umfragen und den realen Beispielen. Es beleuchtet die Notwendigkeit von Standortoptimierung, die Bedeutung der ÖNORMEN und die Frage nach einem Bundesbaumschutzgesetz.
- Kapitel 8: Empfehlungen - 12 Bausteine für eine bessere Baumpflege: Dieses Kapitel stellt 12 konkrete Bausteine für eine bessere Baumpflege in Österreich vor. Es beinhaltet Empfehlungen zur Öffentlichkeitsarbeit, zur Planungshandbucherstellung, zur Implementierung von Facility Management und zur Aktualisierung der ÖNORMEN. Außerdem werden die Notwendigkeit von Baumschutzsatzungen, Förderungen für Baumkataster und die Einrichtung einer Baumpflegekoordination hervorgehoben.
- Kapitel 9: Resümee und Ausblick: Dieses Kapitel fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und blickt auf die zukünftige Entwicklung der Baumpflege in Österreich. Es betont die Notwendigkeit von weiteren Maßnahmen zur Verbesserung der Baumpflege und zur Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Baumpflege, Baumschutz, ÖNORMEN L 1121 und L 1122, Standortoptimierung, Vitalität, Verkehrssicherungspflicht, Baumwertberechnung, Baumkataster, Bundesbaumschutzgesetz, nachhaltige Baumpflege, öffentliche Grünflächen, Stadtgrün, Stadtentwicklung, Umweltbewusstsein, gesellschaftliche Werte, nachhaltige Entwicklung.
- Quote paper
- DI Christoph Klingan (Author), 2010, Baumpflege in Österreich - Eine Zustandsanalyse seit der ÖNORM L 1122, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153278