Jean de La Fontaine wird um den 8. Juli 1621 in Château-Thierry, in der Champagne,
geboren. Er besucht das dortige Collège und später wahrscheinlich die weiterführende
Schule in Paris. Mit 24 gehört er dem Pariser literarischen Zirkel der Palatins,
auch Table ronde genannt, an. Da der Schriftsteller 1649 zum avocat en la cour du
Parlement ernannt wird, ist davon auszugehen, dass er vorher Jura studiert hat. 1652
erwirbt der 31-jährige Jean das auf drei Jahre befristete Amt des Maître particulier
triennal des Eaux et Forêts in Château-Thierry.
Nachdem er mit 26 geheiratet hat, erblickt knapp sechs Jahre später sein einziges
Kind, sein Sohn Charles, das Licht der Welt.
Von 1659 bis 1661 erhält der Dichter regelmäßig finanzielle Unterstützung durch
Foucquet, den Finanzminister Ludwigs XIV., der sich als Gegenleistung Gelegenheitsgedichte
erbittet. Doch mit dessen Verhaftung 1661 fällt auch die finanzielle Stütze
weg. Zwei Jahre später begleitet er deshalb seinen Onkel nach Limoges ins Exil, wo er
die posthum erschienenen Relation d'un voyage de Paris en Limousin verfaßt.
Nachdem sich mit Foucquets Verhaftung sein zweiter Lebensabschnitt dem Ende
geneigt hatte, tritt La Fontaine 1664 mit der Annahme der Stelle als gentilhomme servant
im Palais du Luxembourg in eine neue Phase seines Lebens ein. In diesem dekorativen
Amt wenig arbeiten müssend, hat er ein gesichertes Auskommen und verfügt frei
über seine Zeit zum Schreiben. So werden 1665 die Contes et nouvelles en vers veröffentlicht,
denen ein Jahr später ein zweiter Teil, sowie 1671 der dritte folgen. Ähnliches
gilt für die Fables choisies mises en vers von 1668, 1678/79 und 1693. Hiervon verfaßt
er zunächst die Bücher I bis VI, dann jene VII bis XI und zu guter letzt das Buch XII,
um eine Auswahl seiner Werke zu nennen.
Ab dem Jahr 1671 gerät Jean de La Fontaine zunehmend in Geldnot. Abgesehen
davon, dass ihm die Mittel für die Verlängerung seines Amtes als Maître des Eaux et
Forêts fehlen, verliert er durch den Tod der Hausdame nach acht Jahren seine Anstellung im Palais du Luxembourg. Doch er hat Glück, denn Mme. de La Sablière, Unterhalterin
eines der führenden Salons in Paris, nimmt ihn auf. Außerdem wird er 1684,
nachdem er bereits ein Jahr zuvor gewählt worden war, in die Académie Française
aufgenommen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jean de La Fontaine
- Fabeln
- Le Paysan du Danube
- Ursprung
- Interpretation
- Ausklang
- Le Renard et la Cigogne
- Nachwort
- Anhang
- Le Paysan du Danube / Der Donaubauer
- Le Renard et la Cigogne
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit zwei Fabeln von Jean de La Fontaine, "Le Paysan du Danube" und "Le Renard et la Cigogne". Ziel ist es, die Fabeln im Kontext des Werkes von La Fontaine zu analysieren und die darin dargestellten moralischen Lehren zu erforschen.
- Die Charakterisierung des "paysan" in "Le Paysan du Danube" und seine Bedeutung für die Fabel
- Die Darstellung von Tücke und List in "Le Renard et la Cigogne"
- Die Bedeutung der Fabeln von La Fontaine als Spiegel der Gesellschaft seiner Zeit
- Die Verwendung von Tieren als Metaphern für menschliche Verhaltensweisen
- Die literarischen Mittel, die La Fontaine in seinen Fabeln einsetzt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Fabeln von La Fontaine ein und stellt das Leben und Werk des französischen Dichters vor. Die Kapitel über "Le Paysan du Danube" und "Le Renard et la Cigogne" analysieren jeweils den Inhalt, die Moral und die literarischen Besonderheiten der einzelnen Fabeln.
Schlüsselwörter
Jean de La Fontaine, Fabeln, Tierdichtung, Moral, Satire, "Le Paysan du Danube", "Le Renard et la Cigogne", Literaturanalyse, Frankreich, 17. Jahrhundert.
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- Silke-Katrin Kunze (Author), 2001, Le Paysan du Danube et le Renard et la Cigogne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15326